Guidos Kolumne: Der Winter hält Tröstungen parat
Der Winter ist nicht der Herbst, und das ist lobenswert von ihm: Regen und Nässe haben, wenn wir Glück haben, ein Ende.
Der Winter ist eine an sich nicht sonderlich charmante Zeit: Er besteht vor allem aus Kälte und Dunkelheit. Dass er sich mit dem Ski-Weltcup und diesmal auch einer Ski-WM behübscht, ist eine matte Entschädigung: Rainer Pariasek und sein Englisch muss man erst einmal aushalten. Aber immerhin: Der Winter ist nicht der Herbst, und das ist lobenswert von ihm: Regen und Nässe haben, wenn wir Glück haben, ein Ende.
Dafür kommt eine besondere Gemeinheit des Wetters, der sogenannte Graupelschauer. Alleine das Wort erweckt in einem den Wunsch, einen dicken Anorak anzuziehen. Und zwar in der Wohnung. Aber der Winter hält Tröstungen parat, und zwar in Form von Schnee und Weihnachten. Wenn man Glück hat (oder weit genug westlich wohnt), fällt Schnee in dicken, weißen Flocken.
Zwar hat der Klimawandel immer öfter etwas dagegen, aber noch wehrt sich der Winter gegen die Erwärmung. Und beschneit sieht alles gleich viel besser aus, Landschaft wie Menschen. Davon ganz abgesehen, verführt der Schnee zum Skifahren, falls man es sich noch leisten kann. Und es gibt kaum ein besseres Gefühl, als in einem frischen Tiefschneehang seine Schwünge zu ziehen und dabei ein Zopfmuster zu malen. Wie sagte einmal ein lieber Freund? Skifahren ist kein Sport – Skifahren ist ein Wahnsinn!
Das Erfreulichste im Winter ist aber: Weihnachten. Man muss sich schon sehr bemühen, um Weihnachten nicht zu mögen. Weihnachten hat die schöne Illusion im Angebot, die Welt wäre eine überzeugend gute, wenn auch vielleicht nur für ein paar Wochen.
Und es gibt Punschstände! Ein sehr geschätzter Freund hat jetzt selber einen aufgemacht – eine wunderbare Gelegenheit, ein wenig lustvoll zu frieren. Und wer picksüßen Alkohol nicht so gerne mag – das Zeug verklebt mit Nachdruck den Magen – der bekommt dort auch sicher etwas Alkoholfreies.
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