Christoph Fälbl: "Kinder können nicht schlimm sein, die gehören so"
Der Kabarettist über seine fünf Kinder, warum er sein Lokal zugesperrt hat und seine Pläne für Gerald Pichowetzs Theater.
Klein von Wuchs, aber großes Mundwerk. Christoph Fälbl („Der Watzmann ruft“, „Kaisermühlen Blues“, „Dolce Vita“) liebt das Schmähführen. Beim freizeit.live-Event tritt er am 22.9. auf. Und wird in einer Runde mit Caroline Athanasiadis freche Publikumsfragen beantworten.
Sie spielen Theater, Film und Kabarett. Worin liegen für Sie die Unterschiede?
Fernsehen verzeiht in der Großaufnahme keine Fehler. Beim Theaterspielen ist man nicht so alleine in der Garderobe, es ist also weniger fad. Solo-Kabarett war für mich eine Weiterentwicklung: zwei Stunden allein auf der Bühne, ohne Hilfe. Was zählt, ist dabei vor allem eines: Authentizität.
Am Theater singen Sie sogar.
Ich erlaube mir nicht die Dreistigkeit, es als Gesang zu bezeichnen. Der Vater von Nicolas Ofczarek hat mir einst geraten: Fälbl, versuche erst gar nicht, einen Ton zu treffen – interpretiere ihn spielerisch. Auch heute denke ich mir: Entweder mit Chuzpe falsch – oder ich tariere es darstellerisch aus.
Was fällt Ihnen leichter herzustellen, das Lustige oder das Tragische?
Viele sagen, die Komödie ist das schwierigste Fach. Für mich nicht. Ich habe selbst so großen Spaß daran. Das Talent zum Lustigsein hat sich bei mir früh herausgestellt. Ich war schlecht in der Schule, bin bis heute Legastheniker – also wurde ich Klassenclown. Ich war klein und mir hat gefallen, dass ich gesehen werde. Von anderen, aber auch von der eigenen Mutter. Nichts bereitet mir größere Wonne, als meine Mutter zum Lachen zu bringen.
Im Gegensatz zu anderen Komikern bin ich nicht melancholisch.
Ihr Stiefvater war Entertainer Peter Lodynski. Was lernten Sie von ihm?
Er sagte mir: Mit deiner positiven Art kannst du in diesem Beruf relativ weit kommen – Arbeit wird es trotzdem irgendwann. Damit hatte er zwar Recht, trotzdem liebe ich es noch immer. Im Gegensatz zu anderen Komikern bin ich nicht melancholisch.
Ihr Lokal, die „Greisslerei“, mussten Sie vor Kurzem zusperren.
Die Belastung war zu groß. Gerade für meine Frau, die das Lokal führte und auch als Psychotherapeutin arbeitet. Dazu haben wir zwei Kinder. Es ging bei der Entscheidung einzig um Lebensqualität.
Sie haben fünf Kinder von drei Frauen. Wie nervenaufreibend ist Ihr Alltag?
Überhaupt nicht. Kinder können nicht schlimm sein, die gehören so. Meine Kinder sind das Lustigste, das ich je gemacht habe.
Was bringt die Zukunft?
Ich würde gerne das Gloria Theater meines verstorbenen Freundes Gerald Pichowetz weiter betreiben. Aber das ist noch in Klärung. Es ist die letzte Vorstadtbühne Wiens – es wäre schade. Ich liebe dieses Theater.
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