Adventmärkte am Meer zwischen der Côte d’Azur und der Opatija Riviera
Glitzernde Meereswellen, funkelnde Lichterketten und ein mildes Klima. Eislaufen, Shoppen und Weihnachtsbaden am Meer.
Kälte, Schnee und Eis, oder doch lieber milde Meeresluft und Adria-Feeling? Wer sich jetzt für eine Reise Richtung Adria und Mittelmeer entscheidet, darf sich auf romantische Weihnachtsmärkte, gutes Essen und eine Brise Meeresluft freuen.
Wenn hunderttausende Lichter der kleinen Küsten- und Lagunenstädte sich im Wasser spiegeln und die Gassen festlich beleuchtet sind, ist Weihnachten nicht mehr weit. Schon zwei Stunden hinter der Grenze zu Österreich kann man etwa in Opatija bei weihnachtlich beleuchteter Promenade entlang des Meeres spazieren gehen. In Bella Italia locken wiederum nicht nur in Triest romantische Adventmärkte, auch in Grado und Rimini drehen sich die Karusselle auf dem Weihnachtsmarkt, und noch dazu können hunderte Krippen bestaunt werden. Wer französischen Chic bevorzugt, findet an der Côte d'Azur zwischen Cannes und Nizza Weihnachtsmärkte, begleitet von Magie- und Gourmet-Festivals, die einiges zu bieten haben. Aber egal, ob man sich für die Côte d'Azur an der Mittelmeerküste, die Meeresbuchten der Oberen Adria oder die Opatija Riviera entscheidet – die kleinen Orte entlang der Küsten haben sich alle weihnachtlich herausgeputzt.
Eislaufen an der Adria
So zählt die Riviera von Opatija zu einem der beliebtesten Winterziele an der Adria. Wer etwa von der Oberstadt auf die kleinen Straßen blickt, die hinunter zur Altstadt und zum Meer führen, wird sofort vom südlichen Charme und dem schönen Stadtbild gefangen. Historische Gründerzeithäuser, die an die K.-u.-k.-Zeit erinnern, ein großer Marktplatz am Meer, an dem Wochenmärkte stattfinden, und vor allem die Promenade, die von Palmen und alten Laternen gesäumt ist, vermitteln ein heimeliges Gefühl.
Auch das milde Winterklima trägt zum Wohlfühlen bei. Bis Ende des Jahres ist hier Trubel angesagt, Touristen schlendern durch die Straßen, die mit tausenden Weihnachtslichtern geschmückt sind. Denn schon ab dem ersten Adventwochenende verwandelt sich die Opatija Riviera jährlich in eine funkelnde Weihnachtswelt. Wer in dieser Zeit entlang des Lungomare durch den immergrünen Park Angiolina, vorbei an den Grand Hotels und alten Stadtpalästen bummelt, kommt auch ohne Schnee in Weihnachtsstimmung. Während sich der Duft von Glühwein und frisch gebackenen „Fritulas“ mit einer frischen Meeresbrise vermischt. Die sommerliche Freilichtbühne in Opatija wird jeden Winter zum Adventmarkt mit Eislaufplatz und Gourmet-Ständen, wo es natürlich auch Opatijas berühmteste Torte gibt.
Die sogenannte „Kamelie von Opatija“, die Blume, die zum Wahrzeichen der Stadt wurde, ist haltbar und eignet sich schon deshalb als perfektes Mitbringsel. Die Schoko-Torte wird aus köstlichem mediterranem Obst wie Feigen, Johannisbrot, Orangen und Rosinen, sowie ausMandeln, Marzipan und Schokolade hergestellt. Opatijas weihnachtliche Lichterdekoration führt entlang des zwölf Kilometer langen Uferpromenadenwegs Lungomare sogar bis zum malerischen Fischerdorf Volosko, wo man vom gemütlichen Fischlokal bis zum Sternerestaurant alles finden kann. Der Mix aus Adria-Feeling und weihnachtlicher Atmosphäre kann in dem historischen Seebad noch bis 9. Jänner entdeckt werden.
Italienisches Flair, Prosecco und typisch weihnachtliche Süßigkeiten findet man wiederum in Triest. Hier gibt es neben der köstlichen Sterneküche von Matteo Metullio, der im Harry’s Piccolo kocht, nämlich die Süßspeise mit dem Titel „Premio Principessa“. Diese Blätterteigspezialität wurde von den Triestinern einfach „Presnitz“ getauft. Wer über die vom Stern von Bethlehem erleuchtete Piazza Unità spaziert, kann die Mehlspeise am Adventmarkt Mercatino di San Nicolò verkosten.
Krippen von Grado bis Rimini
Aber auch ein anderer Sehnsuchtsort der Österreicher zieht bis Ende des Jahres viele Besucher an. In der Weihnachtszeit verwandelt sich Grado in eine echte „Weihnachtsinsel“. Hier kann bei milden Temperaturen vorweihnachtliches Dolce Vita mit bunten Lichtern rund um die Adventmärkte zelebriert werden.
Einheimische wie Urlauber sitzen in dicken Daunenjacken vor Lokalen – Heizschwammerln gibt es hier nicht –, trinken Sprudel und unterhalten sich über das Thema des Monats: Krippen. Diese sind hinter privaten Fenstern und in offenen Garagen ausgestellt, alle Einheimischen machen mit und zeigen ihre persönlichen Krippen. Die Krippenausstellung mit über 200 Krippendarstellungen, die zu einer gemeinsamen Tradition mit Aquileia geworden ist, kann bis Jänner in den kleinen Gassen der Altstadt entdeckt werden. Eine besondere Attraktion ist aber die schwimmende Krippe mit dem „Casone“, die im Hafen von Mandracchio ausgestellt ist.
Wer Krippen liebt, findet diese auch in Rimini. Traditionell werden sie dort meist aus Sand geformt und sind bis 6. Jänner rund um den Corso d’Augusto und die Piazza Cavour aufgestellt. Die Stadtviertel von Rimini, Riccione, Cattolica und Bellaria sind weihnachtlich beleuchtet und locken mit kleinen Handwerkermärkten, an denen man Keramikern, Silberschmieden und Lederschneidern zusehen kann.
Liebesäpfel an der Côte d’Azur
Im Sommer bekannt als Hotspot für die Hautevolee, ist auch der Advent an der Côte d'Azur besonders. Sogar Frühlingsgefühle kann man noch erhaschen, denn die „Biennale des Arts de Nice. Fleurs!“ zeigt noch bis Mitte Jänner etwa im „Musée du Palais Lascaris“ barocke Blumenpracht vom Gemälde bis zum Porzellanobjekt. Aber natürlich gibt es auch Weihnachtliches. Der traditionelle Adventmarkt in Cannes ist sogar bis 2. Jänner geöffnet, während in Nizza ein ganzes Weihnachtsdorf aufgebaut wurde, das bis 1. Jänner geöffnet bleibt. Und viele der schönen Design- und Kunstobjekte, die im nahen Antibes während des „Week-end du Design & des Arts“ am ersten Wochenende im Dezember ausgestellt waren, sind in den festlich geschmückten Auslagen an der französischen Riviera zu sehen.
Typische lokale Mitbringsel kann man nach dem traditionellsten Weihnachtsbrauch der Provence finden, denn ab dem 4. Dezember, dem Tag der Heiligen Barbara, werden die „Santons“ hervorgeholt. Dafür lohnt sich ein kleiner Tagesausflug von Nizza in das etwa 30 Minuten entfernte Luceram, wo heuer der 25. „Circuit des Crèches de Lucéram“ stattfindet, der bis 8. Jänner geöffnet hat. Die „Santons“, typische Krippenfiguren, gehören zu den beliebtesten Give-aways der Region. Und manchmal ähneln sie sogar lokalen Berühmtheiten. Welche Charaktere verewigt wurden, erzählen die Holzschnitzer gerne bei einem Besuch in einer „Santoniers“-Werkstätte.
Überhaupt offenbart sich in den kleinen Orten zwischen Nizza und Cannes gerade zur Adventzeit französischer Charme. Bunt beflaggt und festlich dekoriert präsentieren sich die Dörfer an der Côte d'Azur festlich glitzernd. Neben Ausflügen in renommierte Museen, wie etwa das Renoir-Museum oder das Grimaldi-Schloss in Cagnes-sur-Mer, kann man sich anschließend im Nachbarort Villeneuve-Loubet weihnachtlicher Magie hingeben. Bis Ende Dezember findet man dort alles, was das weihnachtliche Herz begehrt. Von kleinen Adventmärkten, mit Produkten lokaler Handwerkskunst, köstlichen Food-Ständen bis zum bunten Karussell. Und Kinder werden in fantasievollen Weihnachts- und Magiershows verzaubert. Traditionell findet natürlich auch das obligatorische Weihnachtsbaden am 18. Dezember statt. Bekleidet mit roten Weihnachtsmützen und Badeanzügen springen am Vormittag am Plage de la Fighière sämtliche Dorfbewohner und mutige Gäste ins Meer, um mit Musik und viel Glühwein Père Noël zu feiern.
Wer auf der Suche nach richtig gutem Essen ist, findet hingegen in Mandelieu, das etwa 40 Autominuten oder eine Bahnstunde von Nizza entfernt liegt, einen echten Gourmet-Tempel. Denn am Place de France des kleinen Ortes westlich von Cannes hat bis Ende Dezember das „Village Gourmand“ geöffnet. In vier Chalets gibt es die feinsten Köstlichkeiten von typischen Meeresfrüchten, über Waffeln bis zum „Pomme d’amour“, dem roten Liebesapfel.
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