Warum Pop-Ikone Prince in der Wohnung einer Opernball-Lady sitzt

Eventplanerin und Opernball-Lady Maryam Yeganehfar lebt bunt und außergewöhnlich in Wien. Warum selbst Prince hier Platz nimmt, verrät sie im Video.

Maryam Yeganehfar liebt das Segeln. Darum ist es wohl folgerichtig, dass sie ihre Dachgeschoßwohnung im zweiten Wiener Gemeindebezirk als Schiff bezeichnet. „Hier, im Eingang, befinden wir uns im Schiffsbauch. Da sind auch unsere Schlafräume untergebracht. An Deck findet das gesellige Leben statt,“ beschreibt die Eventplanerin und Interior-Designerin schmunzelnd ihr Zuhause. Heuer war sie Teil des Opernball-Komitees, auch kommendes Jahr wird Maryam das populärste Event des Landes wieder gestalten. „Eine große Ehre und ein fantastisches Projekt.“ erzählt sie beim „Schiffsrundgang".

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Viel zeitgenössische Kunst und besondere Schätze von Tochter Minou zieren das hohe Treppenhaus bei Maryam Yeganehfar.

©Kurier/Jeff Mangione

Die sonnige Maisonette erzählt jede Menge Reisegeschichten. Denn auch in den eigenen vier Wänden macht Maryam das, was sie beruflich so besonders gut kann: Welten erschaffen. „Ich bin viel unterwegs, liebe es, fremde Länder und Kulturen zu entdecken. Von all meinen Reisen bringe ich auch etwas mit.“ Diese Körbe, Schalen oder Bilder zieren Wände und Kommoden. „Auch unsere Möbel sind nahezu alle alt, hatten vorher schon mindestens ein anderes Leben. Besonders angetan haben es mir Midcentury Möbel“, schwärmt Maryam und verrät auch, wo sie diese findet: „Im Bananas in der Kettenbrückengasse oder in der Glasfabrik in Wien.“ Seit vier Jahren lebt sie hier mit ihrer Tochter Minou und ihrem Lebensgefährten Markus.

Noch mehr Einrichtungstipps und wo Pop-Ikone Prince Platz nimmt, verrät Maryam Yeganehfar im Video:

Homestory: Maryam Yeganehfar

Die Entscheidung, in den Dachgeschossausbau zu ziehen fiel Maryam anfangs gar nicht leicht: „Ich habe immer im Altbau gelebt und es geliebt. Aber um in Büronähe zu sein, wollte ich im zweiten Bezirk mieten. So haben wir dieses Juwel entdeckt, das trotz Dachgeschoss durch hohe Wände besticht.“ Auch im oberen Geschoß gibt es nämlich keine Schrägen. Loftartig angelegt findet, hier kochen, essen, wohnen statt. „Im Sommer ist die Terrasse unser verlängertes Wohnzimmer.“

Neben Vintage Möbeln wie der Fünfziger Jahre Bar lädt das Ghost-Sofa von Gervasoni zum Genießen ein

©Kurier/Jeff Mangione

Tipp gegen die Hitze

Mit der Hitze wird die in Teheran geborene Wahlwienerin fertig, wie alle Südländer: „Im Sommer lüften wir morgens alles durch und lassen tagsüber die Jalousien runter. So kommen wir meist ohne Klimaanlage aus.“ Auf zwei sehr unterschiedlichen Ebenen hat die Unternehmerin eine fröhliche, interessante und fantasievolle Wohnwelt geschaffen. Der Eingangsbereich besticht durch luftige Höhe und grüne Wände. „Ein langer Flur wird am besten akzentuiert durch Farbe“, verrät die Interior-Expertin.

Korbtaschen und Sonnenhüte dienen auch als Deko an der grünen Wand

©Kurier/Jeff Mangione

Vor dem Kinderzimmer steht eine alte Vitrine voller Urlaubserinnerungen. „Das ist ein wachsendes Geschenk für meine Tochter. Alle Reisen, die wir gemeinsam gemacht haben, finden sich darin wieder.“ Vorbei an Schrankraum und Büro geht es zum Schlafzimmer.  „Ich räume ständig um. Wenn ich einmal nichts mehr zum Verändern habe, dann muss ich wohl umziehen,“ scherzt Maryam und erklärt, warum es im Schlafzimmer keinen Sichtschutz gibt: „Ich habe einfach noch nicht das Richtige gefunden. Und ich weiß: Zwischenlösungen bleiben immer picken. Darum lieber warten, als mit einem Kompromiss leben. “

Auch im Kinderzimmer herrscht Fernweh: Reise-Andenken, orientalische Polster und eine Heißluftballon-Lampe

©Kurier/Jeff Mangione

"Das Wirtshaus ist eröffnet"

Während die Küche im Obergeschoss in schlichtem Weiß gehalten ist, zeugen auch hier zahlreiche bunte Schüsseln von Maryams Reisen. Diese sind aber nicht in den Schränken verstaut, sondern sind darauf gestapelt. „Gegessen wird daraus auch regelmäßig.“

Pop-Ikone Prince hat einen Spezialplatz am Stuhl: "Hier wird er wohl auch immer sitzen bleiben. Das Foto habe ich mir mal selbst zum Geburtstag geschenkt."

©Kurier/Jeff Mangione

Denn freitags gibt es hier gerne private Events: „Wir kochen viel und gern für andere. Mein Lebensgefährte sagt dann immer: Das Wirtshaus ist eröffnet!“ Die geselligen Runden nehmen dann auf Vintage-Stühlen von Thonet oder Rainer Platz. Dahinter viel Kunst: „Auch die Bilder meiner Tochter kommen gerahmt an die Wand“, sagt die stolze Mama und bittet zu Kaffee und Gebäck an die kleine Küchenbar ...

 

Nicole Zametter

Über Nicole Zametter

Schreibt über Architektur, Immobilien, Wohnen & Design und besucht gerne Menschen in ihrem Zuhause, um Homestories zu machen. Mit Trendgespür und einem ausgeprägten Sinn für Ästhetik ist die Tirolerin auch im Alltag immer auf der Suche nach Geschichten und Themen.

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