Pärchen hat Sex

Experte verrät: Wie sich das Wetter auf das Sexualleben auswirkt

Warum Menschen bei hohen Temperaturen mehr Lust auf Sex haben und wieso Singles es im Winter schwerer haben. Ein Sexualwissenschaftler gibt Antworten darauf.

Ob man mehr oder weniger Lust empfindet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählt zum Beispiel das gesundheitliche und körperliche Wohlbefinden. Menschen, die gerade im Stress oder krank sind, leiden beispielsweise meist unter einem Libidoverlust. Oft hat es zudem mit dem jeweiligen (Sexual-)Partner zu tun oder ob man negative, sexuelle Erfahrungen gemacht hat (freizeit berichtete hier ausführlich darüber).

Auch das Wetter kann einen Einfluss auf die Libido haben. Laut einer Studie von "Nature & Bloom" haben Menschen bei hohen Temperaturen besonders große Lust auf Sex. Dies bestätigt auch Sexualwissenschaftler Heinz-Jürgen Voß.

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Warum hat man im Sommer mehr Lust auf Sex?

Er erklärt: "Es gibt einige Gründe, die dafürsprechen. Es sind insbesondere die Outfits, die im Frühling und Sommer knapper und anregender werden – bei allen Geschlechtern. Schwimmbäder sind angesagt. Und der Urlaub gibt uns mehr Zeit zum Flirten und für Sex.“ Physiologisch spiele dabei außerdem die Sonne eine Rolle. Denn sie befördert die Ausschüttung des "Glückshormons" Serotonin.

"Verbunden mit diesen Einflüssen ist, dass Menschen im Sommer mehr in der Öffentlichkeit sind und sich weniger in den eigenen vier Wänden verkriechen. Sie kommen ins Flirten. Und daraus kann mehr entstehen", ergänzt er. Zu große Hitze und stetes Schwitzen bei jeder Aktivität kann das Sex-Erleben natürlich auch beeinträchtigen. "In dem Fall ist es lohnend, sich dafür auch kühlere Orte zu suchen", so Voß.

Wie sich das Wetter auf Partnerschaften auswirkt

Was allgemein für den sexuellen Kontakt von Menschen im Sommer gilt, trifft auch auf Partnerschaften zu. "Hier wirken sich die Zeit in der Öffentlichkeit, die gewonnene Zeit füreinander durch Urlaub etc. aus. Partnerschaften können entlastet werden, wenn auch mehr Freizeitaktivitäten außerhalb der Wohnung möglich sind."

Frostige Temperaturen hingegen, haben meist Nachteile für Singles: "Die Menschen sind mehr zu Hause, tragen draußen viel Kleidung. Das schränkt das Flirten und beiläufige Kontakte ein.“ Bei einer Partnerschaft sind winterliche Temperaturen oft kein Problem. "Mehr Dichte kann jedoch auch häusliche Gewalt befördern."

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Grundsätzlich sollte man die Wirkungen des Wetters gerade bei der sehr anpassungsfähigen Spezies Mensch aber nicht überschätzen.  "Wichtiger sind Sozialisation und Bildung. Das heißt: Lernen wir, wie wir gut flirten können? Lernen wir unsere Wünsche zu artikulieren, auch im Hinblick auf lustvollen Sex? Lernen wir dabei sowohl auf unsere Selbstbestimmung zu achten als auch die der anderen Beteiligten?"

Liisa Mikkola

Über Liisa Mikkola

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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