Routen für Geniesser: Grenzenloser Genuss in vier Regionen

Von Kärnten über die Berge nach Slowenien und Friaul und weiter ins kaum noch erforschte Proseccoland im Veneto.

Als Startpunkt für diese Route, die Genießer durch vier Regionen führt, empfiehlt sich das kleine, feine Hotel Seeschlössl in Velden aus mehreren Gründen.
Da wäre einmal die einzigartige Ruhelage in Gehweite vom Ort, aber weit genug entfernt vom dortigen Trubel. Oder die weitläufige, zum Seeufer abfallende Liegewiese samt Bootshaus. Aber auch die Geschichte der Betreiberfamilie passt bestens zur Route durch die Grenzregion zwischen Kärnten, Slowenien, Friaul und dem Veneto.

Die Route

©Grafik

So stammen die Vorfahren des Seniorchefs Wolfgang Bulfon aus dem Kanaltal. Wer ihn – etwa während er den Nachtportier gibt – auf die bis heute sichtbaren Zeichen der verschiedenen Grenzziehungen in der Region anspricht, braucht sich für die nächsten Stunden nichts vorzunehmen. Und startet mit einer Fülle von Geschichten und Anekdoten versehen in die Route, welche einem die Gegend, durch die sie zunächst führt, mit anderen Augen sehen lassen.

Also fährt man vom Seeschlössl in Richtung Italien und vermeidet den direkten Weg über die Autobahn. Vielmehr bietet die Bundesstraße von Velden über Rosegg, Finkenstein und weiter zur alten Grenze in Richtung Tarvis die Gelegenheit, sich auf das Tempo der nächsten Tage einzustellen. Slow Travel sozusagen, nicht Reise-Fastfood.

Reisebegleiter Mazda MX-5 vor beeindruckender Kulisse auf der Strecke über den Predil

©Bauer Horst

Kurz vor Tarvis biegt man rechts ab und schraubt sich hinunter zum Talboden, immer den Hinweisschildern in Richtung Slowenien und dem Passo del Predil folgend. Die Straße über den Pass führt heute nach Slowenien, aber das war eben nicht immer so. Früher war sie eine wichtige innerösterreichische Verbindung von Karfreit (heute Kobarid) nach Villach und im Ersten Weltkrieg dementsprechend heftig umkämpft. Die Zeugen dieser dunklen Jahre finden sich entlang der Straße, von Steinbunkern bis zu Museen zum Thema Isonzoschlachten. 

Ein versteckter, aber eindrucksvoller Zeitzeuge ist der Eingang in den Bergwerksstollen, der sich etwas abseits der Straße in der Ortschaft Log pod Mangartom findet. Der „Franz Josef I. Hilfsstollen“ diente ursprünglich dem Bergwerk in Rabelj/Raibl (heute Cave del Predil) auf der anderen Seite des Berges (und später auch der Grenze) und wurde während des Krieges für den schnelleren Transport der Truppen an die Isonzofront verwendet. Später befand sich mitten im Tunnel – der gerne für legale wie nicht ganz so legale Warentransporte genutzt wurde – sogar eine Grenzstation.
Solcherart auch ohne Museumsbesuch der Geschichte Tribut zollend und nachdrücklich darauf gestoßen, die Vorzüge des Lebens in der heutigen Zeit zu schätzen, macht man sich demütig auf den Weg zum nächsten Etappenort. Noch immer ergriffen vom Naturschauspiel, den die Fahrt über den Predil und durch den Triglav-Nationalpark unter anderem mit den grandiosen Ausblicken auf den Mangart bereithält, nähert man sich bei Bovec der Soča an, die auch beim bevorstehenden Abendessen noch eine entscheidende Rolle spielen wird. Schwimmen in der wilden Soča, die weiter unten zum italienischen Isonzo wird, doch ganz spezielle Forellen – und die haben auf der Speisekarte der international renommierten Meisterköchin der Hiša Franko immer einen Platz.

Versteckter Zeitzeuge: Der Eingang zum Franz Joseph I. Hilfsstollen in Log pod Mangartom, dessen bewegte Geschichte auf davor platzierten Schautafeln dokumentiert ist

©Bauer Horst

Ana Roš hat es nicht nur zum Titel „Beste Köchin der Welt 2017“ eines britischen Gourmet-Magazins und in die Netflix-Serie „Chef’s Table“ gebracht, sie hat das vor 20 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann von den Schwiegereltern übernommene Gasthaus als Autodidaktin am Herd konsequent zu dem weiterentwickelt, was es heute ist. Ein einzigartiger Platz für Menschen, für die Essen mehr ist als eine lebenserhaltende Maßnahme. Wer in der Hiša Franko einen Tisch bekommt (was durch die Entwicklungen der letzten beiden Jahre leichter wurde als zu Zeiten, da Foodies aus der ganzen Welt anreisten, um hier einmal essen zu dürfen), sollte  gleich ein Zimmer dazu nehmen. So kann der in jeder Hinsicht wertvolle Abend entspannt genossen werden.
Ein von Ana Roš zelebriertes 11-gängiges Menü zeigt nämlich auf einzigartige Weise, was dieser Landstrich in den Bergen Sloweniens kulinarisch alles zu bieten hat.

Wer nicht nur für eine Nacht bleiben will oder wem der Sinn beim Essen gerade nach purer Bodenständigkeit steht, ist ebenfalls gut aufgehoben in der Familie. Anas Mann Valter Kramar betreibt seit Kurzem direkt im Ort Kobarid mit der Hiša Polonka so etwas wie einen Gegenpol zur Spitzenküche seiner Frau. Hier geht es um selbst gebrautes Bier, bodenständige, aber aus besten lokalen Zutaten gekochte Gerichte und um das raue Ambiente einer Schenke für jeden Tag.
Nach einem leichten Frühstück im Wintergarten der Hiša Franko führt die Route hinaus aus dem Tal in Richtung Süden. Nach wenigen Kilometern überquert man wieder die Grenze zu Italien und folgt dem Lauf des Natisone bis nach Cividale. Die Langobardenstadt dient als erste Gelegenheit, italienisches Lebensgefühl zu inhalieren. Bei einem Espresso in der wunderschönen Altstadt mit Blick auf die Statue von Julius Cäsar lässt sich die innere Uhr in aller Ruhe auf italienische Zeit einstellen.

Die Straße in Richtung Cormòns führt von hier durch die Hügel des Weinbaugebietes, aus dem die besten Weißweine Italiens kommen. Man bewegt sich aber nicht nur durch eine optisch sehr ansprechende Landschaft, sondern auch durch für Österreicher geschichtsträchtiges Gebiet. Knapp vor dem kleinen Ort Giassico überquert die Straße den Fluss Judrio, der zu Zeiten der Monarchie die Grenze zwischen Italien und Österreich markierte. Direkt auf der Brücke, über die man auch heute noch fährt, befand sich der Grenzbalken zwischen den beiden Staaten. Von hier weiter in Richtung Osten war Österreich, was sich auch im nahen Ort Brazzano gut zeigt.
Hier, im sogenannten Mummelhaus der Familie Kitzmüller, kann man nicht nur übernachten, sondern auch sehr viel altösterreichische Geschichte atmen. In den Zimmern des kleinen Hauses mit Blick auf den von einer mächtigen Linde dominierten Hof und die dahinterliegenden Weinreben bekommt man einen Eindruck davon, wie eine gutbürgerliche Familie zu Zeiten der Großmutter des heutigen Weinbauers und Vermieters Thomas Kitzmüller hier gelebt hat. Sein Vater, ehemaliger Literatur-Dozent an der Uni in Udine und unter anderem Übersetzer von Handke-Texten ins Italienische, betreibt den kleinen Verlag Braitan, der auch die bei uns sehr erfolgreiche Serie der „Küstenland“-Bücher herausgibt. Mit den Büchern des Vaters und dem exzellenten Wein des Sohnes gerüstet, kann man sich bestens einstimmen auf die Weiterfahrt nach Triest.

Auf den Spuren Alt-Österreichs: Mazda MX-5 vor dem einzigartigen Mummelhaus der Familie Kitzmüller in Brazzano bei Cormòns

©Bauer Horst

Will man sich davor noch etwas die Beine vertreten, bietet sich dafür ein Spaziergang in der Altstadt von Conegliano an. Um die schräge Piazza und die schattigen Laubengänge zu erreichen, ohne sich um die berüchtigten ZTL-Tafeln (verkehrsberuhigte Zonen in italienischen Stadtzentren mit hohem Strafzettel-Potenzial) kümmern zu müssen, und dabei einen tollen Ausblick auf die Lage der Stadt zwischen den Bergen im Norden und der Po-Ebene im Süden als Bonus zu bekommen, gibt es einen guten Schleichweg. Von Hotel kommend, nimmt man kurz die Hauptstraße im Tal, biegt aber nach Corbanese nach rechts hinauf in die Hügel ab und steuert dort das Castello di Conegliano an. Die Zufahrt birgt zwar mit einer engen Durchfahrt durch einen mittelalterlichen Torbogen eine kleine Herausforderung an die Fahrkünste des Piloten. Belohnt wird man dafür aber mit einem geräumigen Gratisparkplatz mit Aussicht. Von dort spaziert man eine kurze Serpentinenstraße hinunter in die Altstadt auf die Piazza. Dazu nimmt man die Landstraße in Richtung Gorizia und folgt erst dort den Wegweisern nach Triest. So bekommt man einen ersten Eindruck vom Karst, dem anderen, die Gegend prägenden Landstrich. Die Straße führt entlang der Grenze zu Slowenien bis nach Duino und weiter über Sistiana, wo sie zum Meer hin abbiegt. Was jetzt folgt, ist eine der landschaftlich schönsten Küstenstraßen des an Küsten nicht armen Landes. Links die schroffen Karstfelsen, rechts die tiefblaue Adria und immer wieder Ausblicke auf Triest – und davor das auf einem Felsvorsprung thronende Schloss Miramare.

An der Wiege des Prosecco im gleichnamigen kleinen Ort im Karst oberhalb von Triest hat alles begonnen

©Bauer Horst

Kann man von dieser Szenerie nicht genug bekommen, biegt man – knapp bevor die Straße das Meeresniveau erreicht – rechts ab auf den Parkplatz des Hotels Riviera. Hier hat man das „Küstenland“ direkt vor sich und blickt durch die mächtigen Pinien auf die Bucht von Triest und hinüber nach Istrien.
Einschub: Der für den vergangenen Winter geplante Umbau des Riviera musste aus nahe liegenden Gründen um ein Jahr verschoben werden. Die Besitzerfamilie Benvenuti wälzt große Pläne für das Hotel, die nun ab September  umgesetzt werden sollen. Am Ende des ambitionierten Um- bis Neubau-Projektes wird das Riviera auf 5-Sterne-Niveau angehoben sein.
Wenn man schon in der Gegend ist, kann man natürlich am „Wien am Meer“ nicht vorbeigehen. Zu gut hat sich Triest in den letzten Jahren entwickelt, zu viel gibt es zu sehen. Dennoch zahlt es sich aus, nach einem Espresso auf der unvergleichlichen Piazza Unità d’Italia und – für Gourmets nahezu unvermeidlich – einem Bummel durch die Slow-Food-Kathedrale Eataly neben dem Aquarium am Hafen, weiterzufahren und einen ausführlichen Triest-Besuch auf ein anderes Mal zu verschieben. Denn auf dem kommenden Abschnitt der Route gibt es viel zu entdecken, was bisher aus kaum nachvollziehbaren Gründen weitgehend im Windschatten des internationalen Tourismus geblieben ist. Das Motto der nächsten Etappe lautet „Prosecco“ – und beginnt nur einen Steinwurf von Triest entfernt auf der kargen Ebene über der Stadt. Hier, in dem unscheinbaren Karstdorf namens Prosecco, hat der Siegeszug der als nicht hochwertig eingestuften Glera-Traube begonnen.

Die Prosecco-Schwestern: Sorelle Bronca aus Colbertaldo

©WERK

Zur heutigen Weltgeltung gebracht wurde das aus ihr gekelterte Getränk erst, nachdem sie in die steilen Hügel zwischen Conegliano und Valdobbiadene verpflanzt worden war. 
Um den Spuren der Glera-Traube zu folgen, kann man die nahe gelegene Autobahn nehmen und bis knapp vor Conegliano einfach draufbleiben. Aber wer im Genießer-Modus unterwegs ist, investiert die Autobahngebühr lieber in ein paar Köstlichkeiten entlang der Strecke und nimmt sich die Zeit, die Gegend links und rechts der Landstraße zu erkunden. Empfehlenswerte Stopps entlang der Route sind die mittelalterliche Stadt Palmanova oder die Villa Manin in Passariano bei Codroipo, ehemaliger Landsitz des Dogen von Venedig.
Von Conegliano sind es nur ein paar Kilometer zum nächsten Stützpunkt, dem Romantik Relais d’Arfanta in der Località Pecol d'Arfanta in Tarzo, einem Genießer-Juwel mitten in den Weinbergen.
Nach dem Einchecken kann man sich Zeit lassen, um richtig anzukommen im Proseccoland. Und wie ginge das besser als mit einem Glas Prosecco der besseren Sorte, mit Blick auf jene Weinreben, auf denen die Trauben dafür gewachsen sind. Übertreiben sollte es zumindest der Fahrer damit aber nicht, bleibt doch noch der Weg zum Abendessen auf der Tagesagenda. Im Hotel kann zwar herrlich gefrühstückt werden und tagsüber steht auch eine kleine Karte für Erfrischungen am hauseigenen Pool zur Disposition, richtig gegessen wird aber in einem der vielen Lokale der Umgebung.

Empfehlenswerter Stützpunkt zur Erkundung des umliegenden Proseccolandes: Das ruhig gelegene Relais d’Arfanta 

©WERK / Marco Mehl

Will man sich davor noch etwas die Beine vertreten, bietet sich dafür ein Spaziergang in der Altstadt von Conegliano an. Um die schräge Piazza und die schattigen Laubengänge zu erreichen, ohne sich um die berüchtigten ZTL-Tafeln (verkehrsberuhigte Zonen in italienischen Stadtzentren mit hohem Strafzettel-Potenzial) kümmern zu müssen, und dabei einen tollen Ausblick auf die Lage der Stadt zwischen den Bergen im Norden und der Po-Ebene im Süden als Bonus zu bekommen, gibt es einen guten Schleichweg. Von Hotel kommend, nimmt man kurz die Hauptstraße im Tal, biegt aber nach Corbanese nach rechts hinauf in die Hügel ab und steuert dort das Castello di Conegliano an. Die Zufahrt birgt zwar mit einer engen Durchfahrt durch einen mittelalterlichen Torbogen eine kleine Herausforderung an die Fahrkünste des Piloten. Belohnt wird man dafür aber mit einem geräumigen Gratisparkplatz mit Aussicht. Von dort spaziert man eine kurze Serpentinenstraße hinunter in die Altstadt auf die Piazza.

Italienisches Lebensgefühl beim Aperitif auf der Piazza von Conegliano.

©Bauer Horst

Den gastronomischen Schlusspunkt des Tages setzt man auf dem Rückweg im direkt an der Straße in Richtung Tarzo knapp vor der Abzweigung hinauf zum Hotel gelegenen Ristorante Il Capitello. Die Familie Possamai, die das alte Steinhaus vor Kurzem übernommen und mit viel Geschmack und Respekt vor der alten Bausubstanz auf den neuesten Stand gebracht hat, ist seit über 50 Jahren eine sichere Bank in der lokalen Gastroszene. 

Wer am nächsten Tag das Proseccoland erkundet, wird als Österreicher an die Südsteiermark vor 30 Jahren erinnert, als es dort noch beinahe unmöglich war, eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Trotz der einzigartigen Lage des Proseccolands im hügeligen Übergang von den schroffen Bergen im Norden in die Tiefebene im Süden, trotz geschichtsträchtiger Orte wie Conegliano oder Vittorio Veneto, der Nähe zu Venedig und der leichten Erreichbarkeit (Autobahn bis quasi vor die Haustür) führt die Gegend nach wie vor ein beschauliches Dasein im Windschatten der organisierten Touristenströme.
Bevor man loszieht, sollte man ein paar Insider-Tipps bei der Chefin des Hauses einholen. Wer die Südtirolerin Renate Ortner Huber darauf anspricht, wird mit ausführlichen Routenbeschreibungen samt Lokaltipps versorgt, welche die volle kulinarische Bandbreite der Gegend abdecken.

Einer der besonderen Plätze dabei ist die einzigartige Terrazza Garbara direkt in den steilen Hängen des Cartizze-Gebietes. Eine Art Prosecco-Buschenschank mit atemberaubendem Ausblick, bei dem zur Weinverkostung lokaler Käse und Würste gereicht werden. Da nur an Samstagen sowie an Sonn- und Feiertagen geöffnet ist, sollte man vorher reservieren.
Am anderen Ende des Anbaugebietes –  wie auch der gastronomischen Skala – liegt das Ristorante La Corte in Follina. Als Teil des opulenten, drei alte Häuser direkt im Zentrum des kleinen Städtchens ausfüllenden 5-Sterne-Hotels Villa Abbazia bietet es eine raffinierte Küche mit dem Besten, was Berge und Meer zu bieten haben.
Einen Besuch wert ist die direkt gegenüber gelegene Zisterzienserabtei der Heiligen Maria von Follina. Besonderheit der mächtigen Anlage aus dem 13. Jahrhundert ist der Kreuzgang, in dem keine zwei gleich gestalteten Säulen zu finden sind.

Blick auf den unter dem Hotel Riviera gelegenen Jachthafen von Grignano 

©WERK/Roberto Pastrovicchio

Ebenfalls auf der kulinarischen Empfehlungsliste steht das in der Nähe des Hotels im Ort Rolle gelegene Ristorante Andreetta.  Neben einer auf die Spezialitäten der Trevisaner Küche setzenden Speisekarte hat es auch eine Terrasse mit wunderbarem Ausblick über die Hügel zu bieten. 
Nach der ausführlichen Erkundung des Proseccolandes hält die Route abschließend wieder ganz andere Eindrücke parat. Der Weg zurück über die Berge führt von Vittorio Veneto nach Longarone. Auch hier sollte man die Autobahn meiden und die Staatsstraße nehmen, die direkt am Ufer des Lago di Santa Croce vorbeiführt und bei Ponte nelle Alpi auf den Flusslauf der Piave trifft.
Bei Pieve di Cadore bietet sich die Gelegenheit für alle, die mehr Zeit haben, nach Cortina d’Ampezzo zu fahren und dort auf eine andere Route für Genießer einzuschwenken (siehe Seite 22).
Andernfalls biegt man nach rechts in Richtung Sappada ab und passiert die Grenze zwischen dem Veneto und Friaul. Die Bergszenerie ist beeindruckend und die Straße hat ausreichend Serpentinen zu bieten, um die Fahrt nicht nur wegen der Ausblicke zum Genuss für Piloten zu machen.

Wirtsfamilie Müller vom Hotel „Die Forelle“ am Weißensee

©WERK/Ferdinand Neumüller

Hat man Comeglians erreicht, biegt man ab in Richtung Ravascletto und gönnt sich damit nicht nur einen weiteren Pass mit wenig Verkehr, sondern auch einen Abschneider in Richtung österreichischer Grenze. Die überquert man dort, wo der Passo di Monte Croce Carnico zum Plöckenpass wird. Von hier schraubt man sich hinunter nach Kötschach und folgt dem Gailtal bis nach Hermagor, wo man ins Gitschtal in Richtung Weißensee abbiegt.
Dort, in Techendorf, wartet mit dem Hotel „Die Forelle“ ein passender Schlusspunkt der Genießer-Route. In den geschmackvoll und mit großem Wert auf Praktikabilität eingerichteten Zimmern mit Balkon und Blick auf den Weißensee kann man in aller Ruhe die Erlebnisse der letzten Tage sickern lassen.

Passender Schlusspunkt der Route: Das Genießerhotel „Die Forelle“ am Weißensee

©WERK

Schließlich steht mit einem der Menüs des Chefs Hannes Müller ein würdiger Abschluss ins Haus. Dass der junge Starkoch mit konsequentem Vertrauen auf die Regionalität der verwendeten Produkte und entsprechendem Können aus dem elterlichen Gasthof eine von Gourmets hochgeschätzte Adresse gemacht hat, passt genau zum Grundton dieser Route für Genießer.

Kreation von Starkoch Hannes Müller

©WERK

Hotel- und Restauranttipps für eine gelungene Reise

Wer mit der Einstimmung auf die Erkundung der Gipfel des Genusses in den  vier Regionen am Wörthersee beginnen will, wird kaum ein geeigneteres Basislager finden als das  Hotel Seeschlössl in Velden, ein Juwel der Vereinigung „Schlosshotels & Herrenhäuser“.

Seeschlössl Velden
Klagenfurter Straße 34,
9220 Velden am Wörthersee
seeschloessl.at
experiencecharacter.com

Als Schlusspunkt der Route sei das Hotel „Die Forelle“ am Weißensee empfohlen. Hier sollte man sich jedenfalls einmal das Gourmet-Menü des ebenso kreativen wie hoch dekorierten Chefs Hannes Müller gönnen.
Genießerhotel „Die Forelle“
Techendorf 80
9762 Weißensee
forellemueller.at

Erste Adresse in Slowenien für Gourmets aus der ganzen Welt ist dank der Küche von Ana Roš deren Hiša Franko in der Nähe von Kobarid. Wer hier isst, begreift Essen als Erlebnis für alle Sinne, dem man einen ausgedehnten Abend widmet.
Hiša Franko
Staro selo 1
5222 Kobarid, Slowenien
hisafranko.com

Wer dort übernachten will, wo schon Nobelpreisträger geschlafen haben (in dem Fall Peter Handke) und altösterreichisches Flair neben den ausgezeichneten Weinen des Vermieters genießen will, macht Station im Mummelhaus von Thomas Kitzmüller in Brazzano bei Cormòns.
Azienda Agricola Thomas Kitzmüller
Via XXIV Maggio 56
34071 Brazzano di Cormòns
vinikitzmueller.com

Eine tolle Lage an der Küstenstraße nach Triest bietet das Hotel Riviera. Mit frei stehendem Lift hinunter ans Meer und atemberaubendem Blick auf die Bucht.
Hotel Riviera
Strada Costiera 22, 34010 Trieste
rivieramax.eu

Ein idealer Stützpunkt zur Erkundung des Proseccolandes  ist das Hotel d’Arfanta  , sehr ruhig gelegen in den Hügeln des Weinbaugebietes bei Conegliano.
Romantik Relais d’Arfanta
Via Molinetto 18, Località Pecol d'Arfanta, 31020 Tarzo
relaisdarfanta.it 

Eine Alternative für alle, die lieber direkt in einem Ort wohnen, aber gleichzeitig auch dringende Restaurant- Empfehlung ist  das Hotel Villa Abbazzia sowie dessen Gourmet-Restaurant bzw. Bistro im Städtchen Follina.
Hotel Villa Abbazia 
Piazza IV Novembre 3, 
31051 Follina
hotelabbazia.it

Wer verstehen  möchte, warum der Prosecco aus Cartizze teurer ist als andere, sollte seinen Blick vom tollen Buschenschank Garbara  über die atemberaubend steilen Abhänge  dieses Anbaugebietes schweifen lassen. Und dabei mit Käse und Würsten sowie den perlenden Kreszenzen des Hauses versorgt sein.
Terrazza Garbara 
Via Menegazzi 19 
31049 Santo Stefano di Valdobbiadene
garbara.it

Empfehlenswerte Restaurants in der Nähe des Relais d’Arfanta sind das Il Capitello im Tal und das Andreetta oben in den Hügeln.
Ristorante Il Capitello
Via San Francesco 1/E
31020 Corbanese di Tarzo
ilcapitello.com

Ristorante Andreetta 
Via Enotria 5
31030 Rolle di Cison di Valmarino
andreetta.it

Wer den Kofferraum mit ein paar Schachteln Prosecco der besseren Sorten auffüllen will, parkt sich bei den Bronca-Schwestern ein. Nach einer Verkostung der Lagen-Prosecchi aus biologischem Anbau ist man für die aktuell die Supermärkte überschwemmende Massenware verloren.
Sorelle Bronca
Via Martiri 20
31020 Colbertaldo di Vidor
sorellebronca.com

Horst Bauer

Über Horst Bauer

Seit 1987 beim KURIER, von 1995 bis 2020 Ressortleiter des Motor-KURIER. Hat seither schon so ziemlich alles getestet, was PS und Räder hat - vom 1-PS-Traber-Sulky bis zum 1200-PS-Bugatti, vom Elektro-Stadtauto bis zum Formel-1-Boliden. Er ist Mitglied der internationalen Jury, die jährlich das europäische „Auto des Jahres“ wählt.

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