Pasta-Mythos im Check: Sind Linsennudeln wirklich gesünder?

Dass Nudeln aus Weizenmehl ungesund sind, ist wohl einer der bekanntesten Food-Mythen. Was wirklich dahinter steckt.

Nudeln schmecken gut, sind schnell und unkompliziert zubereitet: Für viele von uns wäre es wohl eine Zumutung, Pasta aus unserem Wochenspeiseplan zu streichen - aus "Gesundheitsgründen" oder weil man schlicht und ergreifend abnehmen will und die Kohlenhydrate deswegen drastisch reduziert werden. Seit Jahren kursiert der Mythos, dass Nudeln dick machen und unsere Verdauung belasten. Aber stimmt das wirklich?

4,7 Kilogramm Nudeln

Laut Statistik Austria essen Österreicher im heurigen Jahr pro Kopf 4,7 Kilogramm Nudeln. Der Umsatz im Nudel-Segment beläuft sich für 2022 allein in Österreich auf unglaubliche 180 Millionen Euro! Ein boomender Markt also. Parallel dazu etablieren sich auch vermeintlich gesündere Alternativen in Form von Hülsenfrüchte-Nudeln. Doch woher haben herkömmliche Nudeln eigentlich ihr schlechtes Image? Das liegt daran, dass bei der Herstellung von klassischen weißen Nudeln Weizenmehl verwendet wird, bei dem Keimlinge jeglicher Art - und somit alle hochwertigen Nährstoffe - entfernt wurden. 

Aber: "Nudeln sind per se keine Dickmacher", stellte Antje Gahl, Pressesprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, in einem Interview mit dem Wissenschaftsmagazin Focus, klar. Ausschlaggebend sei, wie viele Kalorien man über den ganzen Tag verteilt zu sich nehme. Nudeln mit Weizenmehl liefern laut der Expertin hauptsächlich Kohlenhydrate und sind somit eine wichtige Energiequelle für uns Menschen - speziell beim Sport

Wie viel Energie liefern Nudeln eigentlich genau? Eine Portion gekochter Pasta, die etwa 300 Gramm entspricht, bringt je nach Nudelsorte 300 bis 400 Kilokalorien, dabei rund 80 Prozent Stärke-Kohlenhydrate.

Nudeln gelten nicht von Haus aus als Dickmacher, so Ernährungsexpertin Antje Gahl.

©Getty Images

Linsennudeln: Die Lösung?

Treibt man jetzt aber nicht regelmäßig Sport und möchte trotzdem nicht auf die heißgeliebte Pasta verzichten, dann gibt es tatsächlich eine gesündere Alternative zu den herkömmlichen Nudeln: Hülsenfrüchte. "Im Vergleich zu klassischen Getreidenudeln haben sie einen höheren Eiweißgehalt, je nach Sorte zum Teil mehr Ballaststoffe und Mineralstoffe und sind glutenfrei, da sie nicht aus Weizen hergestellt sind", lautet das Urteil der Expertin.

Der Kaloriengehalt pro hundert Gramm ist bei allen Arten, egal ob Weizen, Vollkorn, Dinkel, Erbsen, Kichererbsen oder Linsen vergleichsweise ähnlich. Rein von den Nährstoffen her schneiden Linsennudeln ganz klar am besten ab: Sie sind fettärmer und viel eiweißreicher als die anderen. 

Fest steht: Bei so vielen Auswahlmöglichkeiten ist für jeden die richtige Nudel-Art dabei. Man sollte sich nur die Frage stellen, wo der eigene Fokus liegt: Möchte man sich proteinreich ernähren, weil man Muskeln aufbauen will? Ist Abnehmen das Ziel? Dann sind Linsennudeln die richtige Wahl. Will man tendenziell eher die Verdauung anregen, dann greift man am besten zu Dinkelnudeln. Die "schlechteste" Wahl - zumindest gesundheitlich gesehen - sind Weizennudeln. 

Stephanie Angerer

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Chronik-Redakteurin

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