Die Kraft des In-Sich-Ruhens: Wie gesund ist Yoga wirklich?

Yoga ist seit Jahren so etwas wie ein Massenbewegungsprogramm. Was aber ist Yoga eigentlich und worauf sollte man achten?

Jeder kennt den Begriff, aber wer weiß schon genau, was er bedeutet? „Yoga“ steht nicht für eine Bewegungsstunde im Studio, sondern Yoga bedeutet „Vereinigung“ oder „Integration“ von Körper und Geist – es geht dabei um Einklang, darum, mit sich im Reinen zu sein. So, wie es die meisten von uns kennen, hat es aber viel mit Bewegungsabläufen, mit Atmung und Meditation zu tun. Und bei den meisten Kursen stehen ganz klar die körperlichen Übungen, die sogenannten Asanas, im Vordergrund, die in verschiedenen Varianten und Intensitäten ausgeführt werden –Der herabschauende Hund und Krieger 1 und 2 sind jedem geläufig, der schon je einmal in einer Yogastunde war.

Mann auf Matte geht in die Knie und hebt die Arme

Bei Yoga geht es darum, mit seinem Körper und seinem Geist in Einklang zu sein. 

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5000 Jahre alte Geschichte

Während Yoga selbst eine 5.000-jährige Geschichte hat, haben sich die Asanas erst in den vergangenen 100 Jahren entwickelt. Je nach Yogastil kommen sie mehr oder weniger vor, werden dynamischer oder eher ruhig ausgeführt. Was aber immer damit verbunden ist, ist die Atemarbeit und die Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf den Körper und das In-sich-Ruhen – wenn dem nicht so ist, handelt es sich nicht um eine Yogastunde.

Wer regelmäßig übt, wird relativ rasch positive Auswirkungen auf Körper und Geist spüren, denn die Übungen machen beweglicher, trainieren die Stützmuskulatur und wirken kreislaufstabilisierend. Durch die Atem-Übungen können sich zudem Spannungszustände bessern, und das alles zusammen führt zu mehr Wohlbefinden.

Yogastile: Gut tut, was fordert

Hatha Yoga

Aus dieser Richtung haben sich alle im Westen bekannten Yogastile und Schulen entwickelt. Hatha Yoga umfasst Asanas sowie Bewegungsabläufe (Vinyasa oder Flow), Atemübungen (Pranayama), mentale Entspannungstechniken und Meditation.

Vinyasa Flow und Power Yoga

Klassische Asanas, die immer wieder zu neuen, kreativen Bewegungsabfolgen zusammengestellt werden, stehen im Vordergrund. Dadurch entwickelt sich ein anstrengender, fließender Übungsstil (Flow). Es wird mit einer intensiven Atemführung und mit Musik geübt.

Yin Yoga

Die Asanas werden sehr lange gehalten, meistens zwei bis drei Minuten. So kann der Körper sich ganz in die Haltungen hinein entspannen, das fördert das Loslassen. Yin Yoga dehnt besonders Faszien und Bindegewebe.

Grundsätzlich kann man in jedem Alter Yoga praktizieren, man sollte aber den gewählten Stil an die eigene Fitness anpassen und vorsichtig beginnen. Das Verletzungsrisiko ist bei richtiger Ausführung der Übungen und fachlich guter Anleitung des Lehrers zwar gering, aber gegeben, wenn man sich überfordert. Nacken, Rücken und Schultern sind am ehesten Verletzungsrisiken ausgesetzt, vor allem wenn Vorerkrankungen bestehen, die Übungen falsch ausgeführt werden und der Yogalehrer nicht auf bestehende gesundheitliche Probleme eingeht.

Meist fragt der Instruktor deshalb zu Beginn der Praxis, ob irgendwelche gesundheitlichen Beschwerden bestehen. Hier sollte man ehrlich sein und über Probleme oder mögliche Vorerkrankungen informieren, damit er die Stunde darauf abstimmen kann. Denn Yoga bedeutet die persönlichen Leistungsgrenzen wahrzunehmen, den Körper zu fordern, aber nicht zu überfordern.

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