Samstags in St. Gilgen: Der schönste Wochenmarkt im Salzkammergut

Ein Besuch auf dem Wochenmarkt am Wolfgangsee: Die kleinen Händler aus der Region bilden die schönste Gourmet-Meile im Salzkammergut. Hier kann man hervorragend einkaufen und herrlich frühschoppen.

Auskunft

Region

Salzburger Salzkammergut

Einwohner

3.905 (Jänner 2021)

S und SL, VB und L, auch Ws sind dabei. Die Anfangsbuchstaben der Autokennzeichen auf dem Parkplatz nahe der Zwölferhornbahn zeigen, dass in St. Gilgen derzeit die Einheimischen die große Rolle spielen. Keine Touristenbusse, keine asiatischen Menschengruppen. Nur jene, die hier wohnen, zweitwohnen oder aus dem Umland kommen. Und so gibt es jeden Samstagmorgen ab acht Uhr das gleiche, wunderbare Schauspiel. Die Besucher strömen zum St. Gilgener Wochenmarkt, für viele ein lieb gewordener Fixpunkt. Hier findet man alle Zutaten für die Kocherei am Wochenende, und ein paar Besonderheiten obendrein. Aber dazu später.

Dass der Wochenmarkt in St. Gilgen zur Institution geworden ist, hat mehrere Gründe. Zum einen hat vor fast zehn Jahren der letzte Lebensmittelhändler im Ortskern für immer seine Türen geschlossen. Nina Kronawettleitner, Inhaberin des Geschenk-, Woll- und Leinenladens mit Café (tolle Geschäftsmischung) und Michael Weiß vom Café Nannerl, haben damals mit viel Engagement die Gründung des Marktes vorangetrieben. Andere begeisterte Mitwirkende schlossen sich an, und so steht der Markt heute da: als Gemischtwaren-Meile mit Händlern aus der Region. Und es ist zum Glück tatsächlich so, dass die St. Gilgener – und die Menschen aus dem Umland – jede Woche hierher zum Einkaufen kommen. Auf einen Markt, und das ist wohl auch ein Erfolgsgeheimnis, der authentisch zum Ort und den Menschen passt.

Top-Tipps

Man flaniert also durch, gustiert, plaudert und kauft ein. Obst und Gemüse von den regionalen Händlern, Fleisch von der Metzgerei Kriechbaum, Brot, Salzstangerl und Striezel vom Obauer, Käse und Butter vom Leirer, Honig vom Bienenmax aus Koppl und Kräuter von Antje Schilbach. Am Ende der Aberseestraße, beim Café Nannerl, steht der Hendlpeter, dessen Grillhühner man im ganzen Ort riecht. Auch das Nannerl hat aufgetischt: mehrstöckige Haubenkuchen, Strudel und eine Schank mit Bier, Weißwurst und frischen Laugenbrezerl.

Gummistiefel und Kleider

Und dann gibt es da noch die Geschäfte, die das Flair dieses Ortes ausmachen: La Cantinetta, wo man süffigen, italienischen Vino bekommt; das Wollgeschäft, in dem immer auch ein Kaffeekränzchen stattfindet; Schuhe Gotthalmseder, mit einer Riesenauswahl und den lässigsten Gummistiefeln; das Modegeschäft J. Lippert mit heimischen, trachtigen und internationalen Marken. Geht man hinunter Richtung Wolfgangsee, vorbei an der International School, findet man das Café Augusta. Auch das ist entzückend anders: feiner Cappuccino, gemütliche Fauteils und in den Regalen Steingut-Geschirr, Cashmere-Schals und – jetzt gerade, aber das Angebot wechselt – wunderschöne, bestickte Leinen-Prinzessinenkleider. Probiert wird im Vorraum zur Toilette, ganz im Stil eines Pop-up-Stores. Hipper geht nicht, im traditionsreichen St. Gilgen.

©Grafik

Tipps:

Der Wochenmarkt
Findet jeden Samstag von 8 bis 13 Uhr statt. Es gibt zirka 15 Marktstände mit gut durchmischtem Sortiment, außerdem ein paar nette Geschäfte, Cafés und einen lustigen Italiener

Essen & Trinken
La Cantinetta serviert gegen Mittag herrliche Pasta und guten Wein, die Weißwürste im  Café Nannerl sind legendär, die Grillhendln vom Hendlpeter sollte man probieren oder eines mit nach Hause nehmen. Den entspanntesten Kaffee gibt’s im Augusta, unten beim See

Infos

Anreise

Von Salzburg gibt es den Regionalbus 150, fährt regelmäßig und  etwa 55 Minuten bis St. Gilgen. Wer nicht auf das Auto verzichten kann: Es gibt einen kostenpflichtigen Parkplatz nahe der Zwölferhornbahn 

Beste Reisezeit

Juni bis August

Skisaison: Anfang Dezember bis Anfang März

Sandra Baierl

Über Sandra Baierl

Seit 2006 Ressortleiterin im KURIER. Aktuell für die Bereiche JOB & BUSINESS, IMMO und MOBILITÄT verantwortlich. Immer nahe an der Wirtschaft und mit der Wirtschaft. Autos sind ihre Leidenschaft. Moderiert oft und gerne für den KURIER. War davor schreiberisch und gestalterisch für das Wirtschaftsblatt, Magazin Gesundheit und WOMAN tätig, auch innerhalb der NEWS-Lehrredaktion und für die APA. Irgendwann und ganz kurz bei einer PR-Agentur. Zwei Auslandsjahre - Studium in Nordirland (Universität of Coleraine) und ein Jahr in Washington D.C.; Studium der Politikwissenschaft, Anglistik, Publizistik, ein Jahr Wirtschaft in Nordirland. Diverse Studienreisen in Europa und USA. Davor Wirtschaftsschule und fast Leistungssportlerin (Judo, Vorsicht!). Liebt Skifahren, geht gerne sehr hoch auf die Berge, spielt Tennis - das alles am liebsten mit der Familie. Löwin nicht nur im Sternzeichen: Auch einmal MedienLÖWIN (2012) und Anerkennungspreis MedienLÖWIN (2006).

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