Wie man trotz Dachschrägen Räume optimal nutzt

Auch wenn Dachschrägen prinzipiell gut wirken, eilt ihnen ein schlechter Ruf voraus. Es gehe zu viel Platz verloren und es sei schwierig, die passende Einrichtung zu finden, heißt es oft. Dabei muss das nicht sein wie Küchen-Profi Johann Klein erklärt.

Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Während manche ihren Charme erkennen, fühlen sich andere wiederum von ihnen eingeengt. Dachschrägen polarisieren stark, auch wenn das gar nicht sein muss. Immerhin gibt es für jede Raumform auch das passende Interieur, auch im Falle von Küchen. Man muss sich nur zu helfen wissen. Und hier holt man sich am besten Tipps vom Profi. 

Denn gerade bei Dachschrägen gilt es ein paar Dinge zu beachten. "Da es schwierig ist, eine Dachschräge bestmöglich zu nutzen, rate ich in diesem Fall zu professioneller Hilfe. Suchen Sie sich Experten, die Ihre Wünsche und Ihre Vorstellungen realisieren können", erklärt Johann Klein, Wiener Obmann des Elektro- und Einrichtungsfachhandels der WKO. 

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Gerade bei Schrägen schleichen sich schnell Flüchtigkeitsfehler ein und das kann schon bei so etwas Banalem wie der Tür beginnen. "Man muss aufpassen, dass man den Türanschlag entgegengesetzt zur Dachschräge macht. Das heißt: Wenn die Schräge von links aufsteigend ist, muss die Türe rechts angeschlagen sein und somit von links zu öffnen. Das ist extrem wichtig, ansonsten steht die Tür an der Dachschräge an", warnt Klein. 
Außerdem muss man auch auf die Kniestockhöhe achten. Das ist die Höhe jener Wand, die unterhalb des Winkels an die Schräge anschließt. Auf ihr baut man dann auch die Höhe der Arbeitsfläche auf, die ja individuell je nach Größe angepasst werden sollte, wie auch der Experte rät: "Wenn man vor einer Dachschräge eine Arbeitsfläche macht, muss die Arbeitsflächentiefe so ausgebaut werden, dass man vor ihr schön gerade stehen kann." 

Wer Bedenken bezüglich des Stauraums hat, kann beruhigt sein. Denn auch auf Hängeschränke muss man nicht verzichten. "Man kann bei den Oberkästchen und den Hochschränken eine Abstufung machen oder mit Wandregalen arbeiten", so der Tipp von Klein, der selbst jahrelange Erfahrung hat und als Experte in der Küchenplanung gilt. 

Man muss also nicht alles vorsichtig angehen, denn die schrägen Decken weisen tatsächlich auch Vorteile auf, die man gut nutzen kann. Dachwohnungen bieten sich perfekt für offene Küchen an. Vorhandene Balken oder ein frei stehendes Trägerwerk können als Raumteiler oder Regal fungieren und so die Wohnküche natürlich unterteilen. Gleichzeitig eigenen sie sich bestens für Kücheninseln. Sie wirken besonders gut in größeren Räumen. Da Dachwohnungen oft viele oder große Fenster haben, lässt sich mit diesem natürlichen Licht gut arbeiten. "Je heller der Raum, desto mehr kann man mit Farben spielen, auch mit modernen dunklen Tönen. Hier eignen sich besonders gebeizte Holztöne, wie Eiche oder Nuss. Dazu kann man zementgrau, dunkelgrau oder auch eisengrau perfekt kombinieren", rät der Experte. Vor einem Spiel mit den Farben braucht man also auch hier nicht zurückschrecken. 

Man sieht also: Nur weil die Decke geneigt ist, muss die Küche noch lange nicht schräg sein. 

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