Schwung fürs Leben: So wichtig ist Bewegung für die Gesundheit

Wie viel und welche Art von Bewegung gut tut, ist (auch) eine Frage des Alters. Wir geben eine erste Orientierung.

Egal wie wenige oder wie viele Lebenskilometer man schon zurückgelegt hat, für  jedes Alter gilt: Eine kontinuierliche und auf die jeweiligen Bedingungen angepasste  Aktivität beeinflusst uns auf vielerlei  Art. So sorgt die körperliche Betätigung ganz grundsätzlich dafür, dass der Bewegungsapparat und  viele  lebenswichtige Organe gut funktionieren.

Die Muskeln werden besser durchblutet und mit Nährstoffen versorgt. Sehnen und Bänder, die die Gelenke schützen, stärken sich. Herz-Kreislauf-System und  Stoffwechsel profitieren ebenso wie Immunsystem,   Hormonhaushalt und Nervensystem. Dabei wirkt Bewegung auch vorbeugend: Durch regelmäßige Aktivität lernt der Körper, besser mit Belastungen umzugehen und ist auf Krankheiten und belastende Stressphasen besser vorbereitet. Ein weiteres Beispiel, wie die Psyche reagiert: Laut Studien  wirkt eine wöchentliche Jogging-Einheit von 30 Minuten  so effektiv wie ein Antidepressivum.

Was tun?

In Anlehnung an Richtlinien der WHO hat der „Fonds Gesundes Österreich“ Bewegungsempfehlungen herausgegeben, die sich an sechs verschiedene Zielgruppen richten. Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren sollten sich  demnach täglich mindestens 3 Stunden über den Tag verteilt bewegen. Hüpfen, laufen, klettern, balancieren – die Abwechslung sorgt dafür, dass die Kleinen ihre körperlichen Fähigkeiten in der ganzen Bandbreite entfalten und trainieren können. Es muss aber Spaß machen! Denn jetzt werden der Grundstein und das Grundverständnis für ein aktives Leben gelegt. Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren sollen sich täglich mindestens 60 Minuten bewegen –  der Großteil davon in mittlerer oder höherer Intensität. Bei einer „mittleren“ Aktivität  bleibt man innerhalb von 50 bis 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz. Anders gesagt: Es ist eine Belastung, bei der man sich noch unterhalten kann. Darunter fallen auch normale „Alltagsbewegungen“ wie zügig mit dem Hund spazieren gehen, mit dem Fahrrad fahren oder tanzen.    

Eine intensive körperliche Aktivität liegt im Bereich von 70 bis 85 Prozent der maximalen Herzfrequenz. Einige Beispiele: Joggen, schnelles Radfahren, Wandern, Schwimmen. Als Teil der täglichen 60 Minuten Bewegung sollten Kinder und Jugendliche an mindestens drei Tagen der Woche auf muskelkräftigende, knochenstärkende Aktivitäten achten. Gesunden Erwachsenen (19  bis 64 Jahre) rät der „Fonds Gesundes Österreich“ sich wöchentlich entweder mindestens 150 Minuten mittel oder 75 Minuten intensiv zu bewegen. Idealerweise kommt ein Muskelaufbautraining extra hinzu – an  mindestens zwei Tagen pro Woche. Noch ein Tipp für Erwachsene: Selbst wenn es im (beruflichen) Alltag schwerfällt, langandauerndes Sitzen tut nicht gut und sollte regelmäßig durch Bewegung unterbrochen werden. Für ältere Personen ab 65 Jahren gilt im wesentlichen das Gleiche wie für Erwachsene, allerdings sollten sie die Belastung und den Umfang ihrer Aktivität realistisch nach ihrem  Fitnessniveau ausrichten und eventuelle Einschränkungen berücksichtigen. Dranbleiben ist wichtig, denn  im Vergleich ist diese Gruppe am wenigsten körperlich aktiv.    

Information

Kleine Kinder (3 bis 6 Jahre) sollten sich über den Tag verteilt mindestens 3 Stunden bewegen – wobei der Spaß und das Spiel immer im Fokus stehen sollten.

Teenager sollten sich pro Tag mindestens 60 Minuten bewegen. Motivation ist wichtig. Laut Berichten der WHO sind 25,8 Prozent der österreichischen Jugendlichen (10 bis  19 Jahre) übergewichtig.  

Erwachsene (19–64 Jahre) brauchen Durchhaltekraft – v.a. wenn sie von bisher keiner zu mehr Bewegung wechseln wollen. Schwimmen trainiert gleich den ganzen Körper.

Ältere Personen ab 65 Jahren legen den Fokus auf ein vielseitiges Training. Wer  Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und  Gleichgewicht  stärkt, hebt die allgemeine Lebensqualität wesentlich. 

Mehr Infos zu den Bewegungsempfehlungen und den weiteren Zielgruppen (Erwachsene mit chronischen Erkrankungen sowie in der  Schwangerschaft): www.gesundheitsziele-
oesterreich.at/oesterreichische-bewegungsempfehlungen

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