Ohne Hungern geht es besser: Wie man nachhaltig abnimmt
Eine neue Studie aus den USA zeigt erfolgreiche Strategien für eine gesunden Gewichtsreduktion - und wie man es auf keinen Fall machen sollte.
Die schlechte Nachricht gleich zu Beginn: Ohne den inneren Schweinehund ums Eck zu bringen, wird es nicht gehen. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie der Ohio State University. Deren Fragestellung: Welchen Verhaltensmustern folgen Menschen, die signifikant an Gewicht verloren haben? Als signifikant zählt ein Gewichtsverlust von mehr als fünf Prozent des Körpergewichts – zum Beispiel von 80 auf 76 Kilogramm.
Dazu analysierte das Forschungsteam Gesundheitsdaten von über 20.000 erwachsenen US-Amerikanern. Diese gaben unter anderem Auskunft über ihr übliches Pensum an körperlicher Aktivität, ihre durchschnittliche Schlafdauer, Gewichtsschwankungen und ihre geplante Abnehmstrategie. Diese führte innerhalb eines Jahres bei knapp 17.500 der teilnehmenden Personen nicht zum gewünschten Erfolg: Sie hatten entweder zugenommen, ihr Gewicht gehalten oder weniger als fünf Prozent Körpergewicht verloren. Nur rund 2.800 erreichten oder überschritten die Fünf-Prozent-Schwelle.
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Zahlen
Die Gewichtskurve zeigt in Österreich nach oben: 34,5 Prozent der hier lebenden Menschen ab 15 Jahren sind übergewichtig, 16,6 Prozent sind adipös (2014: 32,6 und 14,4 Prozent). Dramatischer ist die Lage in den USA: Schätzungen zufolge werden 2030 mehr als 85 Prozent der Bevölkerung übergewichtig oder adipös sein – derzeit sind es 73 Prozent
Methoden
Was hatten sie anders gemacht als die Mehrheit? Zum einen war die Ernährungsqualität ausschlaggebend: Sie ernährten sich proteinhaltiger, ballaststoffreicher und weniger zuckerhaltig. Zum anderen setzten sie auf moderate bis kraftvolle körperliche Bewegung.
Womit man wieder beim inneren Schweinehund angekommen wäre. Denn bei den erfolglos gebliebenen Versuchen der Mehrheitsgruppe war die Bewegung kein Faktor. Stattdessen bauten sie auf Low-Carb-Diäten, Saftkuren oder Meal Skipping, also das Auslassen von Mahlzeiten. Auch über krankhafte und gefährliche Verhaltensweisen wie Diätpillen, Abführmittel bzw. Ess-Brech-Verhalten wurde berichtet.
„Menschen neigen immer noch zu nicht-evidenzbasierten, unnachhaltigen Methoden. Was nachhaltig ist: Eine Umstellung der Ernährung und von Verhaltensweisen“, sagt Colleen Spees, Hauptautorin der US-Studie.
Wer aus gesundheitlichen Gründen abnehmen will, der kann am Weg zum Wunschgewicht keine Abkürzungen nehmen. Colleen Spees will jedenfalls dazu motivieren. Immerhin habe ein Gewichtsverlust einen großen gesundheitlichen Nutzen: „Das sollte hoffnungsvoll stimmen. Es geht nicht um einen Riesenreduktion. Für die meisten ist das schaffbar.“
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