Kartoffelchips

Warum Chips seit Jahrzehnten nicht aus der Mode kommen

Chips gelten als Inbegriff von Knabbereien, über die Entstehung denkt man aber selten nach. Warum Kelly's zwar amerikanisch klingt, aber sehr österreichisch ist.

Es knistert. Es knackt. Und es schmeckt; vorrangig nach Salz und Fett. Es ist diese spezielle Kombination aus Knusprigkeit und vollem Mundgefühl, die die ungebrochene Beliebtheit von Erdäpfelchips ausmachen. Fast jeder und jeder greifen da gerne zu: Man kann sich eine Party, ein gemütliches Treffen mit Freunden oder einen Fernsehabend ohne sie fast nicht vorstellen, so sehr haben sich Chips zum Inbegriff von Knabbereien entwickelt.

Ein amerikanisches Produkt, aber typisch österreichisch

Dennoch ist es noch gar nicht so lange her, dass die dünnen Erdäpfelscheiben zum Alltag gehören. In Österreich tauchten sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf: 1955 wurde Kelly's gegründet, weshalb der heutige Marktführer Ende März 2025 sein 70-jähriges Jubiläum feiert.

Der Name des Unternehmens klingt zwar unverkennbar amerikanisch. Wie viele andere Snacks haben auch Chips tatsächlich ihre Wurzeln in den USA. Für Kelly's trifft das aber nur zum Teil zu. Es war zwar der US-Major Howard Morse Kelly, der 1955 mit dem Österreicher Hermann Rast die Firma noch unter dem Namen "American Popcorn Company" gründete. 

Zu Beginn wurden nur Popcorn produziert, Chips kamen später dazu. Die Rohstoffe seien allerdings schon damals aus Österreich gekommen, betont das Unternehmen zum Jubiläum. "Das ist das Herzstück unserer Unternehmensphilosophie".

Bei der Erfindung führte der Zufall Regie

Doch wie und warum entstanden Erdäpfelchips eigentlich? Der Zufall soll dabei Regie gespielt haben, und es existieren mehrere Legenden. Am häufigsten wird als Erfinder der erst 19-jährige Koch George Crum genannt. Ein honoriger Gast im Speisesaal seines Arbeitsplatzes in der Stadt Saratoga, der Großindustrielle Cornelius Vanderbildt, soll sich über zu dicke Braterdäpfel beschwert haben. Erst als diese extrem dünn waren, war er zufrieden. 

Auch bei anderen Gästen fand das Fingerfood Zuspruch, als "Saratoga Chips" kamen sie rasch auf die Karte. Einer anderen Geschichte zufolge sei Crums Schwester versehentlich eine Erdäpfelscheibe in heißes Fett gefallen.

Technik für die verbesserte Produktion

In Fahrt kam die Knabberei aber erst in den 1930er- und 1940er-Jahren, als findige Tüftler Maschinen für die Herstellung in großer Menge, wie Schneider und Gerätschaften zum Herausbacken entwickelten. Kelly's produziert heute im 22. Wiener Bezirk auf mehreren Anlagen vor allem Chips, aber auch Popcorn und andere Snacks. Das Unternehmen verarbeitet jährlich rund 29.000 Tonnen Erdäpfel.

Ingrid Teufl

Über Ingrid Teufl

Redakteurin im Ressort Lebensart. Gesundheit, Wellness, Lifestyle, Genuss. Seit 1997 beim KURIER, Studium Geschichte/Publizistik, Germanistik, Politikwissenschaften [Mag.phil.] Mag Menschen, Landschaften und Dinge, die gut tun, gut schmecken, gut riechen, neu sind.....und darüber schreiben.

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