Bärlauch

Wie man Bärlauch anpflanzt und wie er besonders gut schmeckt

Der schmackhafte Waldbewohner hat Saison. Viele trauen sich nicht, ihn zu ernten, weil er Giftpflanzen ähnelt – wobei sich eine Verwechslung aber leicht ausschließen lässt

In vielen heimischen Wäldern duftet es derzeit nach Bärlauch. Der würzige Geruch verkündet das Ende des Winters – auch für den Namensgeber der Pflanze. Denn das Lauchgewächs ist das erste, das Bären laut Überlieferungen nach ihrem Winterschlaf fressen und sich so einen ersten Vitaminkick im neuen Jahr holen.

In Österreich bleibt der Bärlauch großteils Menschen vorbehalten und auch für sie ist das grüne Wildgemüse gesund. Bärlauch liefert viel Vitamin C, enthält außerdem Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Eisen und wirkt anregend und entzündungshemmend. Dennoch lassen viele lieber die Finger von dem Lauch, denn Verwechslungen können tödlich sein.´

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Jedes Jahr sterben in Europa Menschen, weil sie den gesunden Bärlauch mit giftigen Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen verwechseln. Dabei gilt es nur einige Merkmale zu beachten, um den Lauch unbesorgt genießen zu können. Die Herbstzeitlosen bevölkern die Wälder erst im Herbst – dass man zu dieser Zeit Bärlauch findet, ist ausgeschlossen.

Schwieriger verhält es sich mit den Maiglöckchen. Auch sie haben wie der Bärlauch weiße Blüten und wachsen im etwa gleichen Zeit- und Lebensraum. Während die zwei Blätter des Maiglöckchens am Stängel entspringen, wachsen jene des Bärlauchs direkt aus dem Boden (siehe Grafik). Außerdem ist der Geruch unverwechselbar: Reibt man Bärlauchblätter zwischen den Fingern, verbreitet sich der typische knoblauchähnliche Geruch, was bei Maiglöckchenblättern ausbleibt.

Ernten erlaubt

Ist man sich also sicher, Bärlauch erkennen zu können, steht der Ernte im Wald nichts mehr entgegen – solange man die Pflanzen nicht kommerziell verkauft. Außerdem kann man bei der Ernte drauf achten, dass die Pflanze auch im nächsten Jahr wieder blüht. Laut Österreichischem Naturschutzbund sollte man nur dort sammeln, wo sich große Bestände befinden. Lässt man zwei Drittel der Blätter jeder Pflanze stehen, kann die Pflanze genug Kräfte sammeln, um die Zeit bis zum nächsten Frühjahr zu überstehen.

©Grafik,APA,Fotolia

Rezept für Bärlauchpesto

Zutaten:
140 g Bärlauch
25 g Pinienkerne
Salz
Pfeffer
250 ml Olivenöl
1 EL Parmesan

Zubereitung:
Den Bärlauch waschen und schütteln, bis er trocken ist. Die Pinienkerne ohne Fett in einer Pfanne anrösten. Bärlauch, Pinienkerne, Olivenöl und den geriebenen Parmesan mit einem Pürierstab vermengen 

Wer sichergehen will, wirklich Bärlauch im Körbchen zu haben, der kann ihn auch im eigenen Garten anpflanzen. 

Bärlauch selbst anpflanzen

Wenn man sich für eine Aussaat entscheidet, dann sollte man von Ende Oktober bis Anfang Februar aussäen, denn der Bärlauch braucht einen Kältereiz, um auszutreiben. Die sicherere Variante ist das Setzen von Zwiebeln. Sie müssen circa zehn Zentimeter tief mit der Spitze nach oben in die Erde eingepflanzt und in den ersten Wochen feucht gehalten werden. Ebenso können Jungpflanzen in Blumentöpfe oder Hochbeete gesetzt werden. Auf diesem Wege haben auch Balkonbesitzer die Möglichkeit, eigenen Bärlauch zu ernten.

Die Zwiebel oder Pflanzen aus dem Wald zu benutzen ist übrigens nicht erlaubt. Zwar steht Bärlauch nicht unter Naturschutz, die ganze Pflanze aus dem Wald zu entfernen ist dennoch verboten.

Wie auch immer man den Bärlauch anpflanzt – der Verwandte des Knoblauchs mag es gerne schattig unter Laubbäumen oder in der Nähe von Hecken. Und übrigens: Sobald der Bärlauch im April oder Anfang Mai zu blühen beginnt, schmecken die Blätter bitter.

Rezept für Bärlauchsuppe

Zutaten:
2 Stk. Zwiebel
3 Stk. Knoblauchzehen
3 Stk. Erdäpfel
300 g Bärlauch
2 Becher Schlagobers

Zubereitung:
Zwiebel und Knoblauch schälen, fein hacken und in einem Topf anbraten. Die Erdäpfel schälen und in kleinen Würfeln mit Wasser in den Topf geben. 20 Minuten kochen, Bärlauch und Schlagobers zufügen, mit einem Pürierstab vermengen 

Birgit  Seiser

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