Laut neuester Studie: Schwangere sollten sich pflanzlich ernähren
Sprach man vor einiger Zeit noch von möglicher Mangelernährung, zeigen neueste Untersuchungen, dass sich eine pflanzliche Ernährung positiv auf die Gesundheit von Schwangeren auswirkt.
Zwei Prozent der österreichischen Bevölkerung leben laut einer Umfrage von Smart Protein vegan. Betrachtet man die Entwicklung der letzten Jahre, so fällt auf, die pflanzliche Ernährung ist auf dem Vormarsch. Manche stellen ihre Ernährung aus gesundheitlichen Gründen um. Andere wiederum, aus Gründen des Klima- oder Tierschutzes. Auch Wissenschaftler beschäftigen sich immer tiefreichender mit der Thematik.
Im Rahmen einer neuen Studie haben Forschende die Auswirkungen einer überwiegend pflanzlichen Ernährung während der Schwangerschaft untersucht. Dabei sind sie auf einen positiven Zusammenhang gestoßen.
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Die im American Journal of Obstetrics and Gynecology veröffentlichte Studie belegt die Wirksamkeit einer pflanzlichen Ernährung und die damit einhergehende Minimierung des Risikos für die Entwicklung von Bluthochdruckerkrankungen während der Schwangerschaft.
Ablauf der Studie
Forschende haben fast 11.500 Frauen die an der Nurses' Health Study II von 1991 bis 2009 teilnahmen, während ihrer gesamten Fortpflanzungsphase verfolgt. Zu Beginn der Untersuchung wurde die Ernährung der Probandinnen mithilfe eines validierten Lebensmittelfragebogens über die Häufigkeit und Qualität der von ihnen konsumierten pflanzlichen Lebensmittel bewertet. Dieser Fragebogen wurde alle vier Jahre neu ausgefüllt. Um so zu garantieren, dass er im Hinblick auf die Entwicklung des Lebensstils der Teilnehmerinnen korrekt ist.
Jorge E. Chavarro, Studienautor über seine Forschung: "Wir wollten wissen, wie sich die Ernährung einer Person im Vorfeld auf die Schwangerschaft auswirkt.“ Also haben die Wissenschaftler die Frauen praktisch während ihres gesamten reproduktiven Lebens überwacht. So konnten sie sich ein Bild von ihrer typischen Ernährung vor der Schwangerschaft machen.
Anhand der Fragebogen-Ergebnisse wurde jeder Teilnehmerin ein Plant-based-Diet Index (PDI) zugewiesen – unabhängig von seiner Neigung zu einer pflanzlichen oder omnivoren (sprich allesfressenden) Ernährung. Die Probandinnen, die sich am meisten an eine pflanzliche Ernährung hielten, erhielten eine höhere Punktzahl.
Schwangere sollten auf pflanzliche Lebensmittel zurückgreifen
Die Studie zeigte einen konsistenten Zusammenhang zwischen dem Anteil tierischer Produkte und der Wahrscheinlichkeit von Bluthochdruckfällen. Da die Menge an tierischen Produkten abnahm und stattdessen die pflanzlichen Alternativen konsumiert wurden, verringerte sich das Risiko für Frauen, während der Schwangerschaft an hypertensiven Störungen zu erkranken, deutlich.
Ungewöhnlich hoher Blutdruck während der Schwangerschaft bergen ein enormes Risiko für Mutter und Kind. Schwangerschafts- und chronischer Bluthochdruck können die Hauptursachen für niedriges Geburtsgewicht sowie Frühgeburten sein.
Die Forschenden fanden heraus, dass Frauen mit der höchsten PDI-Bewertung ein um 24 Prozent geringeres Risiko für hypertensive Schwangerschaftsstörungen hatten als jene, mit deutlich niedrigeren PDI-Bewertungen. Wie die Ergebnisse der Studie belegen, kann die Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung lange vor und nach der Schwangerschaft eine Verteidigung gegen chronische Krankheiten sein.
Positive Effekte auf den Körper auch über die Schwangerschaft hinaus
Obwohl der Schwerpunkt auf der Minimierung des Risikos von Bluthochdruckerkrankungen während der Schwangerschaft lag, untersuchten die Wissenschaftler Frauen während ihrer gesamten reproduktiven Jahre. Anhand der Daten kamen die Forschenden zu dem Schluss, dass eine pflanzliche Ernährung vor und nach der typischen Schwangerschaftsperiode am vorteilhaftesten ist.
Auch wenn in diesem Bereich weitere Forschung erforderlich ist, stützt die Studie die Annahme, dass eine verbesserte Gewichtskontrolle, aufgrund der Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung, maßgeblich für die Ergebnisse verantwortlich ist.
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