Netflix-Doku "Halftime" über Jennifer Lopez: Sie hat gerade erst angefangen

Ein Porträt, das man sich gerne ansieht – auch wenn manches im Dunkeln bleibt.

Zum Superstar-Dasein gehören mittlerweile nicht nur Preise und Verkaufszahlen, sondern auch eine eigene Streaming-Doku. Das trifft nun auch auf Jennifer Lopez zu: Seit dieser Woche ist „Halftime“ bei Netflix zu sehen, ein einhalbstündiger Film über die Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin (dass sie all das und noch mehr ist, wird man in der Doku nicht müde zu betonen).

„Halftime“ begleitet „J.Lo“, wie die New Yorkerin mit puertoricanischen Wurzeln genannt wird, durch ein besonderes Jahr in ihrem Leben – von ihrem 50. Geburtstag („Ich habe das Gefühl, dass mein Leben gerade erst anfängt“, sagt sie vor der Torte sitzend) bis zu ihrem spektakulären Auftritt in der Superbowl-Halbzeit-Show 2020. Auf beide Ereignisse spielt der Titel an.

Oft geraten solche Produktionen zu Lobhudeleien und auch „Halftime“ ist gegenüber der Protagonistin nicht wirklich kritisch. Dennoch ist es ein faszinierendes Porträt, das man sich gerne ansieht. Kurze Rückblenden erzählen von Lopez’ Jugend in der Bronx und ersten Erfolgen, aber auch davon, wie der Boulevard sie behandelte und ihr zunächst jegliches Talent absprach. Ihr Verlobter Ben Affleck erklärt, sie habe ihm gesagt: „Ich bin Latina und eine Frau. Ich habe das erwartet.“

Das ist übrigens der einzige Auftritt Afflecks, auf das Privatleben wird nicht näher eingegangen. Viel Raum bekommt dafür Lopez’ Enttäuschung darüber, dass sie für ihre Rolle im Film „Hustlers“ bei den Golden Globes und Oscars nicht bedacht wurde.

Auch auf dem Superstar-Olymp braucht man Bestätigung. Dass Lopez’ hart dafür arbeitet, wird immer wieder betont: Sie habe „dreieinhalb Vollzeitjobs“ sagt ihr Arzt. 

Großes Thema ist auch der Superbowl-Auftritt, den Lopez’ gemeinsam mit Shakira bestritt: Zwei Latinas mussten sich jenen Gig teilen, den sonst eine Person alleine bekam, kritisiert ihr Manager.

Lopez nutzte die Show für ein Statement gegen Trumps Politik, was man bei der NFL verhindern wollte. Wie sich ihr Team dennoch durchsetzte, ist eines jener sicher spannenden Details, die leider im Dunkeln bleiben.

Nina Oberbucher

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