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Video vom Drohnenspektakel: Irgendwas spricht immer für Hamburg

Bei "Breaking Waves" konnte man wieder erleben, was Hamburg zu einer so fantastischen Stadt macht – drei Gründe.

Überblick

Währung

Euro

Anreise

von Wien nach Hamburg in 1 Std. 35 Min.

1. Hamburg ist immer Spektakel, und das Spektakel ist immer ein bisschen zu groß angekündigt. Bestes Beispiel ist natürlich die Elbphilharmonie, die man viel länger als geplant und viel teurer als berechnet gebaut hat. Vor fünf Jahren wurde sie dennoch eröffnet und ist ein Riesenerfolg. Sogar die Hamburger selbst lieben sie, obwohl sie ihnen quasi als neue Hauptsehenswürdigkeit verordnet wurde. Das liege vor allem am Standort, sagt Christoph Lieben-Seutter.

Der Wiener ist Generalintendant und damit der Chef der Elbphilharmonie (und der Laeiszhalle): „Sie verbindet auf geniale Weise die alte Architektur des Hafens mit innovativer Architektur, mitten in der Stadt, drei Seiten Wasser rundherum und bietet einen Ausblick über den ganzen Hafen und die Stadt. An dem Ort, an dem Hamburg überhaupt entstanden ist.“

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Die Drohnen flogen an der Elbphilharmonie in Hamburg rauf und runter.

©Florian Holzherr

Diese Verbindung sollte am letzten Aprilwochenende zum fünften Elphi-Geburtstag das Lichtkunstwerk „Breaking Waves“ unterstreichen: Das holländische Künstlerduo Drift programmierte dafür dreihundert leuchtende Drohnen so, dass sie in kunstvollen Wellenbewegungen um die Elphi flogen, das solle die Bewegung des Flusswassers mit Klangwellen in Verbindung setzen, schließlich ist das Bauwerk eigentlich ein Konzerthaus.

Die Ankündigungen waren gigantisch, das Budget dafür auch (man spricht von 800.000 Euro), und Tausende schauten sich das vom Hamburger Hafen, von Schiffen oder von den Landungsbrücken aus an (Video auf kurier.at/reise). Nach zehn Minuten war es vorbei und sagen wir so: Wenn Sie nicht dabei waren, nicht so schlimm.

2. Hamburg ist ambivalent, ...

der nächste Widerspruch ist nie weit weg. Das sieht man an der klassischen Replik der Hamburger, wenn man sich für etwas bedankt („Da nich’ füa!“), bei „Breaking Waves“ sah man es am „Drohnenangriff“: Angeblich missfiel einem Unbekannter das pompöse Kunststück, weshalb er es mit einer „Highspeed-Drohne“ attackierte.

Hamburg Alster Lake, Town hall

Hamburger rund um die Alster, hier das Rathaus.

©Getty Images / mf-guddyx/Istockphoto.com

Deshalb wurden nach der Premiere die weiteren Vorführungen abgesagt, mittlerweile widerspricht man aber auch dem vermeintlichen Angriff, es seien vielleicht nur technische Probleme gewesen. Eh egal, aber halt herrlich dagegen.

3. Hamburg ist Ton und Bild, ...

und immer eine Reise wert. Am Abend der Mega-Licht-Drohnenattacken-Verwirrung eröffnete das NDR Elbphilharmonie Orchester mit Haydns „Schöpfung“ das Internationale Musikfests Hamburg (Motto „Natur“, noch bis 1. Juni, elbphilharmonie.de). Ab 20. Mai gibt es das nächste Spektakel. Die Foto-Triennale eröffnet ihre achte Auflage und diesmal in neuer Größenordnung.

Bis zum 18. September werden zwölf Ausstellungen an zehn Standorten die Werke von siebenundsiebzig internationalen Künstlerinnen und Künstlern zeigen. In der ersten Woche kann man täglich drei Eröffnungen beiwohnen, in der Festivalwoche von 2. bis 6. Juni gibt es Hunderte Events zum Thema, von Galerie bis Künstlerstudio (Infos: www.phototriennale.de). Übergeordnetes Thema ist „Currency“ im mehrfachen Sinn: Nicht nur als Währung, sondern auch als Austausch, als Verbreitung. Das ist zwar sehr verkunstsinnigt, aber für Liebhaber der Fotografie von zeitgenössisch bis historisch beinahe unverzichtbar. Und für Hamburg-Liebhaber einfach wieder mal ein Grund.

Top 3

Hotel-Tipp: Das „Pierdrei“  in der Hafencity, nahe der Elphie und gleich bei der Altstadt. Besonderer Tipp: Schlafen Sie in einem der drei Camper im Innenhof, ein fantastisches Erlebnis und sehr cool eingerichtet (Camper "Flower" hat einen Plattenspieler und eine Gitarre!) pierdrei-hotel.de

TV-Tipp: „Terra Mater/Großstadt-Dschungel Hamburg“: Möwen auf dem Fischmarkt, brütende Gänse am Balkon und Flughafenfüchse – Terra Mater Naturfilmerin Birgit Peters präsentiert die wunderbare Tier- und Pflanzenwelt Hamburgs. In keiner anderen deutschen Großstadt gibt es einen so großen Artenreichtum an Tieren und Pflanzen wie in der Hansestadt. Mittwoch, 11. Mai, 20.15 Uhr, ServusTV

Package: „So klingt Hamburg“ mit Elbphilharmonie-Abend „Piotr Beczala begleitet von Kristin Okerlund und Wiener Solistenquintett“; 29. 6.–3. 7., inkl. Ticket (Kat. 1), Flug, Reisebegleitung, 4 Nächte im Marriott Hotel, Stadt- & Hafenrundfahrt, Stadtrundgang; 1.945 €/P. im DZ; Buchung: Tel. 0463/579 20, www.ms6.at, Ruefa Reisebüro 0800/999 188 55

Axel Halbhuber

Über Axel Halbhuber

Ich habe mir unter den Zweigen des Schreibens den Journalismus ausgesucht, um nicht über mich schreiben zu müssen. Und jetzt schreibe ich hier Zeilen zu meiner Vita. Es gibt im Leben Wichtigeres, das es zu beschreiben gilt. Eben das macht diesen Job spannend: gestern ein Interview mit den Klitschko-Brüdern, heute eine Reportage in einem Dorf für Demenzpatienten, morgen das Porträt über die wahre Biene Maja. Leben ist Vielfalt, auch das Berufsleben. Daher habe ich im Journalismus vieles gemacht: Wirtschaftszeitung bis Männermagazin, Online-Ressortleitung bis Gratismedium-Chefredaktion, Sportressort bis Societymagazin, Österreichwanderung bis Weltreise. Und bei aller Vielfalt ist das Reisen doch zu einem Steckenpferd geworden, auch durch meine Bücher „Ich geh dann mal heim“, „Einfach eine Weltreise“ und "Reisen ist ein Kinderspiel". Aber am wichtigsten war die Biografie über Helmut Kutin: "Wie aus einer zerstörten Kindheit ein gutes Leben wurde." Das muss wirklich jeder lesen!!!!

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