Schön langsam: In Österreich lässt sich‘s gut mit Zug bummeln
Auf diesen Strecken kann man mit Bummelbahnen die schönsten Landschaften Europas bewundern.
Wenn die Regionalbahn für die Einfahrt in den Bahnhof der nächsten, kleinen Ortschaft abbremst, schauen die meisten schon unruhig auf die Uhr. Für viele vergehen im Bummelzug Minuten wie Stunden. Aber was ist, wenn man genau das will? Die britische Zeitung "The Guardian" machte sich daran, die schönsten Bummelzug-Strecken zusammenzutragen. Wir zeigen euch, welche es auf die Liste geschafft haben und warum man sich diese Zugreisen nicht entgehen lassen sollte.
Von Zürich nach Graz
Einen schönen Blick auf die Alpenlandschaft erhält man, wenn man im Transalpin-Zug von Zürich in die Stadt Graz sitzt. Die Reise führt durch Liechtenstein und entlang der Arlbergbahn nach Osten in das Bundesland Tirol, dann vorbei an Zell am See, ins Selzthal bis in die Steiermark.
Ja, in Österreich lässt es sich also richtig schön bummeln - und das mit atemberaubender Aussicht auf die heimischen Berge.
Von Köln nach Basel
Wer sich heute von Deutschland aus in Richtung Süden in die Schweiz begeben möchte, der nimmt wohl einen der vielen Hochgeschwindigkeitszüge. Die traditionelle Rheinschluchtbahn wäre hier aber die weitaus spektakulärere Wahl. Am Vormittag etwa fährt der EC9 Richtung Basel und Zürich – er ist der Einzige, der einen Schweizer Panoramawagen enthält. Der Blick reicht auf den Schwarzwald und über den Fluss ins französische Elsass.
Von Dublin nach Tralee
Vom Dubliner Bahnhof Heuston geht es über eine herrliche Landschaft nach Tralee. Während der Fahrt hat man eine schöne Sicht auf die Galtee Mountains und das Golden Vale. Erblicken kann man hier auch den Mangerton Mountain. Angepeilt wird letztlich der Tralee Casement, der sich als westlichster Bahnhof Europas versteht.
Von Béziers nach Clermont-Ferrand
Trotz seines vielversprechenden Namen ist der „Intercité Aubrac“ einem Regionalzug gleichzusetzen, da er doch an einigen Bahnhöfen am Land von Frankreich hält. Er durchquert bei einer sechsstündigen Zugreise das Hügelland zum Tarn-Tal und überwindet dabei zahlreiche Schluchten. Die „Ligne de Causses“ durchläuft Okzitanien, von Clermont-Ferrand gäbe es dann sogar einen Anschlusszug nach Paris.
Von Warschau nach Mockava
Eine Zugfahrt nach Mockava gestaltete sich bis zuletzt eher kompliziert. Es handelt sich hier um einen kleinen Ort mit nicht mehr als 100 Einwohnern, gleich hinter der polnischen Grenze in Litauen. Seit Kurzem verkehrt hier der Zug „Hancza", Ausgangspunkt ist Warschau. Etwa mit 37 km/h tuckert der Bummel dahin, vorbei an schönen Landschaften, Dörfern und Städten. Sie sind ein Spiegelbild der Kultur der Region – alte jüdische Schtetl, Holzkirchen und baltische Tatarengemeinden.
Von Madrid nach Sevilla
In zweieinhalb Stunden könnte man von Madrid ausgehend Sevilla erreichen. Die entschleunigende Variante findet sich aber in einem sogenannten „Media Distancia“-Zug. Wenn der Zug den Bahnhof in Madrid verlässt, bietet er relativ schnell eine schöne Aussicht auf die Region Extremadura sowie die Täler Tajo und Guadiana. Im Süden streift er dann noch das Gebirge „Sierra Morena“, bevor er Sevilla erreicht.
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