Laibach: Wo Drachen wachen

Kulinarisch gehört Ljubljana schon zu den Topadressen in Europa. Am besten sieht man es vom Boot und der Standseilbahn aus.

Überblick

Einwohner

ca. 280.000

Von Wolfgang Godai (Text und Bild)

Sie hat ungefähr so viel Einwohner wie Graz, auch  einen Fluss durchs Zentrum und viele Prachtbauten. Die slowenische Hauptstadt Ljubljana, auf Deutsch Laibach,  erweckt Heimatgefühle, und ist  nur rund eine Autostunde von Graz oder Klagenfurt entfernt. Obwohl von Bergen umgeben, bietet sie bereits  mediterranes Flair, mit fröhlichen Bewohnern, die das sichtbar genießen. Genießen ist ein wichtiges Stichwort: Kulinarisch gehört Slowenien mittlerweile zu den Top-Tipps in Europa. Ob frische Trüffel aus den Wäldern rundherum oder frischen Fisch aus den Flüssen und Seen, in Laibach wissen die Köche der zahlreichen Restaurants genau, wie sie das alles am besten kombinieren. Und die Obst- und Gemüsestände am zentralen Markt sind ein Farbspektakel. 

Imposant ist auch die Architektur der Altstadt, geprägt durch den in Wien um die Jahrhundertwende erfolgreichen Josef Plecnik, Schüler Otto Wagners. Überall stößt man auf seine Prunkbauten, zu Fuß geht es über eines seiner berühmtesten Werke: die „Drei Brücken“, die kunstvoll mit drei Armen die zwei Altstadtufer am Fluss Ljubljanica verbinden. Auf einer Bootsfahrt (für Sportliche gibt’s Kajaks und Stand-up-Paddling) kann man viele Sehenswürdigkeiten  von unten aus betrachten. Noch mehr sieht man während einer Fahrt mit dem elektrobetriebenen, putzigen Zug Urban, der in einer Stunde zwar fast alles Sehenswerte ansteuert, aber kaum Stopps macht.

©Wolfgang Godai

Am besten, man fährt rauf bis zur größten Attraktion Laibachs, der Burg. Vom Aussichtsturm überblickt man die  Stadt, im Norden leuchten die Gipfel der Steiner Alpen und der Karawanken. Vom Rathaus, dem Endpunkt des Zuges, erreicht man durch die Fußgängerzone und über die „Drei Brücken“ die  schönsten Plätze der Innenstadt, den Prešeren mit der Franziskanerkirche und den Kongressplatz. Von dort ist’s nicht weit zum Tivoli-Park, dessen Wege bis in die Hänge des Rožnik-Berges führen.

Flaniermeilen

©Getty Images/RomanBabakin/iStockphoto

Erschöpft von Besichtigungen tut man  das, was Einheimische tun: Man sucht sich ein  Platzerl in einem  Lokal an den Flaniermeilen an der Ljubljanica. Dort wird getrunken, gegessen und geplaudert, die Lieblingsbeschäftigung der Slowenen. Wer dann in der Nacht auf dem Weg ins Hotel furchteinflößende Drachen sieht: Es liegt nicht an einem Gläschen  zu viel. Der Sage nach soll Argonaut Jason auf dem Weg vom Schwarzen Meer zur Adria hier ein Ungetüm getötet haben. Heute beschützen Drachenskulpturen die Stadt und ihre Bewohner, die berühmtesten sieht man auf der  Drachenbrücke.

©Grafik

Info

Klimafreundliche Anreise

Per Bahn von Wien nach Ljubljana, der EC 151 fährt direkt (5 Std. 52 min)

Essen

Valentin: In einer großen Vitrine werden frische Fische und Meeresfrüchte aus der Adria angeboten, im Restaurant dahinter kann man sie auch gleich zubereiten lassen. Nähe Zentralmarkt


Uferpromenade: An der Ljubljanica muss man an   Abenden einfach feiern. Ab 17 Uhr sollte man reservieren, es wird richtig voll

Übernachten

City Hotel: Mitten in der Altstadt mit sehr hübschen Zimmern, wenige Gehminuten von der Uferpromenade entfernt. Reservieren Sie unbedingt gegen Aufzahlung eines der fünf Balkonzimmer – die Aussicht auf die Dächer der Altstadt und die Burg ist einmalig; cityhotel.si/de/

Kommentare