Aus Werner Amanns Bildband "Kein Morgen". Mit Texten von Leif Randt, Spector Books 2022, ca. 37 €.

Die großen Raves der Neunziger sind wieder da

Techno wird vor mehr als 30 Jahren von einem Untergrund- zu einem Massenphänomen. Heute sind die Musik und das Drumherum groß wie lange nicht mehr.

Zu Beginn der Neunziger wird etwas groß, das nicht nur die Musik, sondern auch die Art des Feierns revolutionieren soll: „Techno war am Anfang eine Gegenkultur zum vorhandenen Tanzbetrieb: So mit ‚Hey, this is for the Ladys‘ und Soulmusik und dann Funk, wieder soft und ... na ja Heteros an der Bar. Techno war dann totales Abfahren und Aussteigen aus der Realität mithilfe von durchgeknallter Musik“, erklärt der als „Terror-Diva“ gefürchtete DJ Rok 1993 dem Sender SFB das Phänomen.

Wer am Freitag fortgeht, kommt mitunter erst am Montagabend ins Bett. Müde ist man nicht. Warum auch immer.

Monotone Sounds junger Schwarzer aus Detroit fallen besonders in den Brachen und Freiräumen eines wiedervereinigten Berlin auf fruchtbaren Boden. Und im Stroboskoplicht, Bassgewitter und Rauch beginnt des Nachts in verlassenen Bunkern, Kraftwerken oder Tresorräumen eine Bewegung zu blühen, die kurze Zeit später boomen wird. Während die subversive Crew von Underground Resistance noch „Faceless Techno“ ausgerufen hat und teils mit Sturmmasken auftritt, werden die DJs schnell zu den Stars der Stunde.

Konzerne entdeckten Partys

Daniel Voglhuber

Über Daniel Voglhuber

Redakteur bei der KURIER Freizeit. Er schreibt dort seit Dezember 2020 über Reise, Kultur, Kulinarik und Lifestyle. Also über alles, was schön ist und Spaß macht. Er begann 2011 als Oberösterreich-Mitarbeiter in der KURIER-Chronik, später produzierte er lange unterschiedliche Regionalausgaben. Zuletzt war er stellvertretender Chronik-Ressortleiter.

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