Aufgetischt: Das sind die besten Gasthäuser Österreichs 2024

Dieser eine Punkt brachte dem Herkner die Gesamtpunktezahl von 95 und damit die vierte freizeit-Krone. In Niederösterreich legte der Vorjahressieger Triad ebenso um einen Punkt zu (bei der Weinkarte, nun gesamt bei 96) und ist damit alleiniger Bundeslandsieger. Im Burgenland gibt es einen Wechsel an der Spitze: War vergangenes Jahr noch das Gut Purbach auf Platz eins, ist es nun das Csencsits.

In der Steiermark hält sich das Steirereck am Pogusch auf dem Siegertreppchen, nun aber ex aequo mit der Weinbank, die um einen Punkt beim Essen zulegte und nun ebenso 99 Punkte und vier Kronen erhält. Das ist übrigens die höchste Wertung österreichweit. Einen Punkt beim Essen legte auch der Bärenwirt in Kärnten zu und steht nun gesamt bei 93 Punkten und drei freizeit-Kronen. 

In Oberösterreich gibt es erstmals zwei Bundeslandsieger: Zum Vorjahressieger Göttfried gesellt sich punktegleich Hopfen & Schmalz. In Salzburg ist weiterhin das Wirtshaus Döllerer auf Rang eins, ebenso der Landgasthof Linde in Tirol, letzterer legt um einen Punkt beim Essen zu und bleibt Bundeslandsieger. Ebenso das Restaurant Mangold in Vorarlberg, das nun bei 94 Punkten und drei freizeit-Kronen rangiert.
 

Das Votingverfahren

Bereits zum zweiten Mal erscheint dieser Guide in neuer Form – soll heißen: Mit neuem Votingsystem, das die beiden Wertungen von Publikum und Fachjury vereint. Nach der Nominierungsphase bewerteten User auf freizeit.at die Lokale in den vier Kategorien Essen, Getränke, Service und Ambiente, Tausende Votings kamen zusammen. Zusätzlich tagte eine kulinarische Fachjury. Herausgekommen ist ein umfassendes Gesamtranking, je nach Punktestand erhalten die Wirtshäuser bis zu vier freizeit-Kronen. Darüber hinaus wurden jene Lokale gesucht, in denen es die besten Wirtshausgerichte von Zwiebelrostbraten bis Wiener Schnitzel gibt – dafür erstellte die Redaktion eine Shortlist, anschließend wurde auf freizeit.at abgestimmt.

Redaktionsschluss

Die Kontaktdaten der Gasthäuser wurden überprüft und aktualisiert sowie mit Zusatzinformationen angereichert (Gastgarten ja/nein, Kartenzahlung, Hundeerlaubnis etc.). Im Zuge der Arbeit am Guide erhielten wir immer wieder Informationen, dass einzelne Betriebe schließen mussten oder werden. Die Daten wurden im Herbst 2023 erhoben, wir bitten um Nachsicht, sollten manche Nennungen nicht mehr verfügbar sein. Wir raten, vor dem Besuch, im Internet nachzuschlagen. 

Die Sieger der Bundesländer auf einen Blick

Pichlmaiers zum Herkner (Wien)

Bewertung gesamt: 95 von 100 Punkten (4 Kronen)

Wo einst der legendäre Koch und Wirt Heinz Herkner die Wiener Beisl-Szene prägte, findet man heute ein modernes Gasthaus-Juwel. Seit 2010 wird dieses Paradewirtshaus von Martin Pichlmaier (zuvor „Fabios“ und „Shiki“) und seiner Frau Christiane geführt und seit damals präsentiert sich der „moderne Herkner“ mit schicken Möbeln, alten Versatzstücken und Innenhofterrassen auf zwei Ebenen. Herausragend ist aber vor allem die Küchenleistung mit kreativer, aber auch klassischer und in jeder Hinsicht gekonnt zubereiteter Wiener Küche. Grandios etwa sind das Wiener Schnitzel (eines der besten in Wien), das Beuschel, das Kalbsbutterschnitzel, der Tafelspitz und das Hirn mit Ei.

Triad (Niederösterreich)

Bewertung gesamt: 96 von 100 Punkten (4 Kronen)

Ein kulinarischer Hotspot mitten in der Buckligen Welt. Als Uwe und Veronika Machreich 2006 diesen ehemaligen Bauernhof in etwas entlegener Hügellage übernommen haben, konnten sie wohl noch nicht ahnen, welche Entwicklung dieses grandiose Gasthaus einmal nehmen wird. Ein Aufstieg in die Liga der besten kulinarischen Adressen Österreichs – mit gehobener und kreativer, aber auch bodenständiger Küche aus der Hand eines großen Könners. Hochküche, aber auch Wirtshauskost. Zur Genuss-Oase der Machreichs gehören noch eine Greißlerei und Bungalows. Der beste Platz im Haus ist übrigens der Chefs Table, von wo aus man dem Meister ganz nahe beim Kochen zusehen kann.

Csencsits (Burgenland)

Bewertung gesamt: 94 von 100 Punkten (3 Kronen)

Gehört ein Restaurant wie das „Csencsits“ in einen Gasthaus- und Wirtshausführer? Die Frage ist durchaus berechtigt. Was das neue Ambiente und die generelle Küchenlinie betrifft, so hat sich das Haus inzwischen zu einer echten Fine-Dining-Adresse entwickelt. Wäre da nicht das Bekenntnis des Wirtes und Küchenchefs Jürgen Csencsits zu seinen Wurzeln in Form der in den Sommermonaten angebotenen Buschenschank-Küche unter dem Titel „AusCSteckt“. Dabei lässt Csencsits weit mehr als nur eine Jause auffahren. Was hier aus der Küche kommt, ist eine Wirtshauskost auf allerhöchstem Niveau: mit Rieslingbeuschel, Kalbsleber, Lammstelze und sagenhaft guten Schweinsripperl.

Steirereck Pogusch (Steiermark)

Bewertung gesamt: 99 von 100 Punkten (4 Kronen)

Am Anfang stand da ein altes Holzhaus – rund herum nur Wald, Hügel und Berge. Dann kam Heinz Reitbauer senior und machte daraus ein Wirtshaus. Das war 1996. Und es war von Anfang an nicht irgendein Wirtshaus, sondern das „Steirereck am Pogusch“, eine eigene Welt, die sich von Jahr zu Jahr weiterentwickelte, denn die Familie Reitbauer ist eine, die laufend neue Ideen umsetzt. Und so ist eben ein Gesamtkunstwerk entstanden – mit einer sagenhaften Küche, einem üppigen Weinkeller, einer eigenen Landwirtschaft, mit Glashäusern, Jagdhaus, Vogelhäusern und Baumhäusern zum Übernachten und einem eigenen Hubschrauberlandeplatz. All das, wo einst nur ein Haus stand.

Weinbank (Steiermark)

Bewertung gesamt: 99 von 100 Punkten (4 Kronen)

Es ist schon ein Glücksfall, wenn man auf ein Duo trifft, das so gut eingespielt ist, wie Küchenchef Gerhard Fuchs und Sommelier Christian Zach. Deshalb ist ein Besuch in der „Weinbank“ in Ehrenhausen immer ein Erlebnis. Fuchs, ein großartiger Koch, von der Gourmetkritik stets hoch gelobt, Zach, ein besonders innovativer Sommelier mit solider Ausbildung und einem Hang zu ungewöhnlichen Weinen. Es gibt einen Fine-Dining-Bereich mit speziellen Menüs, der vordere Teil ist Wirtshaus mit entsprechender Küche, etwa einem Suppentopf vom Perlhuhn, Sonntagsbratl und Grammelknödel. Kultgericht des Hauses: der legendäre und irrwitzig gute „Eidotterraviolo“ mit Trüffel.

Bärenwirt und der Kleine Bär (Kärnten)

Bewertung gesamt: 93 von 100 Punkten (3 Kronen)

Claudia und Manuel Ressi haben vor Jahren den „Bärenwirt“ übernommen. Seither zählt das Traditionsgasthaus mitten am Hauptplatz von Hermagor zu den besten kulinarischen Adressen in der Region. Dafür gibt es viele Gründe. Manuel Ressi stand einige Jahre als zweiter Mann im Steirereck am Herd und hat sich in dieser Zeit kochtechnisch einiges angeeignet. Zu den Hausklassikern zählen Gerichte wie Gailtaler Ripperl und Kärntner Kasnudeln, bei den Menüs (3 bis 7 Gänge) spielen auch Fische eine große Rolle. Insgesamt eine hoch anspruchsvolle Küche. Zum Haus gehört überdies ein schönes Hotel („Der kleine Bär“) und ein Delikatessenladen („Der Bärenshop“). Ein Paradebetrieb.

Göttfried (Oberösterreich)

Bewertung gesamt: 93 von 100 Punkten (3 Kronen)

Er ein hervorragender Koch, der schon mal einen Michelin-Stern erkochte. Sie eine überaus kompetente Sommelière mit viel Fachwissen und feiner Nase. Christian und Simone Göttfried sind ein echtes Power-Paar. 2015 übernahm das Duo den einstigen „Goldenen Anker“ in Linz, dem Vernehmen nach das älteste Wirtshaus der Stadt. Das historische Ambiente wurde behutsam renoviert, die Holzvertäfelung in der Stube sorgt für eine wohlige Atmosphäre. Was Göttfried hier kocht, hat in jedem Fall Klasse, egal ob österreichische Wirtshausküche oder Gerichte mit mediterranem oder französischem Touch. Und dann gibt es da noch den irrwitzig gut gefüllten Weinkeller der Chefin.

Hopfen & Schmalz (Oberösterreich)

Bewertung gesamt: 93 von 100 Punkten (3 Kronen)

Da wäre einmal das allseits bekannte Gourmetrestaurant „Mühltalhof“ der Familie Rachinger in Neufelden. Groß gemacht hat es der Senior Helmut, heute steht er zusammen mit dem Junior Philip am Herd. Philip ist ein genialer Koch mit viel Potenzial – und mit viel Energie, denn er hat inzwischen auch das ehemalige Wirtshaus der örtlichen Brauerei wiederbelebt. Und auch was im „Hopfen und Schmalz“ kredenzt wird, ist herausragend. Etwa eine Stelze, die inzwischen Kultstatus genießt, genial konstruierte Sushi-Rolls oder Erdapfelmaultaschen mit Trüffel-Topinamburpüree. Vieles wird im „Mühltalhof“ vorbereitet und dann in der „Hopfen und Schmalz“-Küche vollendet.

Döllerer (Salzburg)

Bewertung gesamt: 95 von 100 Punkten (4 Kronen)

Das Gourmetrestaurant „Döllerer“ in Golling gehört zu den besten Restaurants des Landes. Im selben Haus befindet sich auch das „Wirtshaus Döllerer“, damit hat die Erfolgsgeschichte der Familie begonnen. Zum Glück ist das Wirtshaus bis heute so geblieben, wie es immer war – mit einer sagenhaften Gasthausküche auf Gourmet-Niveau. Da finden sich Gerichte wie Kotelett vom Duroc-Freilandschwein, Ossobuco und rosa Karree vom Tauernlamm oder Gedämpftes Bio-Molkeschwein in Beurre blanc mit Grammelknödeln. Zu den Hausklassikern gehören auch die „Frischen“, köstliche Würste, die hauptsächlich aus Kalbfleisch bestehen und die man am besten ganz frisch genießt.

Landgasthof Linde (Tirol)

Bewertung gesamt: 91 von 100 Punkten (3 Kronen)

Mit einer 500 Jahre alten Geschichte, gehört die „Linde“ zu den ältesten Gasthöfen Tirols. Bereits 1506 wurde dem Landgasthof Linde das Schankrecht verliehen. Heute pflegt man hier eine Tiroler Wirtshausküche, wie sie selten geworden ist und betreibt überdies eine eigene Landwirtschaft mit Kälbern, Rindern, Schweinen und Lämmern. Die Küchenchefs Hannes und Georg Ebster setzen unter anderem auf bewährte und alte Tiroler Rezepte, die sie auf eine ganz persönliche Art verfeinern. Die Bandbreite reicht von Zillertaler Ofenleber, Gulasch vom eigenen Hofrind bis zu handgemachten Schlutzkrapfen mit Spinat-Topfenfülle. Große Sonnenterrasse mit Obstgarten.

Restaurant Mangold (Vorarlberg)

Bewertung gesamt: 96 von 100 Punkten (4 Kronen)

Schon lange gehört das „Restaurant Mangold“ zu den besten kulinarischen Adressen Vorarlbergs. Michael Schwarzenbacher ist ein hervorragender Koch und Gastgeber, der es versteht, seine Gäste einerseits mit einer elaborierten gehobenen Küche zu verwöhnen, andererseits aber auch mit Klassikern der österreichischen Wirtshausküche. Und so kommen neben Hummer und Jakobsmuscheln auch eine grandios zubereitete Kalbsleber mit Kräutern und Butterreis, ein gekochter Tafelspitz vom Voralpenrind oder ein klassisches Wienerschnitzel vom Kalb zu Tisch. Und das in absoluter Bestqualität. Und so fühlt man sich in den schön eingerichteten Stuben immer noch wie in einem echten Wirtshaus.