Reisen mit Sinn: 5 etwas andere Urlaube, die in Erinnerung bleiben

Nicht jeder Urlaub muss nur mit Entspannen verbracht werden - diese ungewöhnlichen Ausflüge bleiben in Erinnerung.

Es gibt viele Antworten auf die Frage nach dem Grund des Reisens. Manche sind eher philosophisch (man will den Horizont erweitern), manche eher pragmatisch (der Körper braucht Erholung). Ein Grund aber wird immer populärer: Sich selbst in einer fremden Gemeinschaft zu entfalten und neue Erfahrungen zu sammeln. Beispiele aus Nah und Fern zeigen, wie man ein Reiseziel auf besondere Art kennenlernen kann.

Hongkong: StreetArt erleben

StreetArt in Hongkong

©Hong Kong Tourism Board

In Hongkong wird Streetart zelebriert wie in wenigen anderen Städten. Die Wahl-Hongkongerin Alexandra Unrein führt unter dem Namen Wanderlust Besucher bei individuellen Touren durch die asiatische Millionenmetropole. Bei ihren bis zu dreistündigen Rundgängen gewährt sie den Kunstinteressierten einen Einblick in die Streetart-Szene. Die gebürtige Berlinerin hat sich mit den Jahren ein breites Wissen rund um die Kunstszene Hongkongs angeeignet. 

Atlantikküste Frankreich: Öko-Workshops

Auf der Insel Oléron trifft traditionelle Architektur auf Nachhaltigkeit und ökologisches Wohnen. Erosion durch Wind und Wellen stellt die zweitgrößte Insel Frankreichs täglich vor neue Herausforderungen. Das Maison Eco-Paysanne, ein Museum im Zentrum der Insel, trägt zur Bewahrung des architektonischen Erbes der Insel bei. Es veranschaulicht auch, wie auf Oléron mit der typischen, traditionellen Bauweise die Folgen des Klimawandels für die Bevölkerung minimiert werden.

Das Maison Eco-Paysanne, ein Museum im Zentrum von Oléron 

©La Maison Eco-Paysanne

Workshops, geleitet von Experten für ökologisches Bauen und Gärtnern, führen Interessierte in das traditionelle Handwerk und die dafür verwendeten Öko-Materialien ein. Gemeinsam werden Gebäude saniert, Trockenmauern aus Natursteinen gebaut, Lehmbautechniken angewendet und der Gemüsegarten umweltfreundlich bewirtschaftet.

Barbados: Hand in Hand für den guten Zweck

Barbados, die östlichste Insel der Karibik, legt schon lange den Fokus auf Nachhaltigkeit. Man verzichtet auf Plastikstrohhalme und packt den Umweltschutz gemeinsam an. Reisende können unbürokratisch Initiativen für Umwelt- und Tierschutz unterstützen und dabei den Einheimischen begegnen. Etwa indem sie beim „Barbados Sea Turtle Project“ mitarbeiten. Die Aktivisten des Projekts haben es sich zum Ziel gemacht, die bedrohten Meeresschildkröten zu schützen.

©BTMI

Wer sich an Land für den Umweltschutz engagieren möchte, kann Barbados auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen. Zum Beispiel indem man mithilft bei einem Projekt, das sich zu diesem Zweck dem Pflanzen von Obstbäumen und dem biodynamischen Anbau widmet, um die Insel aufzuforsten und nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben.

Al Ula: Gemeinsam Geschichte wiederaufbauen

Über Jahrzehnte war Al Ula ein Kreuzungspunkt auf der Weihrauchroute – Felsengräber sind heute Zeugen der Kulturen, die im Nordwesten Saudi-Arabiens heimisch waren. Vieles ist verfallen, andere Teile, wie die Altstadt Al Ulas, werden derzeit restauriert. Im Rahmen eines Volotourism-Projektes können Besucher am Wiederaufbau mitarbeiten – unter Anleitung von Ingenieuren, die sicherstellen, dass der Aufbau auch den Vorgaben entspricht. Es werden Ziegel produziert, Mauern wiederaufgebaut oder restauriert.

Wiederaufbau der Felsengräber in Al Ula

©Shiv Gohil

Oder man arbeitet bei einem Farmprojekt, bei der Besucher die Wunder der Oase Al Ula kennenlernen und Bäume pflanzen, die den nächsten Generationen Schatten spenden sollen.

Rothenburg ob der Tauber: Schnupperpilgern

In Rothenburg ob der Tauber treffen gleich sechs Jakobswege aufeinander. Zentraler Anlaufpunkt für Wallfahrer in Rothenburg ist die St.-Jakobs-Kirche mit dem von Tilman Riemenschneider geschaffenen Heilig-Blut-Altar. Gästepfarrer Dr. Oliver Gußmann lässt alle, die sich eine Fernwanderung noch nicht zutrauen, zum Schnupperpilgern auf acht bis zehn Kilometer lange Rundtouren um die Stadt ein.

St.-Jakobs-Kirche in Rothenburg ob der Tauber

©Rothenburg Tourismus Service , W. Pfitzinger

„Die Menschen kommen aus ganz verschiedenen Motiven zum Pilgern: Trauer, Erschöpfung oder pures Interesse.  Auch auf den kurzen Abschnitten erfüllt das gemeinsame Pilgern ein Grundbedürfnis: jenes der Kommunikation“. Fester Bestandteil sind die Runden auch bei den Rothenburger Wanderwochen im Frühjahr und Herbst.

 

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