Schön ordentlich: Wie man den Kleiderschrank auf Vordermann bringt

Unser Neujahrsvorsatz: Weniger ist mehr. Weniger Chaos im Kleiderkasten, mehr Platz für Lieblingsstücke. Jetzt wird neu sortiert, damit wir immer genau das finden, was wir brauchen.

Chaos im Kleiderkasten? Wegen Überfüllung geschlossen? Ordnung reinbringen bedeutet ausmisten, entrümpeln und vor allem sich von Dingen trennen, die man nicht mehr braucht. „Decluttering“ nennen das die Engländer, was übersetzt „entrümpeln“ heißt und auch einen mittlerweile etablierten Berufszweig beschreibt. Auch bei uns gibt es immer mehr so genannte „Ordnungscoaches“, die Küche, Kleiderkasten, Schreibtisch, Abstellraum etc.

Weniger ist mehr

Geht’s Ihnen auch so? Von allem zu viel. Zu viel Gewand, zu viele Taschen, zu viele Schuhe, zu viel Zeugs. Jahrelange Sammlungen. Je älter ich werde, desto belastender empfinde ich das. Reduzieren auf das Wesentliche wäre doch ein guter Vorsatz. Man muss sich von Dingen auch trennen können. Geben Sie sich einen Ruck – declutter your fashion life – und zwar gnadenlos und ohne Sentimentalitäten. Die modische Zeit ist eine völlig andere geworden, der persönliche Geschmack hat sich vielleicht auch geändert, Figur und Kleidergröße mit Sicherheit. Ich würde mir also einen perfekt geschlichteten, organisierten Kasten wünschen. Nur Zeugs, das ich wirklich trage und das perfekt zu mir passt. Sortiert nach Farben, Jahreszeiten und Kombinationsmöglichkeiten. Je weniger man im Kasten hat, desto leichter lebt es sich nämlich.

Mehr Ordnung im Kleiderschrank

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Schön gehängt & gelegt

  • Dünne Shirts und leichte Pullis nicht zusammenfalten, sondern rollen.
  • Hosen auf Clipbügel hängen, ja keine klassischen Hosenbügel benutzen, Farbe verblasst am Knick mit der Zeit. Hosen müssen hängen, Jeans dürfen liegen.
  • Röcke aus empfindlichen Stoffen auf Bügel mit Schaumstoffclips hängen. 
  • Bügel, die Platz sparen verwenden, etwa solche,   auf die man mehrere Röcke/Hosen hängen kann. 
  • Jacken, Kleider, Blusen, Tops mit „empfindlichen“ runden Schultern immer auf gepolsterte Bügel hängen. Bügel dürfen aber nicht breiter sein als die Schulter, sonst Verbeulungsgefahr. Ich bin immer auf der Suche nach den perfekten „Runde Schulter“-Hängern, die nicht viel Platz wegnehmen (bitte um Tipps & Vorschläge). 
  • Strick & Pullis falten und nach Farbe stapeln. 
  • Kombinationsstücke und -möglichkeiten übereinander auf Mehrfachbügel hängen. Handyfotos von den besten Kombimöglichkeiten machen. Wer mag, kann ausdrucken und die Pics an die Kastentür kleben – super für „Was soll ich anziehen?“-Tage. 

Lieblingsstücke

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  • Teure Prunkstücke mottengesichert in geschlossene Kleidersäcke. 
  • Unterwäsche, Strumpfhosen/Strümpfe/Socken zur besseren Übersicht in Schubladen falten. Bei großen Schubladen so genannte Schubladentrenner (z. B. von IKEA) benützen. Empfindliche Dessous und Strümpfe in Zipperbeuteln verstauen. 
  • Gürtel, die Sie zu einem bestimmten Outfit tragen, direkt mit der Schnalle über den Bügel des Outfits hängen. 
  • Ketten und Armbänder an die Innentür des Kastens hängen, damit haben Sie den passenden Schmuck beim Anziehen im Blickfeld. Restlichen Schmuck außerdem in durchsichtigen Plastikboxen mit verschiedenen Unterteilungen verstauen.
  • Schuhe in den Kleiderkasten? Ja, wenn es ein offener ist. Schuhe am besten im unteren Teil des Kastens und mit Schuhspannern lagern, Schuhspanner sind Pflicht. Wer seine Schuhe in der Box lagert, klebt Handyfoto-Kopien vom jeweiligen Paar außen sichtbar an.
  • Taschen nach Größe sortieren und gegen Staub schützen, in Taschensäcken oder alten Polsterbezügen aufbewahren.

Wie sortiere ich richtig?

Zeit nehmen für den Realitycheck

Eventuell eine ehrliche beste Freundin dazubitten. Den Schatzimann unbedingt weit weg schicken, der darf hier niemals Zeuge werden. Kaum eine Beziehung überlebt modische Ausmistorgien, das garantier’ ich Ihnen.

Sichten und Anprobe

ALLES muss durchprobiert werden, auch das, was man zu kennen glaubt.

Sofort ausmisten

  • Alles, was man mehrere Jahre nicht mehr getragen hat.
  • Ausrutscher: Jeder greift mal daneben – modische Sündenfälle, ich will mich gar nicht dran erinnern müssen. 
  • Alles, was kratzt.
  • Alles, was nicht mehr zur Altersgruppe passt oder dem persönlichen Lifestyle entspricht.

Weg damit – in die Altkleidersammlung, zu einer karitativen Einrichtung (Pfarre, Caritas, Rotes Kreuz, Gruft, ...) oder zum Secondhand bringen, auf eBay verschenken oder swappen, sprich tauschen.

Ordnung im Kleiderschrank

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Stapeln

  • Was nach der großen Ausmisterei übrigbleibt, wird in Stapeln geordnet: 
  • Behalten 
  • Nicht ganz sicher
  • Änderungsschneiderin
  • Persönliches Archiv 
  • Den „Bin mir nicht sicher“-Stapel ganz streng hinterfragen. Zwei Minuten zögern heißt: weg damit.

Jetzt gehts ans Einschlichten

Den „Behalten“-Stapel nach Jahreszeiten und Farben einteilen. Jetzt mal Wintersachen vorne, Sommer nach hinten, oder in Boxen unters Bett, auf den Dachboden oder in den trockenen Keller. Sämtliche Teile gleichzeitig immer nach Kategorien hängen bzw. legen.

Lieblingsstücke

Sind zwar aus der Mode, aus sentimentalen Gründen können Sie sich aber doch nicht trennen? Wir sind streng, maximal drei solcher Stücke dürfen Sie behalten, Ihr Kasten ist kein Museum.

Isabella Klausnitzer

Über Isabella Klausnitzer

Isabella Klausnitzer ist eine der wichtigsten Trend- und Lifestyle-Journalistinnen im deutschen Sprachraum. Für die Kurier freizeit schreibt sie seit vielen Jahren, was in Sachen Mode, Stil, Kunst, Design und Lifestyle-Trends angesagt ist, und konnte sich damit eine treue Fangemeinde aufbauen. Neben ihren Trendseiten im Kurier berichtet Isabella Klausnitzer regelmäßig auch im Fernsehen über Lifestylethemen. In der Blogszene ist Isabella unter www.isatrends.at zu finden.

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