Sonnenskilaufen rund um die Osterfeiertage: Sunny Side Up
Wir verraten, in welchen Skihütten man besonders viel Sonne mit guter Aussicht, Musik und Küche genießen kann – und warum das Huhn fast überall dabei ist.
Genau 30 Dreitausender sind es. Hildegard Neureiter hat sie persönlich gezählt. Die Chefin zeigt den Gästen auf besonderen Wunsch auch die Spitzen von Großglockner und Großvenediger. Nicht umsonst heißt sie Panoramaalm – die auf knapp 2.000 Meter gelegene Hütte im Skigebiet Jochberg, das zu den Kitzbüheler Alpen zählt, die Hohen Tauern liegen fast zum Angreifen nahe vor den Skifahrern, die hier an den letzten Wochenenden der Saison Einkehr, aber vor allem die Sonne suchen. Beliebt ist die Panoramaalm nicht nur wegen der Aussicht, sondern auch wegen der Grillhühner aus dem eigenen Hendlgriller, wie ihn die meisten von Feuerwehr- oder Dorffesten kennen – doch dazu später. Noch weniger bekannt ist, dass man hier auch schlafen kann. Seit 2017 stehen in den Panorama-Suiten für 50 Gäste Betten mit Spa und Sauna zur Verfügung. Wer will, kann also in der Früh der Allererste auf der Piste sein.
Sonnenskilauf rund um die Osterfeiertage ist auch in Zeiten von Schneemangel kein Luxus geworden. Vorausgesetzt man ist früh auf der Piste, meidet die Südhänge am Nachmittag – und hat genügend Sonnencreme mit dabei. Die UV-Strahlung nimmt pro 1.000 Meter Höhe um mehr als 30 Prozent zu, der reflektierende Schnee erhöht sie zusätzlich.
Die meisten Skifahrer beenden den Skitag aber ohnehin mit dem Mittagessen und widmen sich ihrer Gesichtsbräune, der Kulinarik und in vielen Skigebieten auch einem besonderen Musikprogramm. Wenige Luftkilometer von Jochberg entfernt, im Skigebiet von Saalbach über Leogang bis Fieberbrunn finden seit diesem Wochenende die „White Pearl Mountain Days“ statt. Internationale Star-DJs sorgen für chillige Stimmung à la Ibiza oder Italo-Flair. Womit wir wieder bei den Hühnern wären: Ein Szenetreff dabei ist die Hendlfischerei am Gipfel des Leoganger Hausberges Asitz.
Das perfekt durchdesignte Lokal mit Südterrasse und eigenen Lounges auf dem Plateau auf 1.900 Metern gleich neben zwei Bergstationen ist nicht nur für seine Hühnerspezialität berühmt. Diese sind aber mit 13 Euro für ein Grillhendl in Zeiten steigender Preise fair und besonders schmackhaft. Hier kann man sogar noch länger in der Sonne brüten. Denn wer nicht mehr Skifahren will, kann direkt mit der Gondel talwärts fahren, zweimal pro Woche sogar bis 22 Uhr.
Doch natürlich gibt es viele weitere Möglichkeiten, die letzten Skitage besonders stilvoll unter freiem Himmel zu genießen: Die Wedel- und Kristallhütte von Top-Touristikerin Martha Schultz zum Beispiel im Zillertal mit einer Höhe von weit über 2.000 Metern noch ein Stück näher an der Sonne. Oder Ivan Marzolas Gourmet-Hütte Sonnbühel in Kitzbühel, seit heuer übrigens – erraten – mit eigenem Hendlgriller.
Historisch und chillig
Zwei weitere Standorte seien für Kurzentschlossene aber noch besonders empfohlen. In Obertauern darf man einen Besuch im Seekarhaus nicht verpassen. Das Gebäude, das auf das 17. Jahrhundert zurückgeht und im Jahr 2000 nach den Originalplänen aus 1923 wieder errichtet wurde, ist nämlich auch für nicht-skifahrende Sonnenhungrige per Auto zu erreichen. Auch hier kann man luxuriös Wohnen. Die Terrasse ist durch die warm abstrahlenden Steinmauern des Haupthauses besonders warm. Ein kurzärmliges T-Shirt ist zu empfehlen. Aufgrund der Höhenlage Obertauerns von 1.650 bis 2.300 Meter läuft der Skibetrieb hier noch zwei Wochen länger als in den meisten anderen Skiorten, die eine Woche nach Ostern schließen.
Und dann bleibt natürlich noch Österreichs wohl außergewöhnlichstes Skigebiet, der Arlberg. Die Burg in Oberlech hat neben der Sonnenterrasse den vielleicht besten Weinkeller einer Skihütte. Und die Balmalp auf der Spitze ist Treffpunkt der coolen, jungen oder zumindest junggebliebenen Skiläufer. Den Champagner kann man sich bereits in der Gondel servieren und sich darin einen Tisch decken lassen. Huhn gibt es hier auch, wenn auch nur im asiatischen Wok.
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