Schwarzkümmel und Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmel: Geheimwaffe fürs Immunsystem

Schwarzkümmel ist ein heimlicher Held der Naturheilkunde, hilft bei Allergien, Entzündungen, dem Immunsystem - und beim Kochen.

Von Katharina Baumhakel

"Schwarzkümmel heilt jede Krankheit außer den Tod", heißt es im arabischen Raum, wo das Öl der schwarzen Samen für seine außergewöhnliche Heilkraft bekannt ist.

"Gold der Pharaonen"

Bereits im alten Ägypten wurde das "Gold der Pharaonen" als Heil- und Pflegemittel geschätzt. Von dort aus verbreitete sich die Gewürzpflanze über Persien und die arabische Halbinsel bis nach Indien, wo das würzige Öl vermehrt als natürliches Antibiotikum Anwendung fand.

Wissenschaftliche Studien belegen die Mythen rund um die kleinen schwarzen Samen. Äußerlich wird das Öl bei rheumatischen Beschwerden, Hautkrankheiten und bei Haarausfall angewendet. 

Seine regulierende Wirkung auf das Immunsystem kommt vor allem bei Entzündungen, aber auch bei Allergien zum Tragen. Neueste Forschungen zeigen, dass kalt gepresstes Schwarzkümmelöl den Hormonhaushalt positiv beeinflusst, Bluthochdruck senken und hohe Cholesterinwerte verbessern kann.

Die Samen wirken sich zudem günstig auf das Verdauungssystem aus, lindern Magenschmerzen, Krämpfe und Koliken. Zudem soll der Schwarzkümmel antibakteriell, verdauungsfördernd und schleimlösend wirken, ja sogar Zecken abschrecken. 

Hilfe bei Allergie: Drei Monate vor Pollensaison starten

Regelmäßig über den Winter angewendet, kann Schwarzkümmelöl im Frühjahr für lindernde Effekte bei Heuschnupfen und Pollenallergien sorgen. Dabei ist eine regelmäßige Einnahme rund drei Monate vor der Allergiesaison ratsam, um die immununterstützende Wirkung gezielt zur Prophylaxe zu nutzen.

Schwarzkümmel (Nigella sativa) in voller Blüte

Schwarzkümmel (Nigella sativa) in voller Blüte

©Wikipedia / H. Zell

Botanisch gehört die blau blühende Pflanze "Nigella sativa" zur Familie der Hahnenfußgewächse. Im Volksmund wird sie auch Katharinenblume genannt – eine Anspielung auf die charakteristische Form der Blüte, die an das Rad der heiligen Katharina erinnert. Die Früchte enthalten zahlreiche schwarze Körnchen, die ähnlich wie bei Mohn in Kapseln heranreifen. Die Samen erinnern an winzige Kohlestückchen: Sie sind dreikantig, mattschwarz und fühlen sich samtig an. Häufig werden sie mit Schwarzem Sesam oder Kreuzkümmel verwechselt, doch botanisch sind sie mit beiden nicht verwandt.

Nicht heimisch, wächst aber auch in Österreich

Die Heimat der Gewürzpflanze liegt zwar im östlichen Mittelmeerraum, doch auch in Österreich wird das Hahnenfußgewächs angebaut und von heimischen Ölmühlen zu wertvollem Öl verarbeitet. 

Steckt man seine Nase in ein Gewürzdoserl mit Schwarzkümmel, erinnert der Duft sofort an Thymian, Oregano und Bohnenkraut. Kein Zufall, denn das ätherische Öl der Samen enthält Thymochinon, eine Verbindung, die auch diesen Kräutern ihr charakteristisches Aroma verleiht. Im Geschmack jedoch überrascht Schwarzkümmel mit einer speziellen Note: leicht herb, pfeffrig und dezent nussig. Feinere Gaumen entdecken darin sogar mentholartige oder harzige Nuancen.

Von Erdäpfel und Fleisch bis Schokolade: Schwarzkümmel passt immer

Diese spezielle Zusammensetzung bringt eine unverwechselbare orientalische Note in die Küche. Im arabischen Raum prägt er traditionell den Geschmack von Pita- und Fladenbroten. Auch Karotten, Karfiol oder Erdäpfel lassen sich hervorragend mit Schwarzkümmel verfeinern, während eine Prise über heißen Basmatireis gestreut eine geschmackliche Überraschung bietet. 

Suppen, Currys und Soßen gewinnen durch die gerösteten Samen eine besondere Raffinesse, während Lamm, Geflügel oder auch Fisch von seinem vielseitigen Aroma profitieren können. Die schwarzen Körnchen setzen bei Käsegerichten spezielle Akzente und harmonieren erstaunlich gut mit dunkler Schokolade.

Alleskönner

Wer den heimlichen Helden der Naturheilkunde noch nicht für sich entdeckt hat, sollte ihn unbedingt probieren – als würzige Zutat in der Küche und als Gesundheitselixier. Denn die Kombination aus geschmacklicher Vielfalt und gesundheitsfördernden Eigenschaften macht ihn zu einem faszinierenden Alleskönner, der in keinem Haushalt fehlen sollte.

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