"Extrapolations" bei AppleTV+: Wenn die Klimakrise zum lukrativen Geschäft wird
Starbesetzter Weltuntergang in acht Folgen, der an "Black Mirror" erinnert.
Die Klimakrise – und die Frage, was die Menschheit ob selbiger (nicht) tut – hat die Streamingwelt erreicht: Von „Don’t Look Up“ (Netflix) über „A Thin Line“ (Paramount+) bis zu „Der Schwarm“ (ORF/ZDF). Mit „Extrapolations“ startet am Freitag bei AppleTV+ eine achtteilige Serie aus der Feder eines Mannes, der bereits einmal eine erschreckende Zukunftsvision filmisch festgehalten hat: Scott Z. Burns schrieb das Drehbuch zum Thriller „Contagion“ (2011), in dem sich später einige Parallelen zur Corona-Pandemie fanden.
„Extrapolations“ wirft nun einen wenig erfreulichen Blick in die Zukunft, beginnend im Jahr 2037: Deutschland und Italien haben mit Ernteverlusten zu kämpfen, Österreich und Polen mit nationalistischen Bewegungen. Aber auch außerhalb Europas sieht es düster aus: Waldbrände, Hochwasser und der Anstieg des Meeresspiegels halten die Welt in Atem. Einige Reiche wie Nick Bolton (Kit Harington) versprechen anderen Reichen kurzfristige Lösungen. Kapitalismus werde als Ursache des Klimawandels genannt, erklärt er bei einer Konferenz, aber seiner Meinung nach sei er auch die Lösung. Er macht damit ja auch gutes Geld.
Black-Mirror-Erinnerung
Stellenweise fühlt man sich an die dystopische Sci-Fi-Serie „Black Mirror“ erinnert. Zwar gibt es in „Extrapolations“ auch begrüßenswerten technologischen Fortschritt: Krebs wird geheilt, und man kann sich mittels neuester Übersetzungssoftware beispielsweise problemlos mit einem Wal unterhalten. Allerdings um ihm mitzuteilen, dass er leider der letzte verbleibende seiner Art ist.
„Extrapolations“ rückt in jeder Folge einen anderen Schauplatz in den Mittelpunkt – prominent besetzt mit Sienna Miller, Meryl Streep, Edward Norton, Marion Cotillard, David Schwimmer und anderen. Die Darstellungen gieriger Menschen sind nicht gerade subtil. Aber dass sie nicht treffend wären, kann man leider nicht ausschließen.
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