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Restaurantkritik

So schmeckt's im "Café am Dom" am Stephansplatz

€€ Wien europäische Küche österreichische Küche

Figlmüller machte aus dem "Zwischengang" am Wiener Stephansplatz nun das "Café am Dom".

Kontakt

Adresse

Wien 1, Stephanspl. 11

Website

cafeamdom.at

Telefon

01/533 95 31

Öffnungszeiten: Mo-So 9-23

Das „Espresso Weinwurm“ war wohl eines der unbekanntesten Lokale Wiens. Obwohl es gemeinsam mit dem „Café Arabica“ (musste einer Boutique weichen), dem „Café de l’Europe“ (über-renoviert) und der Aida (zur Insta-Kulisse verschandelt) ein Paradebeispiel für Wiens Espressokultur war. Allerdings wurde es halt nur mehr von Touristen besucht.

Beschreibung

Preiskategorie

€€

Küche

Österreichische Küche

Bewertung

80 von 100

2023 übernahmen es dann Thomas und Hans Figlmüller und machten hier eine Art Pop-up-Szenelokal namens „Zwischengang“. „Aber irgendwie war’s das nicht“, sagt Thomas Figlmüller. Man beauftragte die Star-Architekten von BWM und bewies – wie schon beim Diner „Joma“ und dem Neo-Wirtshaus „Lugeck“ – gestalterischen Mut. Denn Architekt Erich Bernard durfte seiner Verehrung für norditalienische Espresso-Kultur freien Lauf lassen: rote Bänke, Terrakotta-farbene Wände, bunter Fliesenboden, roter Samt und ein leicht chaotisches Beleuchtungsmanagement. Wenn das „Café am Dom“ schon etwas Patina hätte, würde man sagen: Wie in Turin!

Die Karte spielt einerseits Klassiker wie Schnitzel, Gulasch und Sacherwürstel, andererseits Internationales wie Wagyu-Burger, Pinsa und Pommes frites mit Trüffelmayo, wird also touristischen Bedürfnissen gerecht.

Das Highlight ist zweifellos die „Trilogie“: eine Etagere mit einer Portion Thum-Beinschinken mit Kren, einem kleinen (und exzellenten) Kalbswienerschnitzel mit Erdäpfelsalat und einer respektablen Portion Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster. Um knapp 30 Euro – so günstig, gut und lässig gestylt isst man in der Innenstadt selten.

Bewertung

Essen

39 von 50

Service

9 von 10

Weinkarte

11 von 15

Ambiente

21 von 25

Florian Holzer

Über Florian Holzer

Florian Holzer ist Gastronomiekritiker, freischaffender Autor und FREIZEIT-Kolumnist. (Foto: Jürg Christandl)