Reise-Tipps: Was das 49-Euro-Ticket für Österreicher bereithält

Mit dem Deutschlandticket ins Nachbarland? Das gilt's zu beachten und diese Reiseziele lohnen sich.

Einmal das Auto stehen lassen, bitte. Wer ins Nachbarland reisen möchte, könnte nun bewusst auf die Bahn setzen, denn vom neuen Deutschlandticket um 49 Euro pro Monat kann man auch hierzulande profitieren. Mit dem Start des Tickets wollen wir euch ein paar Vorschläge geben, bei welchen Zugstrecken bzw. Destinationen ihr mit dem Ticket aus dem Vollen schöpfen könnt. 

➤ Hier mehr lesen: Wo das Meer jetzt schon über 20 Grad hat

Das Wichtigste in Kürze: Seit Herbst 2022 steht fest, dass das teilweise umstrittene 9-Euro-Ticket des vergangenen Sommers nun einen Nachfolger hat: das 49-Euro-Ticket. Gültig ist es ab 1. Mai und kann über den DB Navigator und die Websites der Verkehrsbünde bestellt werden. Gültig ist das Ticket aber nur im Nahverkehr, sprich für Linienbusse, S- und U-Bahnen, Straßenbahnen sowie für Regional- und Regionalexpress-Züge. Vom Ticket ausgenommen sind Züge und Busse für Fernreisen. Also für IC, ICE und EC braucht man ein eigenes Ticket.

Was euch noch erwartet: 

  • Sylt
  • Bodensee
  • Moseltalbahn
  • Mittelrheinbahn
  • Garmisch-Partenkirchen
  • Höllentalbahn
  • Umland Berlin

Westerland, Sylt

Machte die eigentlich als Hotspot für Hautvolée deklarierte Insel in Schleswig-Holstein aufgrund des 9-Euro-Tickets im vergangenen Sommer in den Schlagzeilen die Runde, ist sie auch mit dessen Nachfolger ein begehrtes Ziel. Die Insel ist nämlich vom Bahnhof Hamburg-Altona in nur 3,5 Stunden mit einem Regionalzug zu erreichen. Die Bahn ist relativ klein, die naturbelassene Umgebung schafft ein idyllisches Flair und die Überfahrt vom Festland auf die Insel über das Wattenmeer ist ein absolutes Highlight. Ankommen tut man in Westerland, der größten Stadt der Insel, von dort aus kann man auch in Busse steigen, die einen etwa in den Süden oder Norden der Insel führen. Auch hier ist das 49-Euro-Ticket gültig. Die Insel selbst bezaubert mit Naturschutzgebieten und paradiesischen Stränden.

➤ Hier mehr lesen: Leben auf Sylt: Von zwei- und vierbeinigen Schafen

Mit dem Zug überquert man das Naturschutzgebiet Wattenmeer. 

©Getty Images/iStockphoto/Say-Cheese/iStockphoto

Von Lindau nach Radolfzell, Bodensee

Wer statt Meer, lieber gern den See sehen würde, der sollte den Süden Deutschlands ansteuern. Von Österreich aus könnte man mit dem Zug nach Bregenz fahren. Die Landeshauptstadt trennen dann nur etwa 10 Minuten Zugfahrt von Lindau. Lindau selbst ist schon einen Besuch wert, denn die kleine Insel bietet malerische Gassen und schöne Caféterrassen. Hier kann man in die östliche Bodenseegürtelbahn nach Friedrichshafen steigen. Die Hafenstadt besticht mit schöner Promenade und einem Aussichtsturm. Wer sich für Luftschiff- und Raumfahrgeschichte interessiert, sollte dem Zeppelin- oder Dornier-Museum einen Besuch abstatten. Von Friedrichshafen aus führt die westliche Bodenseegürtelbahn etwa in einer Stunde nach Radolfzell. Während der gesamten Fahrt erhascht man immer wieder tolle Blicke auf den See.

Die Insel Lindau ist jedenfalls einen Besuch wert. 

©Getty Images/iStockphoto/Robert Buchel/iStockphoto

Von Koblenz nach Trier, Moseltalbahn

Von Wien aus fährt ein ICE direkt nach Koblenz. Wem die Fahrtzeit zu lange ist, der könnte ein paar Zwischenstopps zum Beispiel in Frankfurt einlegen. Am Mosel, ein Nebenfluss des Rheins, fährt eine Bahn von Koblenz nach Trier. Die Zugfahrt zeugt von herrlicher Aussicht. Lohnen würde es sich auch auf halber Strecke in Neef auszusteigen. Hier kann man über die Brücke spazieren und im angrenzenden Bremm den lokalen Wein verkosten. Für den extra Nervenkitzel könnte man auch den Calmont-Klettersteig bezwingen, den steilsten Weinberg Europas. Dort findet man auch die berühmte Moselschleife, eine 180-Grad-Drehung des Flusses. Bei Bullay könnte man in einen weiteren Regionalzug steigen, die Moselweinbahn. Diese führt durch die Winzerdörfer. In Tier wird man dann in die Römerzeit zurückversetzt.

➤ Hier mehr lesen: Schön langsam: In Österreich lässt sich‘s gut mit Zug bummeln

Die Moselschleife ist eine 180-Grad-Drehung. 

©Getty Images/iStockphoto/Meinzahn/iStockphoto

Von Köln nach Mainz, Mittelrheinbahn

Allseits bekannt sind die Rhein-Kreuzfahrten. Wer den kurvenreichen Verlauf des Flusses, die schönen Burgen sowie Schlösser und die angrenzenden Naturparks auf Schienen sehen will, der kann das mit dem 49-Euro-Ticket leicht machen. Ein Zug von Wien bringt einen direkt nach Köln, auch hier können ein paar Zwischenstopps gemacht werden. In Köln angekommen folgt dann der Zustieg in die Mittelrheinbahn. Etwa drei Stunden lang fährt man entlang des Flusses, kann natürlich auch ein paar Mal aussteigen, denn lohnen tut sich's bestimmt. Die Panoramafenster ermöglichen einen schönen Blick auf die Weinberge und die Landschaften sowie kleinen Orte.

Mit der Mittelrheinbahn bekommt man einen schönen Blick auf die Weinberge und die kleinen Orte. 

©Getty Images/iStockphoto/Klaus Ibold/iStockphoto

Von München nach Garmisch-Partenkirchen

München ist von Österreich aus ja bekanntlich relativ gut zu erreichen. Wer einmal einen alpinen Tapetenwechsel braucht, könnte von München aus Garmisch-Partenkirchen ansteuern. Rund eine Stunde dauert die Fahrt mit dem Regionalzug, bis man in einer Region ist, die mit vielen Outdoor-Aktivitäten lockt. Dort befindet sich etwa der höchste Berg Deutschlands: die Zugspitze.

➤ Hier mehr lesen: Bahn frei! Fantastische Urlaubsreisen mit dem Zug

An Outdoor-Aktivitäten hat die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen einiges zu bieten. 

©Getty Images/DieterMeyrl/iStockphoto

Von Freiburg nach Donaueschwingen, Höllentalbahn

Hochhinaus geht es mit der Höllentalbahn von Freiburg nach Donaueschwingen. Von Wien aus kann man den Zug nach Frankfurt nehmen. Auch hier bieten sich Zwischenstopps an, bevor man dann über Mannheim und Karlsruhe nach Freiburg düst. Dort angekommen steigt man dann in die Höllentalbahn. Auf dem Abschnitt zwischen Himmelreich und Hinterzarten überwindet die Bahn eine Steigung von 400 Höhenmetern. Auch der Rest ist spektakulär: neun Tunneln, zahlreiche Brücken und das 224 Meter lange Ravenna-Viadukt überquert man dabei. Außerdem bekommt man einen schönen Ausblick auf den Schwarzwald, die weiten Täler und den Titisee.

Das Ravenna-Viadukt ist 224 Meter lang. 

©Getty Images/iStockphoto/Mila Kusmenko/iStockphoto

Berlin als Startpunkt

Wer dann doch die Hauptstadt Berlin erkunden möchte, der kann hier auch umliegende Ort und Städte mit dem Deutschlandticket erreichen. In drei Stunden ist man etwa an der Ostsee. Man kann mit Regionalzug zum Rostocker Hauptbahnhof fahren und von dort aus mit einer S-Bahn nach Warnemünde. Ohne Umsteigen geht’s nach Stralsund. Auch den Spreewald erreicht man von Berlin aus. Ein Regionalzug führt ebenso nach Dresden.

➤ Hier mehr lesen: Berlin: "Schwofen" wie damals

Von Berling aus kann man in relativ kurzer Zeit an die Ostsee fahren. 

©Getty Images/iStockphoto/kamisoka/iStockphoto

Über Lisa Schinagl

Kommentare