Elina Garanča lädt zu "Klassik unter Sternen": "Ein Ort des Friedens und der Freude"

Opernstar Elina Garanča bittet am 6. Juli wieder nach Stift Göttweig, hat abermals zwei illustre Gäste eingeladen und setzt noch vermehrt auf ihre „ZukunftsStimmen“.

„Hoffnung und Zukunft“ – so lautete das Motto von „Klassik unter Sternen“ ganz im Zeichen der Pandemie 2021. Zur Pandemie kam inzwischen auch der Krieg in der Ukraine, und da ist die Sehnsucht nach Frieden besonders ausgeprägt. Kein Wunder also, dass die bereits 14. Ausgabe am 6. Juli in Stift Göttweig unter dem Titel „Sehnsucht“ steht. Gleiches gilt auch für „Klassik in den Alpen“ am 9. Juli in Kitzbühel.

Und diese „Sehnsucht“ führt die lettische Mezzosopranistin, Dirigent Karel Mark Chichon, das Symphonieorchester der Wiener Volksoper sowie Garančas „Friends“ in schöne südamerikanische Gefilde. Mit einer absoluten Premiere. Erstmals wird Garanča auch eine Nummer aus einer Zarzuela, nämlich aus „Luisa Fernanda“ von Federico Moreno Torroba singen. Auch an der Gesamtpartie arbeitet die Ausnahmekünstlerin, wie sie bei der Programmpräsentation verriet.

Hilfe für die Ukraine

Verraten wurden dabei auch die Namen der diesjährigen „Friends“. So werden 2022 die Schweizer Sopranistin Mona Somm und der chilenisch-amerikanische Tenor Jonathan Tetelman an Elina Garančas Seite auch das eine oder andere Medley bestreiten. Insgesamt 5.000 Besucher – somit eine Vollbesetzung – werden in Göttweig erwartet. Und es gibt auch eine Neuerung. Erstmals wird das Konzert auf DVD festgehalten. Der Umsatz kommt Bedürftigen aus der Ukraine zugute, wie Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und zugleich Hauptsponsor, betonte.

Hameseder: „Es ist eine große Freude, so ein Event in Tagen wie diesen umsetzen zu können. Aber der Krieg in der Ukraine ist eine humanitäre Katastrophe von großem Ausmaß. Es ist ein Gebot der Stunde, mit den Menschen in der Ukraine und den Flüchtlingen Solidarität zu zeigen. Wir machen das in vielerlei Hinsicht, eben auch mit dieser finanzierten DVD.“

©Katharina Schiffl

Hoffnung für die Zukunft

Eine bessere Zukunft liegt ebenfalls Elina Garanča am Herzen. Auch in musikalischer Hinsicht. „Die Jugend ist in unserem Fach die Zukunft, daher habe ich vor zwei Jahren den Wettbewerb ,ZukunftsStimmen‘ ins Leben gerufen.“ Eine ausschließlich österreichischen Nachwustalenten vorbehaltene Plattform, die bereits zwei Sieger hervorgebracht hat. Beide – es waren Herren – sind inzwischen am Münchner Gärtnerplatztheater beziehungsweise am Landestheater Salzburg engagiert und erfolgreich.

Termine
„Klassik unter Sternen“ am 6. Juli 2022 (Beginn: 20.30 Uhr) in Stift Göttweig. „Klassik in den Alpen“ am 9. Juli 2022 (Beginn ebenfalls  20.30 Uhr) in Kitzbühel

Elina Garanča
Die Mezzosopranistin wurde in Riga/Lettland geboren und ist ein Superstar der klassischen Musik. Sie singt regelmäßig an den größten Opernhäusern und bei den größten Festivals der Welt: Etwa an der Metropolitan Opera New York, in Covent Garden, London, an der Wiener Staatsoper, in Baden-Baden, bei den Salzburger Festspielen

Hilfe für den Nachwuchs

2022 ist nun eine junge Dame an der Reihe, die sich im Finale gegen 14 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchsetzen konnte. Die Mezzosopranistin Maria-Sophie Janke. Diese erhält von Raiffeisen einen Geldpreis. Viel wichtiger aber: Sie wird mit Elina Garanča in Göttweig sowie in Kitzbühel auf der Bühne stehen und auch in weitere Folge künstlerisch begleitet werden. Garanča: „Mit ist da Nachhaltigkeit sehr wichtig.“ Und lachend: „Endlich einmal eine Frau als Siegerin, dann noch dazu eine Mezzosopranistin!“

Doch das ist nicht die einzige Neuigkeit in Sachen „ZukunftsStimmen“. Da die Expertenjury oft sehr lange diskutiert, werden heuer in der Stiftskirche Göttweig auch die Zweit- und Drittplatzierten im Vorfeld von „Klassik unter Sternen“ vor Publikum auftreten; in Kitzbühel sind es sogar die Besten fünf. Diese sogenannten Préludes soll es auch in Zukunft als fixe Institutionen geben.

Garanča: „So können jene Menschen, die schon früher in Göttweig sind, auch Bekanntschaft mit anderen Talenten machen.“ Der Weltstar selbst freut sich ebenso wie Ehemann Karel Mark Chichon bereits auf die einzigartige Atmosphäre in Göttweig. „Das ist ein Ort der Spiritualität und des Friedens, den wir gerade jetzt so dingend brauchen.“

Nachsatz: „Egal, welche Angebote und von wem auch immer für den Tag von ,Klassik unter Sternen‘ hereinkommen – wir lehnen alle ab. Und neben der Spiritualität wollen wir den Besuchern in Göttweig an einem Abend einfach Freude schenken.“

Peter Jarolin

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