Wiedereröffnung: So schmeckt's im (neuen) Café Westend in Wien
Im April wurde bekannt: Das Café Westend hat einen neuen Betreiber.
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Vorigen Juni schloss das Café Westend das erste Mal in der fast 130 Jahre währenden Geschichte dieses Kaffeehauses. Die Betriebskosten seien explodiert, erklärte Johannes Diglas, der das ramponierte Traditionscafé 2018 übernommen und renoviert hatte.
Beschreibung
€€
österreichisch
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Tragisch, schließlich war das Westend eines von nur mehr zwei Kaffeehäusern auf der Mariahilfer Straße. Im April wurde aber bekannt: Es gibt einen neuen Betreiber, der heißt Yasha Afdasta, betreibt das Party-Lokal "Fashion TV Club" in der Innenstadt und wolle das Café Westend nun für jüngeres Publikum attraktiver machen. Ich muss gestehen, das klang für mich eher wie eine Drohung und ein bisschen absurd noch dazu.
Denn die Gesellschaft altert, "jugendliche" Lokale gibt’s rund ums Café Westend hunderte. Es kam dann aber zum Glück eh nicht so schlimm: Das klassische Kaffeehaus-Interieur blieb unangetastet, serviert wird von einem souveränen Herrn Michael, die Karte wurde verkleinert, enthält aber alles, was ein Kaffeehaus braucht. Das Wiener Schnitzel vom Kalb war vielleicht nicht das beste, das ich je gegessen hatte, aber in der Pfanne herausgebacken, goldbraun, mit Petersil-Erdäpfel und ohne Preiselbeeren, also tadellos (23,90 €).
Auch der warme Apfelstrudel war okay, nicht zu süß, subtil gewürzt, ein paar wenige Rosinen (5,80 €). Kaffee und Hintergrundmusik könnten besser sein, aber da sind wir Kummer gewohnt, die Getränkepreise halten sich im Rahmen. Und siehe da: Allein die Ankündigung, "jünger" sein zu wollen, sorgte für mehr und jüngeres Publikum in diesem altehrwürdigen Café.
Bewertung
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8 von 10
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