Eisheilige: Warum den meisten Blumen die kalte Sophie egal ist
Nächtliche Minusgrade gibt es während der Eisheiligen nur noch selten. Doch auch im Juni kann es noch kalt werden.
Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost – so lautet eine alte Gartenregel. Heißt: Man soll vor dem 15. Mai nichts ins Freie setzen, was kälteempfindlich ist. Für Andreas Fellner von der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Schönbrunn ist das mit den Eisheiligen "ein schönes Märchen – mit einem wahren Kern".
Dass es im Mai Kälteeinbrüche gibt, könne man so gut wie jedes Jahr beobachten: "Aber das ist an kein fixes Datum gekoppelt – selbst im Juni kann es noch ein paar kalte Tage und vor allem Nächte geben", gibt er zu bedenken. Nach der kalten Sophie sinkt nur die Wahrscheinlichkeit für Frost.
Die meisten Balkon- und Beetpflanzen könne man schon vor den Eisheiligen hinaussetzen: "Natürlich sollte man dann immer auf die Wettervorhersage schauen. Sollte es wider Erwarten doch gefrieren, muss man die Kistchen reinholen und Beetpflanzen abdecken", sagt der Gartenexperte.
Manche sind sensibel
Manche Pflanzen sind allerdings besonders kälteempfindlich. "Denen machen schon Temperaturen unter 5 oder 10 Grad Celsius etwas aus", weiß Fellner. Basilikum geht ein, wenn es weniger als 5 Grad hat, Paradeiser mögen es nicht sonderlich, wenn das Thermometer weniger als 8 Grad anzeigt.
"Ganz sensibel sind Kohlrabi und Knollensellerie. Werden diese zu früh gepflanzt und so zu niedrigen Temperaturen – unter 12 Grad – ausgesetzt, bilden diese keine Knollen aus. Die Ernte bleibt aus."
Übrigens: Wenn es die nächsten Tage trüb und regnerisch wird, ist das die beste Zeit, um Topfpflanzen, die man im Keller oder in der Garage überwintert hat, ins Freie zu stellen. "Stellt man die Töpfe nämlich in die pralle Sonne, bekommen die Pflanzen einen Sonnenbrand, also braune, unschöne Blätter", weiß Fellner. Sollte sich die Sonne länger blicken lassen, stellt man sie an einen schattigen Platz oder bedeckt sie ein wenig.
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