Mittendrin statt nur Dubai: Das Arabische Emirat lockt im Winter

Nur wenige denken bei Dubai an Sport und Fitness. Dabei kann man sich dort im Winter gut bewegen: Laufen am Strand, Rad fahren und wandern in den Bergen

Überblick

Anreise

Emirates fliegt aktuell täglich von Wien in 5,5 Stunden nonstop nach Dubai.
Hin- und Rückflug ab 618 € p. P. -Kompensation mit Atmosfair : 54  €

Allgemeine Infos

visitdubai.com
visithatta.com 

Dass Dubai Großes vorhat, ist nichts Neues und auf den ersten Blick an den luxuriösen Gebäuden ersichtlich. Weniger bekannt ist, dass Dubai bis 2040 die lebenswerteste Stadt der Welt sein möchte, wenngleich die meteorologischen Bedingungen dem Unternehmen wohl von vornherein einen Strich durch die Rechnung machen werden. Doch das Emirat strebt einen Imagewandel an.

Denn derzeit denken noch wenige an sportliche Aktivitäten, wenn sie „Dubai“ hören. Natürlich gilt auch dabei: Nicht zu spät starten, weil sonst die Hitze den Spaß ungenießbar macht. Selbst im Winter kämpft man zu Mittag gegen bis zu vierzig Grad an. Aber wer in Dubai nicht nur am Strand liegen möchte oder sporteln, wenn es bei uns kalt ist, findet im Emirat neuerdings viele Möglichkeiten.

Stadt der Rekorde

Das ist eines der Gesichter, die sich Dubai jetzt verpasst. Auf der einen Seite erfüllt es sämtliche Klischees, für die es seit vielen Jahren steht. Gigantomanie, Bauwahn, Luxus, Dekadenz, Überfluss, bestes Wetter, feine Restaurants, schicke Hotels wie das Nikki Beach Resort oder preiswertere wie das Rove La Mer, beide direkt am Strand. Die Auswahl ist so breit gefächert, dass Gäste so oder so fündig werden – unabhängig vom Urlaubsbudget.

©Nikki Beach Resort

Aber Dubai möchte nicht nur wegen seiner Hochhäuser den Weitblick behalten und vielmehr vorsorgen für die Zeit nach dem Öl. Man will noch mehr Menschen von auswärts und ausländische Unternehmen in die Wüste locken, auf dass sie in Folge dauerhaft in der Oase bleiben. Als Zuckerl soll das Pensionssystem erneuert, eine Unternehmenssteuer von dreizehn und eine Mehrwertsteuer von fünf Prozent eingeführt werden. Neue Visa-Regelungen sollen die zugereisten Menschen binden, ebenso wie geringere Hürden beim Kauf oder Mieten von Wohnungen oder Villen.

Gebaut wird an jeder Straßenecke, Wohntürme schießen im Eiltempo in den Himmel und versprechen dabei immer neue Rekorde. Das höchste Restaurant der Welt, der höchste Pool der Welt, es gibt nichts in Dubai, das nicht einen Eintrag in irgendein Geschichtsbuch findet. Der Traum von Luxus ist zwar auf Sand gebaut, aber absolute Realität.

Rutschen und Radeln

Die Angebotspalette für Touristen wird aktuell deutlich erweitert – Dubai setzt auf den Freizeit- und Sportsektor für die „kühlere“ Jahreszeit im Winter. In diesen Monaten können sich Touristen tagsüber im Freien sportlich betätigen – ohne sich dabei wie Spareribs auf dem Grill zu fühlen. Und wem dennoch zu heiß ist, der kann sich für ein paar Minuten in eine der vielen klimatisierten Bushaltestellen flüchten.

Cristina kommt ursprünglich aus dem Libanon und ist Stammgast auf dem Kite Beach. Allerdings hisst sie nicht die Segel, wie so viele andere hier, sondern frequentiert die extra angelegte Laufstrecke am Sandstrand: „Das ist der beste Ort in Dubai zum Joggen.“ Mit bestem Blick auf das Hotel Burj Al-Arab. Auch Trainingsgruppen nützen die Strecke für ihre Einheiten. In den Wintermonaten empfiehlt sich eine Laufeinheit um sieben Uhr in der Früh, wenig später wird die schweißtreibende Angelegenheit mitunter zur Qual.

Am Kite-Beach stets auf dem Laufenden sein. Am Traumstrand wird Jogging auf einer eigens angelegten Strecke vor allem in der Früh großgeschrieben 

©Getty Images/LeoPatrizi/istockphoto.com

Ein Evergreen unter den Freizeit-Attraktionen ist die künstlich angelegte Inselgruppe The Palm mit dem Aquaventure Waterpark. Zur Dubai Marina gelangt man gemütlich mit der Metro von Downtown aus, ab da fährt ein Shuttlebus regelmäßig zum Wasserpark. Langeweile kommt dort definitiv nicht auf, wenn man sich mit ausgebildeten Tauchern als Guides in das zehn Meter Tiefe Aquarium hinunter begibt und am Boden spazierend Rochen, Haie und viele andere Fische aus unmittelbarer Nähe beobachtet. Wem das als Nervenkitzel nicht ausreicht, der kann seinen Puls auf drei speziellen der insgesamt hundertfünf Rutschen im Park beschleunigen.

Auf der Rutsche Blackout holt man in zwei schnellen Kurven Schwung, ehe man sich vertikal in den freien Fall begibt. Nichts für einen vollen Magen. Den freien Fall genießt man auch bei Poseidons Revenge. Allerdings steht man dabei auf einem Brett, das einem unter den Füßen weggezogen wird. Auf zwei Sekunden senkrechter Beschleunigung folgen ein paar Sekunden Kurvengeschlängel, danach darf das Adrenalin wieder abgebaut werden. Beim Leap of Faith geht es dagegen geradeaus – und steil bergab. Man stößt sich ab, saust hinab durch ein Haifischbecken und wird am Ende wieder ausgespuckt.

Vom Scheich getestet

Viele Berufstätige aus Dubai zieht es über das Wochenende nach Hatta, hundertdreißig Kilometer von der Stadt und einen Steinwurf von der Grenze zum Oman entfernt. Das Bergdorf wurde in den vergangenen Jahren als Hotspot für Outdoor-Aktivitäten aufgebaut. Mit dem Tourismus-Projekt wurde im September 2018 begonnen, ein Ende ist noch lange nicht in Sicht, weil die Regierung es so will. So ließ sich Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum am Nationalfeiertag, dem 2. Dezember, mit dem Hubschrauber nach Hatta einfliegen, um sein Anliegen zu unterstreichen, Hatta für Touristen schmackhaft zu machen. Das Angebot ist mittlerweile vielfältig. Die Berge bieten Wanderern viele Routen jeglicher Schwierigkeitsgrade und ein zweiundfünfzig Kilometer langer Mountainbike-Pfad lockt Radfahrer an.

©Hatta Tourism

Wer sich länger im Hatta-Gebirge aufhalten möchte, findet im Trail Camp verschiedene Nächtigungsmöglichkeiten. Neben klassischen Hotels werden ausgefallene Unterkünfte wie der Dome Park angeboten, ein Dorf mit Zelt-Iglus, wo man sich auf einer Mondstation wähnt. Im nahe gelegenen Stausee kann man sich mit einem Kanu zu Wasser lassen und sich in luxuriösen Wohnwägen, den Sedr Trailers, zur Ruhe betten. Selbstverständlich hat das der Scheich schon vorgelebt.

©Grafik

Informationen und Tipps zu Dubai

Wohnen
Rove La Mer, 4 Sterne, direkt am La Mer Beach gelegen. DZ mit Frühstück zirka 160 € p. P. (ab Oktober)
JA Hatta Fort Hotel, 4 Sterne, DZ mit Frühstück ab 140 € p. P.

Essen & Trinken
Masti, indisch inspiriertes Restaurant direkt am Strand samt eleganter Cocktail-Bar,
Nikki Beach Resort & Spa, Hotel und Restaurant am Strand von Pearl Jumeirah samt Strand-Dinner

Aktivitäten
HERO Boats Tours in der Marina. Bis zu 90 Minuten lang Kapitän eines Motor- boots sein und  die Küste entdecken

Alexander Strecha

Über Alexander Strecha

Von 1994 bis 2006 bei der Wiener Zeitung tätig, davon sieben Jahre als Ressortleiter im Sport. Danach erfolgte der Wechsel zu "Österreich", wo ich ebenfalls für Fußball zuständig war. Noch vor der EURO 2008 abgeworben vom KURIER. Das Hauptaugenmerk im Fußball liegt bei mir auf Austria Wien und dem Nationalteam.

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