Mit dem Tischgriller im Super Bowl-Studio auf Puls4

Auf Puls4 kommentiert wieder das Kult-Duo Walter H. Reiterer und Michael Eschlböck das größte Einzelereignis im Weltsport (Sonntag, ab 22.45 Uhr)

Am Sonntag steht wieder das größte Einzelereignis der Sportwelt auf dem Programm: der Super Bowl. Also das Finale der amerikanischen Football-Liga NFL. Das Ganze ist mehr als nur ein Sportevent – sondern eine Art Gesamtkunstwerk, Rockkonzert wie Gesellschaftsereignis. Puls4 und Puls24 übertragen ab 22.45 Uhr, Spielbeginn – also Kick-off – ist um 0.30 Uhr.

Dass American Football auch in Österreich immer populärer wird, das liegt auch am kultverdächtigen Kommentatoren-Duo Walter H. Reiterer und Michael Eschlböck. Die beiden verstehen es, Sport unterhaltsam und mit trockenem Witz durchsetzt zu kommentieren. „Sportliches Entertainment“ nennen sie es selbst.

In der Hundehütte

Werden da Pointen extra vorbereitet? Eschlböck: „Wir sprechen gar nichts ab – das ist sozusagen Live-Doku-Soap.“ Reiterer: „Ich hab ein paar Sprüche und Witze im Kopf, wenn die passen, bringe ich sie.“ Eschlböck: „Aber er hat mir noch nie gesagt, kannst du mir bitte dieses Stichwort geben.“

Manches habe sich halt zum Running Gag entwickel, verfestigt, etwa Eschlböcks „totale Unkenntnis der musikalischen Welt“. Reiterer: „Und seine ständige Esserei! Unterm Tisch stehen die Leckerlis, es schaut aus wie in einer Hundehütte.“ Eschlböck: „Sagt der, der dauernd ins Chipssackerl greift ...“ Reiterer: „Ich finde es ein bisschen unhöflich gegenüber den Zuschauern.“ Eschlböck: „Warum, die essen ja auch!“

Außenseiter

Im Super Bowl stehen sich diesmal die Cincinnati Bengals und die Los Angeles Rams gegenüber, wobei die Bengals als Außenseiter gelten, nicht nur, weil das Spiel in Los Angeles stattfindet.

Interessanterweise rechnen beide Kommentatoren eher mit einem Sieg der Underdogs aus Ohio.

Eschlböck: „Beide Mannschaften haben in der Offense ähnliche Spielanlagen. In der Defense haben die Rams die namhafteren Spieler. Aber die Defense der Bengals versteht es, in der zweiten Spielhälfte zuzuschnappen.“

Beide erwarten ein enges, hochklassiges Spiel. Reiterer: „Wir hatten in den Play-offs Wahnsinnsspiele. Wenn das jetzt noch einmal besser sein sollte, dann weiß ich nicht, was da passieren könnte.“

Die Übertragung muss auch diesmal wegen Corona ohne Live-Publikum im Studio und ohne Showeinlagen stattfinden. Reiterer: „Hoffentlich zum letzten Mal. Wir leiden darunter!“ Eschlböck: „Der Walter überlegt schon, einen Tischgriller mitzunehmen, damit wir grillen können.“ Reiterer: „Aber dann würde der Rauchmelder anschlagen.“

Wasser

Abgesehen vom Rauchmelder – was ist das Schlimmste, was bei der Übertragung passieren könnte? Reiterer: „Dass der Michi wieder einmal das Wasser umschüttet und es fließt in den Verteiler hinein – und dann macht es einen Tuscher und plötzlich ist das Licht aus.“

Dass Armin Wolf in der „ZIB2“ im ORF kürzlich über die „Randsportart“ Football gespöttelt hat, stört beide übrigens nicht. Reiterer: „Ich habe die Ironie dahinter schon verstanden, aber in den sozialen Netzwerken wurde das nicht erkannt. Ich fand es gut, dass er Football in der ,ZIB2‘ in den Mittelpunkt gestellt hat.“

Eschlböck: „Er hat den Sport durch den Kakao gezogen, aber wie heißt es so schön: Auch schlechte Werbung ist Werbung.“

Gras

Reiterer: „Er hat ja auch getwittert, er schaut sich grundsätzlich keinen sportlichen Wettbewerb im Fernsehen an, lieber schaut er dem Gras beim Wachsen zu. Ich stell mir das lustig vor, wenn er gemeinsam mit Barcelona-Fan Peter Filzmaier versucht, den Rhododendron zu hypnotisieren.“

Guido Tartarotti

Über Guido Tartarotti

Guido Tartarotti wurde, ohne vorher um Erlaubnis gefragt worden zu sein, am 23. Mai 1968 zur Mödlinger Welt gebracht. Seine Eltern sind Lehrer, und das prägte ihn: Im anerzogenen Wunsch, stets korrekt und dialektfrei zu sprechen, glaubte er bis in die Pubertät, Vösendorf heiße eigentlich Felsendorf. Das Gymnasium Perchtoldsdorf, wo es damals u. a. eine strenge Einbahnregelung für die Stiegenhäuser gab, verzichtete nach einigen Verhaltensoriginalitäten seinerseits nach der fünften Klasse auf seine weitere Mitarbeit. Also maturierte er in der AHS Mödling-Keimgasse. 1990 begann er in der KURIER-Chronikredaktion. 1994 wurde er Leiter der Medienredaktion, ein Jahr darauf auch der Kulturredaktion. Beide Positionen legte er 2004 zurück, um wieder mehr Zeit zum Schreiben zu haben.

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