
Guidos Kolumne: Mein vielleicht blödester Unfall
Um es kurz zu machen: Ich war Stammgast in der Ordination meiner Großmutter, einer Allgemeinmedizinerin, und in der Unfallambulanz des Krankenhauses Mödling.
Ich war, ich muss es gestehen, ein ungeschicktes Kind. Meine Schwester war eine tolle Turnerin, sie war meistens springend, rollend oder kletternd unterwegs. Ich hingegen klebte am Boden fest.
Als Folge dessen verletzte ich mich ständig. Beim Nachlaufenspielen mit meiner Schwester schaffte ich es, durch eine geschlossene Glastüre zu rennen und mir das Knie zu zerschneiden. Beim Radfahren fiel ich so ungeschickt vom Rad, dass ich mir einen Nagel ausriss.
Einmal schmiss mir meine Schwester einen Stein auf den Kopf, weil es sie interessierte, was dann passieren würde. Es passierte, dass ich stark blutete. Ein anderes Mal saß ich auf einem Kirschbaum und versuchte, mit meinem Taschenmesser den Namen meiner Angebeteten in die Rinde zu schneiden, rutsche ab und schnitt mir so tief in den Finger, dass ein Stück von diesem seitlich weg hing. Vor Schreck fiel ich vom Baum und prellte mir das Hinterteil.
Mein vielleicht blödester Unfall passierte so: Ich kam von der Schule nach Hause und wollte mich umziehen, als mein Vater verkündete, wir würden rodeln gehen. Vor Freude hüpfte ich mit bis zu den Knien heruntergelassener Hose durch die Wohnung, stolperte, und brach mir an der Kante eines Kastens die Hand.
Um es kurz zu machen: Ich war Stammgast in der Ordination meiner Großmutter, einer Allgemeinmedizinerin, und in der Unfallambulanz des Krankenhauses Mödling. Meine Großmutter übernahm die Erstversorgung. Sie war eine sehr strenge Ärztin, das Recht, sich leidzutun und wehzuklagen, hatte man bei ihr nur, wenn man den Kopf unter dem Arm trug oder keine Innereien mehr im Bauch hatte. Im Spital waren sie netter, sie kannten mich schon und seufzten nur ein wenig, wenn ich schon wieder da war.
Dass ich es dann doch gelernt habe, unfallfrei von A nach B zu gehen, betrachte ich als großes Glück.
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