süße Lebensmittel

Gesund ins neue Jahr: Zuckerfrei im Selbstversuch

Das neue Jahr ohne Zucker starten? Klingt gut, ist aber gar nicht so einfach. Wie man ohne große Verluste den Vorsatz doch schafft.

Man muss auch Scheitern lernen. Das neue Jahr ist für mich mit dem Vorsatz gestartet, eine gewisse Zeit lang auf Zucker zu verzichten. Der Fehler steckt schon in der Formulierung des Zieles: eine Woche, einen Monat, ein halbes Jahr? Am Ende wurden es eineinhalb Tage. 

Und wie man das so macht: Wenn man die eigene Fehlbarkeit nicht zugeben will, sucht man einen Schuldigen. In meinem Fall die Vanillekipferl und die Oma, die mir diese Verlockung direkt vor die Nase stellte.

"Zuckerfrei" kann man entweder radikal interpretieren (keine alternativen Süßungsmittel und auch kein Obst, in dem sich ja große Mengen Zucker verstecken) oder freier auslegen ("nur" den raffinierten Zucker verbannen). Ich entscheide mich für Letzteres. Der erste Schock kommt beim Ausmustern der Vorräte. Alles, wo Zucker zugesetzt wurde, muss raus. 

Currypaste, Aufstriche und Instant-Nudeln wandern auf den Tabu-Stapel. Wer sich halbwegs zuckerfrei ernähren möchte, muss also gerne selbst kochen. Die Süßigkeiten werden durch Nüsse und Trockenfrüchte ersetzt. Das fühlt sich nach Schummeln an, ist nach meinen Regeln aber erlaubt. Ebenso die Bananen, die als neues Süßungsmittel der Wahl entdeckt werden. Eine reife, zerdrückte Banane in der Smoothie-Bowl ersetzt allen Honig oder Ahornsirup im Müsli.

Smoothie Bowl

  • 100 g beliebige Beeren tiefgefroren
  • 1 Banane 
  • 100 g Kokosjoghurt ungesüßt
  • 1 Handvoll Haferflocken 
  • 2 TL Chia-Samen 
  • 1 Handvoll frische Beeren

1 / Die Beeren in einer Schüssel antauen lassen. Joghurt, Haferflocken, Chiasamen, Banane und Beeren mit dem Standmixer fein pürieren
2 / Den Smoothie in einer großen Müslischüssel anrichten 
Beim Topping sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: von frischem Obst, Haferflocken, Kokosraspeln, Nüssen, Granola und Samen bis Mandelmus oder Erdnussbutter geht alles. Vorsicht: Auf die Zutatenlisten schauen, in Granola oder Erdnussbutter könnte sich wieder Zucker verstecken

Und Bananenbrot schmeckt zwar mit Zucker ein bisschen besser, braucht ihn aber eigentlich nicht. Zimt und Vanille sorgen für süßes Aroma, etwa im Schwarztee.

Zuckerfreies Bananenbrot

  • 4 Bananen reif (ca.  500 g ohne Schale)
  • 200 g Mehl 
  • 50 g Haferflocken fein
  • 2 TL Backpulver 
  • 1 Prise Salz 
  • ½ TL Zimt 
  • 70 ml neutrales Speiseöl 
  • 70 ml Hafermilch 
  • 50 g Walnüsse grob gehackt

1 / Ofen auf 180 Grad (Ober-/ Unterhitze) vorheizen 
2 / Bananen zerdrücken und mit den trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen. Speiseöl, Hafermilch und Walnüsse unterheben
3 / Teig in eine Kastenform füllen und etwa fünfzig Minuten lang backen, bis das Brot goldbraun ist. Stäbchenprobe machen
4 / Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Dann aus der Form stürzen und servieren

Bananenbrot mit Nüssen in Backpapier

Bananenbrot funktioniert auch ohne zugesetzten Zucker

©Getty Images/Anna Zheludkova/istockphoto

Das Wichtigste an Neujahrsvorsätzen wie diesem ist, dass man nicht gleich wieder aufgibt. Also verzeihe ich mir die Vanillekipferl und beginne nochmal von vorn. Dieses Mal mit der richtigen Vorbereitung und Tipps von Ernährungsgurus: 

  • Erstens überlege ich mir, warum ich das machen will. 
  • Zweitens reduziere ich die Süße langsam, damit sich meine schokoladenverwöhnten Geschmacksknospen daran gewöhnen. 
  • Drittens sortiere ich die Einkaufliste neu. 
  • Viertens soll ich entspannt bleiben und Ausnahmen zulassen.

Das gefällt mir am besten.

Über Lea Moser

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