So beeinflusst das Spielen eines Instrumentes die geistigen Fähigkeiten

Eine neue Studie aus Großbritannien zeigt, wie effektiv das Spielen eines Instruments für den Erhalt geistiger Fähigkeiten ist. Selbst im hohen Alter.

Lebenslanges Lernen. Dafür bin ich schon zu alt! Diesen Satz hört man durchaus öfter von älteren Menschen, vor allem, wenn es um das Lernen neuer Fähigkeiten geht. Sei es der Umgang mit dem Handy, das Online-Banking oder das Ausprobieren einer neuen Sportart – die Wissenschaft ist sich einig: Wer dranbleibt und auch in höherem Alter noch Neues lernt, trainiert das Gehirn und kann seine kognitiven Fähigkeiten länger erhalten. 

Besonders ausgeprägt scheint das beim Lernen und Spielen eines Musikinstruments zu sein, wie eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt. Britische Forscher konnten einen Zusammenhang zwischen der Beschäftigung mit Musik und der geistigen Gesundheit im Alter nachweisen. Jene Gruppe, die  ein Instrument spielte, zeigte eine bessere Gedächtnisleistung als jene, die noch nie selbst Musik gemacht hat. Dazu zählt auch das Singen im Chor, das zusätzlich auch wichtige soziale Aspekte fördert. 

Als besonders effektiv stellte sich das Klavierspielen heraus sowie das Spielen von Saiten- und Holzblasinstrumente. Um das Gedächtnis fit zu halten, muss es aber nicht zwingend eines dieser Instrumente sein. Das Notenlesen ist etwa ein wesentlicher Bestandteil beim Spielen eines Instruments, das die Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu lösen, trainiert und verbessert.

Mit der Studie wollen die Forschen auch auf die allgemeine Bedeutung von musikalischer Bildung hinweisen und den wertvollen Beitrag, den sie für die geistige Gesundheit und Motorik leisten kann –  für Jung und Alt. Und auch wenn jene, die schon ihr ganzes Leben lang ein Instrument spielen, einen kleinen Vorsprung haben, ist es nie zu spät, damit anzufangen.

Musiktherapie

Die Demenzforschung beobachtet und nutzt diese Erkenntnisse schon länger. Während die   kognitiven Fähigkeiten bei Demenzerkrankten immer weiter abbauen, bleiben bekannte Lieder im Gehirn der  Patienten oft fest verankert. Selbst im späteren Stadium der Erkrankung kann das Hören und Spielen von Musik noch Freude machen und verbessert so den allgemeinen Zustand der Betroffenen. Denn Demenz-Erkrankte ziehen sich häufig zurück, Depressionen und Ängste können auftauchen und verstärkt werden. Die Musik scheint dem positiv entgegenzuwirken und stellt somit eine der wichtigsten Therapieformen bei Demenz dar.  Auch wenn man die Erkrankung nicht aufhalten und gar verhindern kann, kann man den Alltag der Patienten damit positiv beeinflussen.

Letztendlich ist es aber natürlich ein Zusammenspiel aus  unterschiedlichen Komponenten, die dem kognitiven Abbau entgegenwirken. Regelmäßige Bewegung sowie eine ausgewogene Ernährung sind für die Fitness des Gehirns genau so wichtig wie das Musikmachen. 

Kommentare