Tipps wie Balkonpflanzen den Urlaub überstehen

Wer sich auf dem Balkon ein grünes Paradies erschaffen hat, möchte die Pflanzen auch bei Abwesenheit gut versorgt wissen. Mit den richtigen Tipps überstehen Pflanzen auch längere Trockenphasen.

Die Koffer sind gepackt, das Auto voll beladen – endlich Urlaub! Doch was ist mit den liebevoll gehegten und gepflegten Balkonpflanzen? Wenn sich kein Nachbar oder eine hilfsbereite Freundin findet, der/die sich während Ihrer Abwesenheit um die Pflanzen kümmern kann? Was ist, wenn Sie nicht nur Kakteen besitzen, die Trockenzeiten problemlos überdauern?  

Im Internet finden sich zahlreiche Tipps, wie die Pflanzen auch einen zwei-wöchigen Sommerurlaub überstehen sollen. Doch von den meisten rät Theresia Starkl vom Gartencenter Starkl ab. Generell würden selbst gebastelte Bewässerungssysteme und gängige Pflege-Tipps die Pflanzen nicht mit ausreichend Wasser versorgen. Denn "ohne ein professionelles Bewässerungssystem schaffen es die meisten Pflanzen nicht länger als vier Tage". Davon, Pflanzen in die mit Wasser gefüllte Badewanne zu stellen oder radikal zurückzuschneiden, rät die Expertin ab.   

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Hier sind sechs Tipps, die tatsächlich dafür sorgen sollen, dass Sie auch nach dem Urlaub noch eine grüne Oase vorfinden:

Auf hitzeresistente Pflanzen setzen

Bereits bei der Auswahl der Balkonpflanzen sollte man an die heißen Sommermonate und den geplanten Urlaub denken, denn manche vertragen Trockenheit und Hitze besser als andere. „Greifen Sie zu hitzeresistenten Pflanzen und Stauden, wie Geranien, Ginster oder Pelargonie sowie kleinbleibenden Gräsern“, rät Starkl. Auch mediterrane Kräuter –  etwa Salbei, Thymian, Lavendel und Rosmarin  – vertragen Hitze gut und können trockene Phasen überstehen. Allerdings sollten auch sie bei Temperaturen zwischen 25 °C und 30 °C einmal wöchentlich gegossen werden. 

Blumenerde mit Trogsubstrat mischen

Um die Versorgung der Pflanzen über einen längeren Zeitraum zu garantieren, sollten Sie zudem auf Mischerde setzen. Am besten eignet sich eine Mischung aus Blumenerde, die den nötigen Dünger und viele Nährstoffe enthält, und sogenannten Trogsubstraten. "Trogsubstrate besitzen durch ihre Inhaltsstoffe, wie Holz, Ton und Rindenhumus die Eigenschaft, Wasser besser zu speichern und halten somit die Erde länger feucht", erklärt die Expertin Starkl. So können die Pflanzen ohne zusätzliche Bewässerung bis zu vier Tage problemlos überstehen.

Vor direkter Sonne und Hitze schützen

Wer nur über ein verlängertes Wochenende verreisen möchte, kann seine Balkonpflanzen einfach in die Wohnung bzw. in den Schatten stellen. "Hier am besten zusätzlich auf Blumentopfuntersetzer zurückgreifen, die mit Wasser angefüllt werden. So sind die Pflanzen nicht nur vor direkter Sonneneinstrahlung sowie Hitze geschützt, sondern zudem für bis zu fünf Tage mit Wasser versorgt."

Balkonkästen mit integriertem Wasserspeicher

Eine weitere Lösung sind Blumenkästen und Übertöpfe mit integriertem Wasserspeicher. Der Mechanismus ist denkbar einfach: Unterhalb des Pflanzentrogs befindet sich ein eingesetzter Wasserspeicher, der als kleines Wasserreservoir dient und somit die Pflanzen für bis zu fünf Tage mit Flüssigkeit versorgen kann  – ohne, dass sich an den Wurzeln Staunässe bildet. "Achten Sie jedoch darauf, dass der Balkonkasten mit Wasserspeicher über eine Drainage verfügt, damit überschüssiges Gieß- und Regenwasser ablaufen kann." 

Die beste Urlaubsbewässerung ist immer noch der Nachbar

Theresia Starkl stv. Geschäftsführerin und Marketing-Leitung bei Starkl

Wasserspeicherkugeln und Flaschenadapter

Flaschenaufsätze aus Ton, die auf herkömmliche Plastikflaschen gesteckt und dann überkopf in die Blumenkästen gesteckt werden, oder Wasserspeicherkugeln sind eine gute Alternative zu fest installierten Bewässerungssystemen. Allerdings reicht auch hier das Wasserdepot meist nicht für den gesamten Sommer-, sondern eher für einen Kurzurlaub. "Sowohl bei Flaschen als auch in den Wasserspeicherkugeln ist das Wasservolumen begrenzt und reicht bei hohen Außentemperaturen nur für drei bis fünf Tage. Wenn sich jedoch jemand findet, der einmal in der Woche die Wasserspeicher auffüllen kann, sind diese Gießsysteme eine durchaus praktische Alternative". 

Automatische Tröpfchenbewässerungssysteme

Wer wirklich vorhat, seine Pflanzen für einen längeren Zeitraum alleine zu lassen, der sollte laut Starkl nicht auf eine automatische Bewässerungsanlage verzichten. Wer über Strom- und Wasseranschluss auf dem heimischen Balkon verfügt, kann auf vollautomatische Systeme zurückgreifen.  Aber auch, wenn Sie keine Anschlüsse im Freien haben, gibt es passende Tröpfchenbewässerungsanlagen. Hier dient dann statt des Wasserhahns eine Regentonne oder ein großer Übertopf als Wasserreservoir. Durch eine Wasserpumpe wird kontinuierlich über kleine Schläuche Wasser an die einzelnen Balkonkästen und Töpfe abgegeben. Ein solarbetriebener Sensor sorgt dafür, dass bei Regen die Bewässerung ausbleibt. Allerdings rät Starkl dazu, jede Art der automatischen Bewässerung bereits im Vorfeld ausreichend zu testen. "Im besten Fall die Systeme bereits zwei Wochen vor der Abreise installieren und überprüfen, dass alle Schläuche dicht sind und sich nicht von der Anlage lösen. Nicht, dass in Ihrer Abwesenheit Wasser ausläuft." – und die böse Überraschung nach dem Urlaub in Form von Überwässerung zu Hause wartet. 

Veronika Dienersberger

Über Veronika Dienersberger

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit. Die gebürtige Münchnerin studierte Content Produktion und Digitales Medienmanagement an der FH Wien und war zuletzt bei der MG Mediengruppe Online-Chefredakteurin. Sie liebt Reisen, gutes Essen und Musik.

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