Mutter mit Tochter

Umfrage: Für Haushalt und gesunde Ernährung sind die Mütter zuständig

Was auch immer man unter "gutem Essen für Kinder" versteht, die Verantwortlichkeit liegt in vielen Fällen in Österreich bei Mama. Zusätzlich schupfen Mütter auch den Haushalt.

Eine aktuelle, repräsentative Umfrage von Vorwerk Österreich, die gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut TQS geführt wurde, zeigt: Mütter sind nicht nur für den Haushalt zuständig, sondern auch für unzählige Denkaufgaben, dem sogenannten "Mental Load". 

Nicht ohne Folgen: Knapp jede zweite Mutter (48 %) fühlt sich von ihrem Alltag belastet. Das betrifft auch das Thema Ernährung: Sie sind oftmals allein verantwortlich, sehen sich eher in der Vorbildfunktion und bieten ihren Kindern tendenziell gesündere Kost. Für die Umfrage wurden jeweils über 500 Mütter und Väter befragt.

Wen kümmert’s? In vielen Fällen: Mama allein

Das Thema gesunde Ernährung polarisiert. Die neueste Erhebung zeigt jedoch: Was auch immer man unter "gutem Essen für Kinder" versteht, die Verantwortlichkeit liegt in vielen Fällen bei Mama. Die Hälfte (52 %) der Eltern gibt an, dass beide Erziehungsberechtigten für die Ernährung sorgen. In mehr als einem Drittel der Fälle (37 %) sind es jedoch nur die Mütter. 

Fragt man Mütter, sieht die Verteilung überhaupt anders aus: 51 % von ihnen geben an, allein verantwortlich zu sein, in 41 % der Fälle sind es beide Eltern und nur 1 % der Frauen gibt an, dass Väter allein für die Ernährung Sorge tragen. "Mütter sind – wie im klassischen Rollenbild verankert – für die Versorgung der Kinder maßgeblich verantwortlich. Auch wenn einige Väter sich bereits für gesunde Ernährung ihrer Kinder einsetzen, gibt es eindeutig Luft nach oben", interpretiert Philipp Kammerer von Vorwerk Österreich die Ergebnisse.

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Gesunde Ernährung für Frauen wichtiger

Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, Zucker, Fett, Vollkornprodukte, Bio-Lebensmittel, Fertiggerichte: Die Essgewohnheiten heimischer Kinder sind sehr unterschiedlich. 

Die Analyse der statistischen Signifikanztests zeigen allerdings geschlechtsspezifische Tendenzen. Laut Umfrage ist es für Mütter beispielsweise wichtiger, dass ihre Kinder mindestens einmal pro Tag eine warme, selbstgekochte Mahlzeit essen (Männer: 64 %, Frauen: 78 %) und vorrangig Wasser trinken (Männer: 41%, Frauen: 60%). 

Sie kochen auch deutlich häufiger: 80 % der Frauen tun dies "einmal täglich" , bei Männern sind es nur 60%. Bei Frauen konsumieren die Kinder häufiger Obst (Frauen: 82%, Männer: 68%) und Gemüse (Frauen: 68%, Väter: 52%). Männer essen mit ihren Kindern öfter auswärts in Lokalen (Männer: 45 %, Frauen: 31 %), Fast Food (Männer: 42 %, Frauen: 32 %), Fertiggerichte (Männer: 58 %, Frauen: 43 %), und bestellen häufiger beim Lieferservice (Männer: 31 %, Frauen: 16 %).  

Unterschiede bei Alleinerziehenden

Ein weiterer Trend, der sich im Zuge der Erhebung gezeigt hat, ist der Einfluss von zeitlichen Ressourcen auf gesunde Ernährung von Kindern. So gibt es Unterschiede zwischen Alleinerziehenden und Nicht-Alleinerziehenden. Demnach essen Alleinerziehende mit ihren Kindern öfter auswärts in Lokalen (Alleinerziehende: 41 %, Nicht-Alleinerziehende: 8 %). 

Auch Fast Food rückt stärker in den Fokus: 33 % der Alleinerziehenden geben "mindestens mehrmals pro Woche" an. Im Vergleich gaben das nur 9 % der Nicht-Alleinerziehenden an. Kinder von Alleinerziehenden konsumieren häufiger Fertiggerichte (Alleinerziehende: 38 %, Nicht-Alleinerziehende: 14 %). Zudem bestellen Alleinerziehende häufiger beim Lieferservice (Alleinerziehende: 51 %, Nicht-Alleinerziehende: 17 %).  "Eltern – egal ob alleinerziehend oder nicht – möchten das Beste für ihr Kind und handeln nach bestem Wissen und Gewissen", kommentiert Philipp Kammerer, "Spannend ist, wie sehr die zeitlichen Ressourcen eine Rolle spielen – Ernährung stellt demnach einen großen, zeitlichen Faktor im Familienalltag dar, den Eltern je nach verfügbaren Ressourcen bestmöglich bewältigen."

Abschließend fasst Kammerer die Ergebnisse der Umfrage zusammen: "Mütter und Väter scheinen unterschiedliche Ansichten beziehungsweise Priorisierungen bei der Ernährung ihrer Kinder zu haben. Dabei zeigt sich, dass das Thema gesunde Ernährung der Kinder immer noch mehrheitlich bei den Müttern liegt. Es gibt demnach einen großen Aufholbedarf im Hinblick auf den Austausch und das Bewusstsein, um in Zukunft für eine ausgeglichenere Aufteilung der Versorgung der Kinder innerhalb der Familien zu sorgen."

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