Warum nehmen viele Menschen ihr Handy wirklich überallhin mit?

Was tun, wenn die Entspannung im Alltag bald wieder weg ist? Ein Experte verrät die besten Tricks.

Es ist ein Phänomen unserer Zeit. Niemanden fragen wir so oft um Rat, und niemand weiß so viel über unsere intimsten Momente wie unser Smartphone. Eng am Körper, ständig in der Hand und im Blick scheint es    unser wichtigster Helfer und Verbündeter zu sein. 

 Eine aktuelle Studie hat  ergeben, dass 58 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen ihr Handy ganz selbstverständlich aufs stille Örtchen mitnehmen. Wobei die knapp 60- bis 80-Jährigen den Schnitt mit 50 Prozent  ordentlich drücken. Denn auch die Unter-Vierzigjährigen lassen ihr Smartphone  selten allein. Bei den 20- bis 30-Jährigen sollen es sogar 97 Prozent sein, die am Klo nicht ohne auskommen. 
 

Aber auch sonst ist der Verzicht aufs Handy für die Wenigsten vorstellbar.  Was ist, wenn etwas passiert? Oder man etwas verpasst?  Letzteres gilt als wichtiger Grund, warum immer mehr   Menschen eine Angststörung entwickeln: die Nomophobie ("No-Mobile-Phone-Phobia“). Was so viel bedeutet, dass mancher ein Problem hat, wenn das kleine Ding einmal nicht zur Hand ist. Was für ein Trennungsschmerz! 

Frage der Freizeit

Hier beschäftigen sich Autorinnen und Autoren mit Alltagsphänomenen

Die  Private Hochschule Göttingen in Deutschland hat die Störung untersucht und arbeitet  weiter daran. Erste Ergebnisse zeigen, dass Menschen, die mehr als zwei Stunden täglich mit dem handlichen Gefährten zugange sind,  eher zur Nomophobie neigen als  jene, die das nicht tun. Deshalb könnte es eine Möglichkeit sein, das Handy einfach mal auszuschalten. Auch weil das  weniger gefährlich ist: Wer will schon vom Gehweg abkommen und auf die Straße stolpern? 

Es ist der so genannte Smombie (Zusammensetzung aus Smartphone und Zombie) für den aus oben genanntem Grund in einigen Ländern schon extra Gehwege geschaffen wurden. Etwa in Belgien, Litauen und China. Sie sollen verhindern, das Handy-Nutzer, die ständig  auf das Smartphone starren, Unfälle verursachen. Auch  im Boden eingelassene Ampeln soll es schon geben.   
Und man kann sicher sein, für Handys, die aus Versehen in die Toilette fallen, wird es auch bald eine  Lösung geben.  

Annemarie Josef

Über Annemarie Josef

stv Chefredakteurin KURIER freizeit. Lebt und arbeitet seit 1996 in Wien. Gewinnerin des Hauptpreises/Print bei "Top Journalist Award Zlatna Penkala (Goldene Feder)" in Kroatien. Studium der Neueren Deutschen Literatur in München. Mein Motto: Das Leben bietet jede Woche neue Überraschungen.

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