So schmeckt's im "Das Glückskind"
Marlene geht essen: Die umtriebige Litus Group hat einen "Cocktail-Kitchen-Club" in bester City-Lage aus der Taufe gehoben.
Kontakt
Mit Wien und Dinnerclubs ist das so eine Sache. Oft versucht, nie wirklich gelungen, mit Ausnahme der früheren Albertina Passage sind sämtliche Versuche eines solchen Gastrokonzepts recht schnell gescheitert. Und selbst diese schloss letztlich die Tore und fungiert nun als mietbare Eventlocation. Die Wiener wollen eben oft das eine oder das andere – essen oder tanzen. Beides in einem, wie es in anderen Großstädten üblich ist? Fehlanzeige.
Beschreibung
€€
Weltküche
80 von 100
Nun probiert es die umtriebige Litus Group und hat einen "Cocktail-Kitchen-Club" in bester City-Lage aus der Taufe gehoben. Mit roter Kordel und Türstehern fühlt man sich zwar eher an New Yorker Szenelokale erinnert. Tief unten im Kellergewölbe gibt es dann aber einen schrägen Mix aus Samt-Bänken, indirekt rötlicher Beleuchtung und einem überbordenden Gestrüpp an der Decke, das an die optische Reizüberflutung der "Augenweide" erinnert, die sich auch im Portfolio der Lokalgruppe befindet.
Auf die Teller kommt nicht minder Experimentelles: Der Lobster in Limettenbutter ist saftig-weich, die Wagyu-Kroketten mit Senfkresse und Chili-Mayo sind außen kross und innen zart. Solide Küche, die aber eher für jene gedacht ist, die sich kulinarisch auf Neuland wagen – etwa auch bei den Schnitzelpralinen oder beim Austernburger. Deutlich nachzubessern ist jedenfalls beim Service, der trotz geringer Auslastung zwar freundlich ist, für das Servieren der Getränke aber doch (zu) lange braucht.
Alles in allem ein Lokal, von dem man nicht wirklich sagen kann, was es genau sein will – im wörtlichen Sinne, denn je später die Stunde, desto lauter die Musik. An einer Wand prangt ein überdimensionaler Kolibri, daneben das Sprichwort: "Das Glück ist ein Vogerl." Man wird sehen, ob das auch fürs Lokal gilt.
Bewertung
42 von 50
6 von 10
11 von 15
21 von 25