Die Arbeitsplatte aus Porphyr, einem vulkanischen Geistein, ist einzigartig und robust. Küche: Genius Loci

Küchenarbeitsplatten aus Stein und Stahl

Edelstahl und Naturstein haben ihre Karriere in Großküchen begonnen. Jetzt erobern die Arbeitsplatten die Privatküchen.

Küchenarbeitsplatten müssen wirklich viel aushalten, tagtäglich. Heiße Töpfe, spritzendes Wasser, scharfe Messer, Putzmittel und Scheuerattacken - das ist wahrlich nichts für Zartbesaitete. Noch dazu ist die Arbeitsplatte der am meisten beanspruchte Teil einer Küche, also muss sie robust sein, hygienisch, aber - ganz klar - sie muss auch gut aussehen und zur Einrichtung passen. Weiteres Kriterium für Konsumenten: sie darf nicht zu pflegeintensiv sein. Die Auswahl an Materialien ist groß –  reicht von Kunststoff, über Holz bis zu Glas und Keramik, allerdings haben es nur zwei Materialien geschafft, auch den Ansprüchen von Groß- bzw. Profiküchen zu entsprechen: Naturstein und Edelstahl.

Natursteinplatten sind schon seit einigen Jahren sehr gefragt, was nicht zuletzt mit dem wachsenden Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewusstsein zurückzuführen ist, wie auch der österreichische Hersteller von Natursteinplatten, Strasser Steine,  bemerkt und mittlerweile  sogar ein regionales Sortiment auf den Markt gebracht hat: „Wir bieten einzigartige, heimische Natursteine aus der Alpenregion an. Das läuft so gut, dass wir dieses Segment sogar immer weiter ausbauen“, so Geschäftsführer Johannes Artmayr.

Arbeitsplatten aus Naturstein sind nicht nur nachhaltig, sondern auch langlebig. Sie haben aber auch einen etwas höheren Preis

©Strasser Steine

Naturprodukt

Der besondere Aspekt von Steinarbeitsplatten ist die Einzigartigkeit, denn keine Platte gleicht der anderen. Jedes Stück ist ein Unikat und macht die Küche zu etwas ganz Besonderem. Darüber hinaus ist Naturstein keine neuartige Modeerscheinung, sondern hat sich als zeitloses und klassisches Material bewährt. Die Konsumenten haben die Wahl zwischen Granit, Marmor und Schiefer – Steine also, die edel wirken und eine individuelle Oberflächenmusterung sowie eine große Auswahl an Farben bieten.

Ein weiterer Vorteil: Natursteine, bis auf Marmor,  sind seh hitze-, schnitt- und kratzunempfindlich und feuchtigkeitsresistent.

Granit ist aber der robusterste von allen, denn er hält Temperaturen von bis zu 600 Grad aus und ist besonders unempfindlich gegen Flecken und Kratzer, weshalb er sich auch besonders häufig in Profiküchen findet.

Marmor hingegen ist etwas weicher, dadurch auch anfälliger für Kratzer und andere Schäden. Und auch Schiefer kommt nicht an die Härte von Granit heran. Die Achillesferse aller Natursteinplatten ist Säure, die das Naturmaterial verätzen und Flecken verursachen kann. Das gilt je nach Empfindlichkeite genau so für Zitrone wie für zu scharfe Putzmittel.

Maßarbeit:  Klar scharfkantig, weich mit Biegeradien, elegant mit Fase oder einzigartig warmgewalzt verwandeln die  Edelstahlplatten von Büchele die Küche in einen echten Blickfang. buechele.com

©Hersteller

Warmgewalzter Edelstahl

Ein anderes Material, das den hohen Ansprüchen einer erstklassigen Arbeitsplatte entspricht, ist Edelstahl. Klingt im ersten Moment nach kalten Nirostaküchen, doch bei genauerem Hinschauen, hat  haben die neuen Materialien so gar nix mit einer Krankenhausküche gemein. Küchenexperte Markus Zier von Faulmann & Faulmann Küchen Wien betont aber wie wichtig eine gute Beratung ist. Gerade bei der Edelstahlvariante, denn hier sollte man am besten zu „warmgewalzte Edelstahl" greifen.

"Der ist sehr widerstandsfähig und hitzebeständig.Und ein weiterer wesentlicher Vorteil liegtin der fugenlosen Verarbeitung des Spülbeckens“, so der Experte.Somit entstehen völlig neue Designmöglichkeiten. Das Material eignet sich für Küchen, die gesehen werden, also die im Wohnraum integriert sind oder richtige Wohnküchen, wo viel gekocht wird. Da das Material aufwändig in der Herstellung ist und maßgefertigt wird, ist es entsprechend teuer, aber - wie der Experte betont - sein Geld Wert, weil man damit Küchen einen völlig neuen Anstrich verleihen kann und sie zum Designobjekt wird.

Sanfter Glanz in Edelstahl

Edelstahl in Rosegold. S2 von Siematic

©FRANZ GRUENEWALD

Herstellungsverfahren

Grundsätzlich sind das Warm- und das Kaltwalzen Verfahren zum Formen von Edelstahlplatten. Eigentlich ist die warmgewalzte Platte das Rohmaterial für die kaltgewalzte Platte und beide beeinflussen die Mikrostruktur des Edelstahls. Je nachdem wie die fertige Arbeitsplatte letztendlich aussehen soll, wird sie verschiedenen Bearbeitungen unterzogen. So wird für ein glänzendes Ergebnis der Edelstahl poliert, durch Schleifen wird eine matte Optik erzielt und durch sogenanntes Glasstrahlen erhält die Oberfläche dann noch einen edlen Seidenglanz.

Der silberne Schimmer ist eine optische Aufwertung für die Küche und kann mit verschiedenen Farben und Materialien kombiniert werden. Zusätzliches Plus des warmgewalzten Stahls ist, dass die Platten in besonderen Dimensionen erhältlich sind und durch ihre Zartheit – die Materialstärke beträgt nur 5 mm – einen besonders edlen Charakter bekommen, was sie vor allem für Designerküchen so interessant macht.

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