"The White Lotus" 2: Reich, schön und kurz vorm Explodieren

In der Fortsetzung der gefeierten Satire geht es nach Sizilien. Erneut mit dabei: Jennifer Coolidge.

An dieser Serie gab es im Vorjahr kein Vorbeikommen: Mike Whites köstliche Satire „The White Lotus“ dominierte die Bestenlisten, bei den Emmys räumte sie mit zehn Preisen ab. Nun geht die Abrechnung mit den Reichen und Schönen, die ursprünglich nur eine Staffel lang sein sollte, in die Fortsetzung (hierzulande bei Sky).

Nachdem im ersten Durchgang in einem Luxusresort auf Hawaii die Fassade der Privilegierten genüsslich abgetragen wurde, lautet das neue Reiseziel „Bella Italia“.

Ein Wiedersehen gibt es nur mit der wunderbaren Jennifer Coolidge (bekannt als Stiflers Mom aus „American Pie“), die als von der Realität losgelöste Millionärin nun durch die Hotelanlage in Taormina stöckelt. Der Rest der Gruppe, die für einen sicherlich unvergesslichen Aufenthalt im „The White Lotus“ eincheckt, ist neu.

Das gut aussehende Vorzeigepärchen Cameron (Theo James) und Daphne (Meghann Fahy) urlaubt gemeinsam mit dem strebsamen Ethan (Will Sharpe) und dessen skeptischer Frau Harper (Aubrey Plaza) – wobei jedes Gespräch am Frühstückstisch einem kleinen Wettbewerb gleicht.

Währenddessen wollen sich drei Generationen der Familie Di Grasso (Großvater, Vater und Sohn) auf die Suche nach ihren sizilianischen Wurzeln machen, sind aber in erster Linie mit Frauen beschäftigt. Das machen sich die jungen Italienerinnen Mia (Beatrice Grannò) und Lucia (Simona Tabasco) zunutze – unter den strengen Augen von Hotelmanagerin Valentina (Sabrina Impacciatore).

"The White Lotus" Staffel 2

©Fabio Lovino/HBO

Ging es in der ersten Staffel um Kolonialismus und Rassismus, sind die Hauptthemen nun Sex und Beziehungen. Erneut beginnt die Serie mit (mindestens) einer Leiche und spult dann eine Woche zurück, als die Gäste voller Vorfreude an ihrem Feriendomizil eintreffen.

Die Spezialität von „The White Lotus“ sind die zunächst harmlos und nebensächlich erscheinenden Unterhaltungen, die sich mit fortlaufender Urlaubsdauer zu immer unangenehmer schwelenden Konflikten entwickeln. Am Ende könnte jede oder jeder im Resort explodieren – oder tot im Meer treiben.

Nina Oberbucher

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