Straffer Bauch: Wie gesund und effektiv ist Hula-Hoop-Fitness?
Immer mehr Menschen entdecken die bunten Reifen für sich - und ihren Körper. Ob man dadurch wirklich abnehmen kann und wie gesund das Training ist.
Die meisten von uns kennen die bunten Reifen wohl noch aus ihrer Kindheit. Jetzt erleben die Hula-Hoop-Reifen ein großes Revival. Und zwar nicht wegen der Spielzeugindustrie, sondern der Fitnessbranche. Die nutzt sie jetzt, um das wohl größte Bedürfnis von Menschen im Fitnessstudio zu stillen: Zum Abnehmen. Aber taugen die bunten Ringe tatsächlich als Fitnessgeräte? Und ist der Trend eigentlich gesund?
Welche Vorteile der Trend verspricht
Durch die kreisenden Bewegungen der Hüfte um den eigenen Körper sollen vor allem Bauch, Beine und Po trainiert werden. Der Fitnessreifen soll dutzenden Influencern zufolge die Muskulatur stärken, die Koordination verbessern, die Durchblutung fördern, das Bindegewebe straffen - und den Bauchumfang verringern. Speziell der letzte Punkt dürfte wohl viele überzeugen, das Workout zumindest einmal auszuprobieren. Aber - geht das wirklich? Laut einer wissenschaftlichen Studie ja. Die Wissenschaftler Stuart M McGill, Edward D J Cambridge und Jordan T Andersen untersuchten in einem sechswöchigen Experiment anhand von 18 Frauen, wie sich das Hula-Hoop-Workout auf Gewicht, Taillenumfang, Haut und Ausdauer der Rumpfmuskulatur auswirkt.
Diese Studie ergab, dass regelmäßiges Hula-Hoop-Kreisen tatsächlich zu einem reduzierten Taillen- und Hüftumfang sowie Gewichtsverlust führte. Es gab jedoch keine Verbesserungen der Torso-Muskelausdauer. Im Schnitt haben die Frauen in einer Stunde Hula Hoop zwischen 300 und 900 Kalorien verbrannt. Es scheint sich also auszuzahlen, wenn man abnehmen will. Wie wirkt sich das Workout auf unsere Gesundheit aus? Eine weitere wissenschaftliche Untersuchung wies einen positiven Effekt auf unser Herz-Kreislauf-System nach.
Hula-Hoop-Fitness ist nicht für jeden geeignet
Aber Achtung: Es gibt trotzdem Dinge, die man beachten sollte, wenn man mit dem Reifen-Workout starten will. "Menschen mit chronischen Erkrankungen sollten zunächst mit dem behandelnden Arzt sprechen. Das gilt besonders bei bestehenden orthopädischen Problemen wie Arthrose, Rückenschmerzen oder Knieproblemen", heißt es etwa im Gesundheitsmagazin "AOK".
Das Alter spielt praktisch keine Rolle. Trotzdem sollte man den eigenen Körper immer im Blick behalten und bei auftretenden Schmerzen lieber eine Pause einlegen oder auch den Arzt aufsuchen.
Wie funktioniert das Training?
Nachdem wir nun wissen, wie sich das Workout auf unseren Körper auswirkt, gilt es zu klären, wie das Training eigentlich funktioniert. Wie bei anderen Sportarten ist es auch hier wichtig, sich vorher aufzuwärmen. Am besten kurz auf der Stelle laufen oder die Arme kreisen lassen. Wer als Laie anfängt, der sollte lieber mit kurzen Einheiten anfangen, die nur ein paar Minuten dauern. Auch Intervalltraining empfehlen einige Experten: 30 Sekunden kreisen und dann eine Pause von etwa 15 Sekunden einlegen. Wiederholt man das ganze mehr als 15 mal, hat man schon ein ordentliches Training hinter sich. Steigt die Erfahrung, können schwerere Reifen ausgetestet werden.
Welchen Reifen braucht man als Anfänger?
"Für Anfänger ist ein großer Reifen geeignet, weil er einfacher zu handhaben ist. Die größeren Reifen erfordern allerdings auch intensivere Bewegungen, weswegen sie die Fettverbrennung besonders ankurbeln. Als Richtwert gilt: Aufgestellt sollte der Reifen vom Boden bis zum Bauchnabel reichen und zwischen einem halben und einem Kilogramm wiegen", heißt es in einem Artikel im "AOK"-Magazin.
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