"Me Time" richtig nutzen: Warum die Reise zu sich selbst so wichtig ist
"Me Time“ – das aus dem Englischen entlehnte Wort hört man immer öfter und ist eine Reaktion auf unsere stressige Zeit.
Wie geht es mir? Beim Wellnessen und Waldbaden hängt man den eigenen fünf Sinnen nach, lässt los und hört in sich hinein. Warum es so wichtig ist, sich selbst Zeit zu gönnen und wie man diese so richtig genießen kann.
Eigene Wege gehen
„Ich bin dann mal weg“ – der deutsche Entertainer Hape Kerkeling bezog seine Abwesenheit zwar auf den Jakobsweg, aber seinen legendären Ausspruch darf man sich auch ruhig selbst zu Herzen nehmen. Wobei damit nicht unbedingt eine mehrwöchige Pilgerreise nach Santiago de Compostela gemeint sein muss. Im Rahmen eines Kurztrips kann man die leeren Tanks wieder auffüllen, neue Energiequellen erschließen und zu sich selbst finden.
Bei der "Me Time" widmet man sich ganz ungeniert dem eigenen Wohlbefinden. Dahinter steckt die bewusste Entscheidung, eine (oft schon dringend benötigte) Auszeit zu nehmen. Wie diese aussieht, ist unterschiedlich: Manchen reicht es, ein Bad zu nehmen, ein Buch zu lesen, Musik zu hören oder eine Runde um den Block zu gehen. Was man auch macht, wichtig ist, den ganz normalen sozialen Lärm, der unseren Alltag on- und offline begleitet, bewusst auszuschalten, um einmal mit den eigenen Gedanken und dem eigenen Ich allein zu sein und zur Ruhe zu kommen. Wer sich mit dem Anschalten schwertut, dem kann es helfen, sich auch physisch vom Alltag zu distanzieren. Wovon man sich dabei aber zuerst verabschieden muss: vom Gedanken, dass eine Reise immer mit dem Partner/der Partnerin oder im Freundeskreis angetreten werden muss.
Der richtige Ort
Für die selbst verordnete "Me Time" sind Familien- oder Romantik-Hotels wohl nicht unbedingt die geeignete Wahl. In einem Wellness-Resort hingegen wird niemand hinterfragen, wenn man solo auftritt. Ob Tagesangebot oder gleich ein ganzes Wochenende, ob Yoga-Übungen, Dampfbad, Massagen, Beauty-Behandlungen oder einfach nur Relaxen im und am Pool: All das ebnet den Boden für jenen Wohlfühl-Moment, an dem das eigene Gedankenkarussell nach und nach zum Stillstand kommt und sich Erholung einstellt. Dass sich viele Wellnesshotels im Grünen befinden und die Gäste zum Hinausgehen animieren, ist nicht verwunderlich. Denn nichts ist so erdend wie ein Aufenthalt im Freien.
Sehr effektvoll und in jedem Alter und zu jeder Jahreszeit machbar, ist das Waldbaden. Gemeint ist damit das Wandern, Spazieren und Verweilen im Wald. Im Fokus stehen die Aufnahme der Atmosphäre mit allen Sinnen und der Kontakt zur Natur. Als einer der Vorreiter der modernen Waldmedizin gilt Qing Li von der Nippon Medical School in Tokio. Der Umweltimmunologe empfiehlt eine Aufenthaltsdauer im Wald von mindestens zwei Stunden, in der eine Strecke von rund 2,5 km zurückgelegt wird. Fühlt man sich von einem Platz angezogen, verweilt man dort eine Zeit lang und entspannt ganz bewusst. Wellness in jeglicher Form und Natur – mehr braucht es nicht für die erfüllende Me Time.
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