So gesund sind zwei bis drei Tassen Kaffee täglich fürs Herz

Die bisher größte Studie auf dem Gebiet zeigt Zusammenhänge zwischen Kaffee-Konsum, Herzerkrankungen und Lebensdauer.

Kaffee kann den Herzschlag beschleunigen - das hat lange Zeit bei vielen Menschen zur Sorge geführt, Kaffeekonsum könnte Herzprobleme auslösen oder bestehende Herzerkrankungen verschlechtern. Eine neue große Untersuchung konnte diese Befürchtungen jetzt aber endgültig ausräumen. Ganz im Gegenteil: Moderater Kaffeekonsum schadet nicht, sondern kann sehr positive Effekte haben.

Zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag können das Risiko für Herzerkrankungen (von Rhythmusstörungen bis zu verengten Herzkranzgefäßen) sowie auch das Risiko für einen Schlaganfall um 10 bis 15 Prozent senken. Und auch das generelle Risiko für einen frühzeitigen Tod wird um denselben Prozentsatz reduziert.

Diese Daten wurden jetzt auf einem US-Kardiologenkongress präsentiert. Australische Forscher analysierten dafür die in einer britischen Datenbank verfügbaren Angaben zu mehr als einer halben Million Menschen (Durchschnittsalter 57 Jahre) über einen Zeitraum von zehn Jahren. Es handelt sich um die bisher größte Untersuchung zu den Effekten von Kaffee auf die Herzgesundheit und die Lebenserwartung.

„Unsere Daten zeigen, dass täglicher Kaffeekonsum Teil einer gesunden Ernährungsweise für Menschen mit und ohne Herzerkrankungen sein kann“, sagt Peter M. Kistler, Spezialist für Herzrhythmusstörungen am Alfred-Krankenhaus und Baker-Herzinstitut in Melbourne. „Der Konsum von Kaffee hat laut unseren Untersuchungen entweder einen neutralen Effekt – verursacht also keinerlei Schaden – oder stand im Zusammenhang mit Vorteilen für die Herzgesundheit.“

Übrigens zeigte auch ein höherer Konsum als zwei bis drei Tassen kein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen - aber auch keinen erhöhten Nutzen, was die Reduktion von Herzerkrankungen betrifft.

 

Wie Kaffee auf das Herz wirkt

Und wie wirkt sich Kaffee auf das Herz aus? Kaffeebohnen enthalten mehr als 100 biologisch aktive Substanzen. Diese können unter anderem oxidativen Stress in den Zellen und Entzündungsprozesse reduzieren, den Zuckerstoffwechsel verbessern und Abläufe in Zellen blockieren, die eine Rolle bei Herzrhythmusstörungen spielen, betont Kistler.

Bestimmte positive Effekte zeigten sich übrigens bei allen untersuchten Sorten und Zubereitungen von Kaffee. Allerdings fielen sie bei koffeinfreiem Kaffee insgesamt geringer aus, so gab es hier insgesamt zwar auch ein generelles verringertes Risiko für Herzerkrankungen, allerdings keine nennenswerte Risikoverringerung bei Herzrhythmusstörungen und gar keine gegen plötzliches Herzversagen. Laut Kistler ergaben  die Untersuchungen, dass koffeinfreier Kaffee keine Vorteile für die Herzgesundheit bringt.

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