Wilde Nacht: Hilfreiche Anti-Kater-Tipps für den Morgen danach
Schnell kann es gehen und der lustige Abend endet mit einem unerträglichen Kater - was hilft, um die Qual zu verkürzen?
Je lustiger und flüssiger ein Abend wird, desto stärker bereut man ihn meist am nächsten Tag. Kopfschmerzen, Übelkeit, Dehydrierung und Schwindel gehören nur zu einigen Symptomen, die oft mit dem Kater einhergehen. Doch was hilft denn nun außer Abstinenz und kontrolliertem Alkohol-Konsum gegen das Übel danach?
In Großbritannien ist vor einigen Tagen eine Anti-Kater-Pille am Markt erschienen, die laut Hersteller den Hangover ruckzuck wieder verschwinden lässt. 70 Prozent des Alkohols soll bereits in nur einer Stunde mit dem Wundermittel abgebaut werden. Allerdings macht "Myrkl" den Rausch-Zustand auch geringer, was für viele ja einer der Gründe für das Glas zu viel ist. Weiterer Nachteil: Man muss die Pille bereits Stunden vor dem ersten Alkohol-Schluck zu sich nehmen und bisher ist sie bei uns noch nicht erhältlich. Bis man sie also auch in Österreich bekommt, müssen wir also auf altbewährte Anti-Kater-Methoden zurückgreifen.
Flüssigkeit: Isotonische Getränke statt Cola?
Gegen schlimme Kater-Beschwerden hilft das simple Glas Wasser. Es gibt zwar immer wieder den Rat zu Cola oder ähnlichen Soft-Drinks, davon sollte man aber lieber die Finger lassen. Getränke in die Richtung reizen nämlich oft den Magen noch mehr und könnten somit die Übelkeit verschlimmern. Stattdessen eignet sich Ingwer- oder Kamillentee, weil diese Teesorten deinen Magen beruhigen. Mineralwasser und gespritzte Furchtsäfte wie etwa ein Glas Apfel- oder Orangensaft versorgen den Körper außerdem mit Natrium und Kalium. Dass ein angebliches Bier am Tag danach den Kater verbessert, stimmt so leider nicht - es verschiebt lediglich nur die Symptome.
Auch isotonische Sportler-Getränke wie Gatorade, Powerade und Isostar gelten bei manchen als Geheimtipp gegen das Unwohlsein am nächsten Tag. Sie enthalten nicht nur Natrium, sondern auch Zucker, der den Magen sowie den Stoffwechsel in Gang bringen kann. In Polen wiederum schwören viele auf das Wasser von eingelegten Salzgurken, da es angeblich den Körper mit durch den Alkohol verlorenen Mineralien versorgt - einen Versuch könnte es wert sein.
Bewegung und frische Luft
In Österreich nennen wir es nicht umsonst die berühmte "Luft-Watschen", denn ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft kann ebenfalls den Stoffwechsel antreiben und euch somit ein bisschen beim fitter Werden helfen. Achtung: Immunsystem schützen - denn in den 24 Stunden nach einem ordentlichen Vollrausch ist der Körper besonders empfindlich und dadurch anfälliger für Krankheiten. Somit gut einpacken vor dem Schritt vor die Tür.
Salziges Essen & Katerfrühstück
Wenn der Magen schon mitspielt, dann empfiehlt es sich, etwas Salziges zu sich zu nehmen. Was bei manchen wohl bereits ohne Kater Übelkeit hervorruft, soll genau nach einer durchzechten Nacht eine kleine Geheimwaffe sein - der Rollmops. Doch auch andere Fisch-Sorten, wie etwa Makrele, Lachs und Hering versorgen den Körper mit Omega-3-Fettsäuren, die viele Mineralstoffe enthalten und so den Kreislauf ankurbeln. Aminosäuren, Vitamine und Mineralien gibt es auch in Miso-Suppen, welche im japanischen Raum in der Früh gegessen wird. Sie beruhigt zudem den Magen.
Tomatensaft gilt ebenfalls als Katerkiller, um seinen Elektrolyte-Haushalt wieder aufzufüllen und mit Mineralien sowie Vitaminen zu versorgen. Ein Teller Pasta Bolognese dürfte hier aber auch das Nötigste tun. Wer sich noch nicht zum Kochen aufraffen kann oder die Wartezeit auf den Lieferservice überbrücken möchte, kann auch zur Banane greifen. Diese hilft durch Kalium und Magnesium Kopfschmerzen, Müdigkeit und Übelkeit zu vertreiben.
Vorbeugen
Man muss nicht immer komplett auf Alkohol verzichten, um einem Kater zu entgehen. Tatsächlich kann man auch schon am Abend zuvor ein wenig dagegen ankämpfen, dass es einem am nächsten Tag nicht allzu schlecht geht. So kann zum Beispiel die Wahl des Drinks ausschlaggebend sein. Klare Getränke ohne Zusätze, wie etwa Wodka, Gin und Pils, sind verträglicher als Whiskey, süßer Wein, Weizenbier oder süße Cocktails. Mehrere alkoholische Getränke miteinander zu mischen sollte man ebenfalls vermeiden. Zuckerhaltiges oder Kohlensäure fahren hingegen schneller ins Blut und sind somit auch eher kontraproduktiv, wenn man einen Kater vermeiden will.
Der Griff zu Chips und ähnlichem salzigen Snacks während des Trinkens mag einem vielleicht ein schlechtes Gewissen bezüglich der Sommerfigur machen, allerdings liefern sie dem Körper Mineralstoffe, die einem Hangover entgegensteuern. Eine gute Grundlage in Form von fettigem Essen verlangsamt außerdem die Alkoholaufnahme. Ein oder zwei Gläser Wasser vor dem zu Bett gehen können ebenfalls dazu beitragen, dass es kein allzu schlimmes Erwachen am Morgen gibt.
Hilft alles nicht?
Du bist nicht der Fisch-Typ, Gatorate schmeckt dir auch nicht und draußen herrscht ein Schneesturm? Dann schmeiß dich wenigstens kurz unter die Dusche, stell dir anschließend einen Kübel neben das Bett, würg schnell ein Kopfschmerzmittel runter, zieh die Vorhänge zu und bemitleide dich zwischen etlichen Schläfchen den Rest des verlorenen Tages selbst, bis das Elend vorbei ist. Im Grunde wusstest du ja gestern schon genau, worauf du dich einlässt und lernst vielleicht für das nächste Mal, die letzte Schnapsrunde doch lieber auszulassen - der sicherste Tipp gegen einen Kater ist nämlich schlichtweg, es beim nächsten Mal nicht wieder so weit kommen zu lassen.
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