Guido Tartarotti

Guidos Kolumne: 365 Tage - 365 Chancen

Hören Sie das da draußen? Es ist still. Das ist das neue Jahr. Es schleicht sich langsam an und wartet darauf, von Ihnen in Besitz genommen zu werden.

Dick ist es, fett, 365 Tage umfasst es. 365 Chancen, alles richtig zu machen. 365 leere Seiten, die Sie mit Ihren Geschichten vollschreiben können. 

Denken Sie sich schöne Geschichten aus! Unerfreuliche Geschichten gibt es schon viel zu viele. Die Welt braucht gute Geschichten! Seien Sie und bleiben Sie neugierig. Neugier ist die spannendste Möglichkeit, etwas zu erleben. Es gibt so viele tolle Dinge da draußen, Dinge, die nur darauf warten, von Ihnen entdeckt zu werden. Sichern Sie sich diese Dinge, sie kommen vielleicht nie wieder bei Ihnen vorbei. 

Wenn Ihnen einmal nichts einfällt, ertragen Sie die Stille. Die Stille ist schön, und sie wird Ihnen rechtzeitig sagen, wie sie befüllt werden möchte. Mit einem Gespräch, mit einem Song der Rolling Stones oder gar nicht. 

Stille ist eine Chance! Sollte das Leben unfreundlich zu Ihnen sein, überlegen Sie, was es Ihnen damit sagen will – das Leben hat meistens etwas zu sagen, und es ist Wert, darauf zu hören. 

Schlägt das Leben Sie zu Boden, stehen Sie wieder auf, immer einmal öfter, als Sie zu Boden gingen.

Der große Muhammad Ali, der viel Vom-zu- Boden-Gehen und noch mehr vom Aufstehen verstand, hat einmal gesagt: Unmöglich ist nur eine Meinung, nichts ist unmöglich.

Schmusen Sie. Umarmen Sie. Küssen Sie. Suchen Sie eine Hand, die Sie halten möchten und die von Ihnen gehalten werden möchte. Es gibt so viele Hände! Und die meisten davon haben es verdient, gehalten zu werden. Und die, die es nicht verdient haben, werden Sie erkennen. 

Ich wünsche Ihnen ein wunderbares Jahr. Sie verdienen es. Seien Sie freundlich zu dem Jahr, möge das Jahr freundlich zu Ihnen sein! Und bleiben Sie uns gewogen.

Guido Tartarotti

Über Guido Tartarotti

Guido Tartarotti wurde, ohne vorher um Erlaubnis gefragt worden zu sein, am 23. Mai 1968 zur Mödlinger Welt gebracht. Seine Eltern sind Lehrer, und das prägte ihn: Im anerzogenen Wunsch, stets korrekt und dialektfrei zu sprechen, glaubte er bis in die Pubertät, Vösendorf heiße eigentlich Felsendorf. Das Gymnasium Perchtoldsdorf, wo es damals u. a. eine strenge Einbahnregelung für die Stiegenhäuser gab, verzichtete nach einigen Verhaltensoriginalitäten seinerseits nach der fünften Klasse auf seine weitere Mitarbeit. Also maturierte er in der AHS Mödling-Keimgasse. 1990 begann er in der KURIER-Chronikredaktion. 1994 wurde er Leiter der Medienredaktion, ein Jahr darauf auch der Kulturredaktion. Beide Positionen legte er 2004 zurück, um wieder mehr Zeit zum Schreiben zu haben.

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