Shazam und die griechische Kampfgöttin: Zachary Levi und Helen Mirren
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Filmkritik zu "Shazam! Fury of the Gods": Die Göttinnen müssen verrückt sein

Die Fortsetzung des lustig-verspielten Blockbusters „Shazam!“ aus dem DC Extended Universe enttäuscht

Die gute Nachricht: Einhörner gibt es. Die schlechte: Sie mögen keine Menschen, und schon gar keine Kinder.

Es sei denn – die Kinder füttern das Einhorn mit Skittles, den knallbunten Kaubonbons von Wrigley.

Eines muss man der angestrengten Comic-Fortsetzung von Superheld „Shazam!“ lassen: Das Product Placement ist originell. Auf die Idee, für Werbezwecke Einhörner mit einer Handvoll Skittles zu zähmen, muss man erst einmal kommen.

Auch das isotonische Getränk Gatorade oder Doritos-Chips haben prominente Auftritte: Sie landen gut sichtbar auf Zauberlisten, die wie von Geisterhand mit einer Füllfeder namens Steve geschrieben werden.

Abgesehen von der findigen Produktplatzierung hat „Shazam 2“ aus dem DC Extended Universe allerdings enttäuschend wenig komisches Potenzial. Das ist umso bedauerlicher, als der pubertierende Superheld „Shazam!“ im ersten Teil erfolgreich bestätigt hat, dass nicht nur Marvel locker-lustige Superhelden-Blockbuster produzieren kann. Auch DC bewies Humor: Die Geschichte vom 14-jährigen Waisenknaben Billy Batson, der sich als Superheld in einen erwachsenen Mann mit kindlichem Gemüt verwandelt, bot reichlich Stoff zur Komödie. In „Shazam! 2“ allerdings verschiebt sich das unterhaltsame Teenie-Highschool-Abenteuer hin in zu einem düsteren Kampfspektakel in der Götterdämmerung.

Lucy Liu und ihr Kampfdrache im Totaleinsatz: "Shazam! Fury of the Gods"

©Warner

Drache

Die Göttinnen – das sind die drei griechischen Töchter des Titanen Atlas auf Rachefeldzug. Helen Mirren, Lucy Liu und Newcomerin Rachel Zegler als (alters-)unterschiedliche Schwestern wollen Shazam und seiner Patchwork-Familie – mittlerweile alle mit Superkräften ausgestattet – ihre Fähigkeiten rauben. Lucy Liu als Schwester Kalypso erweist sich als besonders blutrünstig und rückt mit einem Godzilla-großen Drachen aus Baumrinde aus, um mithilfe von grauslichen Monstern Philadelphia zu zerstören.

Konfrontiert mit den feindlichen Griechinnen, muss Billy Batson rasch seine Identitätskrisen als Superheld überwinden. Gewitzte Dialoge oder visuelle Gags wie etwa die Bücher, die mit Deckel nach oben wie Fledermäuse durch die Bibliothek flattern, werden durch ermüdende Showdowns zunehmend vernebelt.

INFO: USA 2023. 130 Min. Von David F. Sandberg. Mit Zachary Levi, Helen Mirren.

Superheld Shazam in der Identitätskrise

©Warner
Alexandra Seibel

Über Alexandra Seibel

Alexandra Seibel schreibt über Film, wenn sie nicht gerade im Kino sitzt.

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