Perseidenstrom: Wo im August die Sternschnuppen am besten zu sehen sind
In der Zeit zwischen dem 10. und 13. August heißt es wieder: Alle Blicke gen Himmel. Denn dort erwarten euch dank des Perseidensturms unzählige Lichtspuren. Die besten Orte zum Sterneschauen.
Jedes Jahr im August zeigen sich dutzend Sternschnuppen am Himmel, da die Erde auf ihrer Reise um die Sonne auf die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle trifft und durch dessen Staub- und Gesteinspartikel streift, die beim Eintritt in die Atmosphäre verglühen und so helle Lichtstreifen am Himmel erzeugen. Besonders in der Nacht vom 12. auf den 13. August lohnt sich der Blick nach oben, da hier die meisten Sternschnuppen ihr Lichtspiel präsentieren. Auch wenn noch nicht festgemacht werden kann, wie das Wetter an dem Tag sein wird, verspricht zumindest der aufkommende Neumond einen dunklen Himmel – ideal zum Sterneschauen. Wir verraten euch deshalb die schönsten Plätze, um das Lichterspiel zu beobachten.
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Was euch erwartet:
- Die besten Plätze in Wien
- Sterneschauen in Niederösterreich
- Ein Blick in den Himmel in Oberösterreich
- Die besten Plätze in Kärnten
- Wo es in der Steiermark am besten möglich ist
- Sternegucken im SalzburgerLand
- Die besten Orte in Deutschland für den Perseidensturm
Der besagte Komet ist bereits seit Hunderten von Jahren unterwegs und wurde 1862 von den zwei Wissenschaftlern Lewis A. Swift und Horace Parnell Tuttle unabhängig voneinander beobachtet. Wer am Land lebt, hat gute Chancen, all die Sternenschnuppen in ihrer vollen Pracht zu erleben. In den Städten ist es manchmal aufgrund der Helligkeit schwierig, das Himmelleuchten zu beobachten.
Wo man in Wien Sternschnuppen am besten sieht
Deswegen empfiehlt die Wiener Kuffner Sternwarte, an einen höher gelegenen Ort zu gehen, um der urbanen Lichtverschmutzung zu entkommen. Wer also in Wien die Sternschnuppennächte erleben möchte, sollte sich ein Platzl auf dem Kahlenberg, Nussberg, am Cobenzl oder im Sternengarten Georgenberg sichern. Zudem bieten auch weitere Planetarien wie die Wiener Sternwarten Urania im 1. Bezirk und Kuffner im 16. Bezirk Themenabende rund um das Naturspektakel an. Das Planetarium Wien im 2. Bezirk widmet den Perseiden am 12. August sogar eine eigene Sondershow, wo jeder Teilnehmende als Andenken eine echte Sternschnuppe erhält.
Sterne gucken in Niederösterreich
Nur 30 Minuten von Wien entfernt, könnten tausende funkelnde Sterne, die Milchstraße und die Sternschnuppennächte in Großmugl beobachtet werden. Gestaltet wurde der Themenpark 2014 von project nightflight, eine Gruppe österreichischer Astrofotografen, die sich international für den Schutz des unverfälschten Sternenhimmels einsetzt. Der Ausgangspunkt des Sternenwegs ist leicht zu finden, denn er liegt am ehemaligen Gasthaus Schillinger in der Ortsmitte an der Adresse Hauptstraße 46, 2002 Großmugl. Die Nutzung des Weges ist kostenfrei.
Ein Blick in den Himmel in Oberösterreich
Die International Dark-Sky Association hat dem Naturpark Attersee-Traunsee als einzigen Ort in ganz Österreich die Benennung „Sternenpark“ verliehen, da hier die Nachthimmelqualität besonders hoch ist. Vom 9. bis 13. August bietet die gemeinnützige Organisation vor Ort eine Naturerlebnisführung mit dem Namen "Vom Armleuchter zum Nachtschwärmer“ an.
Interessierte können aber auch der Sternwarte Gahberg in Weyregg am Attersee einen Besuch abstatten. Diese liegt auf 860 Meter Seehöhe und wird vom Astronomischen Arbeitskreis Salzkammergut betrieben.
Wo es in Kärnten am besten möglich ist, die Sternschnuppen zu sehen
In Kärnten wird die Sternwarte Kreuzbergl in Klagenfurt von der Astronomischen Vereinigung Kärnten betrieben. Die Sternenwarte befindet sich auf der Aussichtsplattform, die vor zirka 100 Jahren zu Ehren von Kaiser Franz Josef und Sissi errichtet wurde, und besteht aus einer 4,2 Meter großen Kuppel, durch die ein Fernrohr, ein Coude- Refraktor, Richtung Himmel ragt. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über die nahen Dächer der Stadt und kann das Naturspektakel im August in voller Pracht beobachten.
Wer sich mehr Zweisamkeit beim Sternegucken wünscht, kann die „Biwak unter den Sternen. Rifugui sotto le stelle“ am Millstätter See in Kärnten aufsuchen. Oder dem Sternenbalkon einen Besuch abstatten, von dem aus ein Blick von den Hohen Tauern über die grünen Almen der Millstätter Alpe bis hin zum Millstätter See gewährt wird.
Ein Blick auf die Sterne in der Steiermark
In der Steiermark im Nationalpark Gesäuse mit den Orten Admont, Johnsbach, Wenig, Hieflau, Landl und St. Gallen kann man nicht nur die Milchstraße mit bloßem Auge sehen, auch der Perseidensturm zeigt sich hier in Hülle und Fülle. Der Nationalpark bietet thematische Exkursionen zum Sterneschauen rund um das Erlebniszentrum Weidendom oder am Buchauer Sattel an. Damit die Wildtiere vor Ort nicht gestört werden, darf die Tour nicht auf eigene Faust unternommen werden.
Die besten Orte zum Sternenschnuppen sehen im SalzburgerLand
Im SalzburgerLand gibt es interaktive Erlebnisstationen auf dem Mondweg mit Open-Air-Sternwarte. Durch das Teleskop der Sternwarte am Ufer des Zauchensees gelingt Besucher ein Blick in den Sternenhimmel. Ein weiterer Ort, um den Perseidensturm vollends genießen zu können, ist der Lungau. Dank hoher Berge und kleinerer Orte ist die Region ein besonders sternenklares Gebiet. Ähnlich lichtschwach ist auch das Gebiet um Filzmoos. Hier stechen vor allem die leicht beleuchteten Gipfel von Bischofsmütze und Dachstein ins Auge. Wer nicht im Freien das Naturspektakel erleben möchte, kann in das Vega-Sternwarte Haus der Natur in Flachgau einkehren. Sie ist nicht nur die leistungsstärkste öffentliche Sternwarte Mitteleuropas, sondern verfügt auch über zwei Teleskope, die für Forschung und öffentliche Sternführungen zum Einsatz kommen.
Die besten Plätze in Deutschland zum Sternschnuppen Sehen
In Deutschland ist vor allem das Westhavelland in Brandenburg für eine sternenklare Nacht prädestiniert. Rund 80 Kilometer von Berlin liegt nämlich der dunkelste Ort der Republik: das Dorf Gülpe. Im Sternenpark Westhavelland können Interessierte neben der Milchstraße auch Airglow, das Nachthimmelsleuchten und eben den Perseidensturm beobachten.
Auch in der Eifel in Nordrhein-Westfalen ist ein ungetrübter Blick auf den Sternenhimmel möglich. Der Nationalpark liegt etwa 65 Kilometer von Köln entfernt und wurde 2014 von der International Dark Sky als Sternenpark ausgezeichnet.
Ein ganzes Sternenmeer bietet sich auch in den Chiemgauer Alpen, im Südosten Bayerns. Dort liegt die Gemeinde Reit im Winkl mit ihrem zertifizierten Sternenpark Winklmoos Alm. In klaren Nächten sind von hier aus mit einem 360-Grad-Rundumblick mehr als 5.000 Sterne sowie die Milchstraße mit bloßem Auge zu sehen.
Ein weiterer Sternenpark befindet sich in Rhön im Grenzgebiet der Bundesländer Hessen, Thüringen und Bayern. Wenn hier die Bedingungen optimal sind, kann man von dort im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön M31 - das Kürzel bezeichnet den Andromedanebel - das entfernteste Objekt, das Menschen ohne technische Hilfsmittel ausmachen können, sehen.
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