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Die besten Pilates Studios in Wien: kleine Moves, große Wirkung
Reformer Pilates boomt, immer mehr Studios öffnen. freizeit-Redakteurin Theresa Eder hat durchprobiert. Das sind ihre Top 3 in Wien.
Reformer Pilates hat sich in den letzten zwei Jahren zu einem der angesagtesten Fitness-Trends entwickelt und ist mittlerweile auch bei vielen Promis ein fester Bestandteil der Trainingsroutine.
Immer mehr Studios eröffnen in Großstädten weltweit, doch wo lässt es sich in Wien am besten trainieren?
Gutes Service hat seinen Preis: June Townhouse
Nachdem das erste Studio 2023 in der Reichsratstraße eröffnete, folgt nun als zweiter Standort von June Townhose ein doppelstöckiges Studio in der Schwertgasse inmitten des ersten Bezirks.
Nichtsdestotrotz bekommt man für das Geld auch wirklich etwas geboten: Die Struktur und die Aneinanderreihung der Bewegungsabläufe gefällt mir hier am besten. Anstatt - wie in anderen Studios - zwischen den Muskelgruppen zu switchen, liegt der Fokus nämlich für knapp 15 Minuten auf Beinübungen, bevor es an die Arme oder den Bauch geht. Man kann sich demnach viel besser auf den Muskel konzentrieren und gut einschätzen, wie lange man durchhalten muss und den jeweiligen Muskel ausreizen kann. Die Trainer*innen leiten die Teilnehmer super durch die Übungen und geben tolle Tipps zur korrekten Ausführung.
Bis an die Grenzen - aber nicht darüber
Man spürt die Übungen, muss sich jedoch nicht vor Schmerz krümmen – die Trainer bemühen sich sehr, ihre Teilnehmer an ihre Grenzen, jedoch keinesfalls darüber hinaus zu pushen. Es werden alle Muskelgruppen beansprucht und zum Schluss gedehnt und gestretcht.
Am Ende der 55 Minuten fühlt man überraschenderweise trotzdem energiegeladen, als hätte man mal eben einen knapp einstündigen Kurzurlaub gemacht. Das böse Erwachen kommt erst zwei bis drei Tage später und nennt sich Muskelkater.
Empfehlenswert sind die "Music Specials" bei Reformer Pilates, Klassen bei denen man zu Musik von Taylor Swift und Spice Girls bis zu Coldplay oder 2000-er Musik trainiert. Musik – und vor allem die richtige Musik - gibt nochmal einen extra Push und eine extra Portion Motivation. Beim Mitsingen seines Lieblingssongs vergisst man fast, dass man Sport macht.
Was ist Reformer Pilates?
Pilates wurde vom deutschen Trainer Joseph Hubertus "Joe" Pilates entwickelt, der es ursprünglich "Contrology" nannte. In New York verbreitete er seine Methode weiter, unterstützt von seiner Frau Clara, die das Training sanfter und rehabilitativer machte. Einzigartig war seine individuelle Anpassung der Übungen an seine Klienten.
Mit der Zeit entstanden verschiedene Pilates-Varianten wie Wandpilates, TRX-Pilates und Reformer Pilates. Letzteres nutzt ein Gerät mit Federn und Seilzügen, um Muskeln zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Haltung zu fördern – intensiver als klassisches Matten-Pilates.
June Townhouse ist sehr modern und soll eher ein jüngeres und vor allem weibliches Publikum ansprechen. Anfänger, Männer oder Ältere, die Pilates eher als Bodenübungen kennen, könnten sich dadurch überfordert oder gar eingeschüchtert fühlen. Um dem entgegenzusteuern, bietet "June" seit wenigen Wochen exklusive Klassen für Männer an.
Dass sich die beiden Studios von June in der Innenstadt befinden, merkt man auch ganz schnell an den Preisen.
Bucht man eine Einzelstunde (über Eversports), zahlt man 30 Euro für 55 Minuten Reformer Pilates. Die Stunden werden aber günstiger, wenn man sich für einen 5er-, 10er-, 20er- oder 50er-Block entscheidet (24 € pro Stunde beim 50er-Block).
Adresse: Schwertgasse 4, 1010 Vienna
Bei Aware Pilates werden Prinzessinnen gut umsorgt
Diese Neueröffnung befindet sich etwas südlich der Mariahilfer Straße im sechsten Bezirk. Das Studio ist in Rosa und Beige und ästhetisch eingerichtet – ein Augenschmaus für alle Pilatesprinzessinnen.
Anders als in den meisten anderen Wiener Studios ist die Teilnehmeranzahl bei Aware Pilates auf nur sechs Teilnehmer begrenzt. Wer jetzt denken mag, "Na toll, das wird schwer einen Platz zu ergattern", liegt falsch. Das Studio bietet nämlich an sieben Tagen die Woche mindestens sieben Klassen täglich an.
Durch die kleinen Gruppen hatte die Instruktorin viel Zeit, uns zu korrigieren und uns bei den Ausführungen der Übungen im Auge behalten zu können.
Es gibt Klassen für jeden Schwierigkeitsgrad, nicht nur für Anfäger oder extreme Reformerprofis. Durch diese Aufteilung sei jede Klasse nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer und ebenso für Jung und Alt geeignet, erklärte uns Gründerin Anja Knittel.
Der Aufbau der Klasse war stimmig, kein Muskel wurde ausgelassen, von den Armen, über den Po, bis in die Beine, hat man jede Muskelfaser gespürt. Zu unserem Entsetzen liebte die Trainerin Bauchübungen – das hat zwar nicht geschadet, aber etwas geschmerzt.
Trotzdem fühlen meine Kollegin und ich uns nach den 50 Minuten der Intermediate-Class nicht ausgelaugt. Wir sind uns einig: „Bei der Intensität der Klasse wäre noch Luft nach oben gewesen“. Ob es an unserer wachsenden Sportlichkeit nach drei Pilatesstunden lag oder ob die Trainerin uns bewusst anspruchsvollere Übungen ersparte, bleibt offen. All jenen, denen es zu viel oder zu wenig ist, steht ja immer noch die "Advanced-Klasse" oder die "Beginner-Klasse" offen.
Eine Klasse bei Aware Pilates kostet einzeln 30 €. Im Angebot sind 3er-, 5er-, 10er- und 20er-Block, der Preis reduziert sich stufenweise auf bis zu 22,50 Euro (beim 20er-Block).
Mein Fazit: Ein wirklich schönes, kleines, aber sehr feines Studio mit einem sehr märchenhaften, femininen Flair!
Adresse: Stumpergasse 49, 1060 Wien
Maité Health Club: Cooles Ambiente, schweißtreibendes Training
Das – meiner Meinung nach – Beste kommt zum Schluss:
So unscheinbar der "Maité Health Club" von außen aussieht, so ausgefallen ist das Konzept im Inneren des Studios.
Anstatt Rosa und Pastellfarben, wird auf knalliges Orange und energetisches Lila gesetzt. Statt weichen Bögen und verspielter Deko wird man von abstrakten Fotos und Gemälden mit Neon-LED-Signs empfangen.
Die Reformer Pilates Klassen sind hier aufgeteilt in "Alle Level" und "Fortgeschrittene", teilnehmen können bis zu 11 Personen. Ein Reformer in der Mitte des Raumes ermöglicht den Trainern, Übungen vorzuzeigen und darauf hinzuweisen, was man bei den Bewegungsabläufen besonders beachten muss. Danach geht der Trainer oder die Trainerin dann durch den Raum und korrigiert bei Bedarf die Ausführung.
Eine Klasse dauert 55 Minuten. Und diese Zeit reicht, um jeden Muskel zum Zittern zu bringen und ordentlich ins Schwitzen zu kommen.
Die Klasse im Maité Health Club war die mit Abstand schwierigste. Ob das "nur" an der Trainerin lag, oder ob alle Klassen so sind, sei dahingestellt. Wer meint, Pilates wäre ein entspannter und ruhiger Sport, sollte schnellstens eine Klasse absolvieren und sich vom Gegenteil überzeugen lassen.
Neben den Fitnessklassen hat der Maité Health Club noch weitere Asse im Ärmel, die ihn zu unserem neuen Lieblingsstudio machen.
Vis-a-vis der geräumigen Umkleidekabinen gibt es einen kleinen Concept Store, wo man Pilatessöckchen, Pullover, aber auch pflanzliche Milch, Tote Bags oder Matchapulver kaufen kann. Ein paar Tische laden zum Verweilen – oder eher zum Verschnaufen - ein. Die Getränke werden frisch beim Empfang, der auch als Bar dient, zubereitet.
Auch preislich gesehen überraschte uns dieses Studio positiv. Für eine einzelne Klasse zahlt man 28 €.
Wie bei den anderen Studios hat man die Möglichkeit einen 5er-, einen 10er-, oder einen 20er-Block zu kaufen, die runtergerechnet auf 26€, 24€ oder 22€ kommen.
Neben den Reformer Pilates Klassen, bietet das Studio in der Neubaugasse – für alle, die lieber auf dem Boden bleiben – auch herkömmliche Pilates Klassen, Yoga oder Barre an.
Adresse: Neubaugasse 64–66, 1070 Wien
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